Aus dem Ortsverein | SPD Kandidaten stellen sich und ihre Ziele bei „Roter-Fass-Nacht“ vor

04. März 2020

Politik und Humor standen im Mittelpunkt der öffentlichen Kandidatenvorstellung des SPD-Ortsvereins im Gasthaus Federl/Scheck. Entsprechend dem Motto „Rote-Fass-Nacht“ zapften Bürgermeisterkandidatin Sandra Scheck und Landratskandidat Reinhard Peter zu Beginn der Veranstaltung ein Fass Bier an. Anschließend stellte Scheck die wichtigsten Ziele des kommunalpolitischen Programms der SPD vor.

Die Kandidatin betonte, dass sich die Programme der drei Gruppierungen in vielen Bereichen ähneln. Im Gegensatz zu den Mitbewerbern wolle die SPD zukünftig eine Nachverdichtung nur im Einklang mit den Nachbarn und unter Berücksichtigung der Ortssituation zustimmen. Es darf nicht sein, dass Gebäude mit unbegrenzter Wohnungszahl errichtet werden dürfen, wenn nur genügend Tiefgaragenstellplätze vorhanden sind. Bei zukünftigen Bebauungsplänen muss stets die Verkehrsproblematik mitbetrachtet werden. Die Gemeinde müsse auch darauf achten, dass neben familiengerechten Wohnungen alternatives Bauen, z.B. Mehrgenerationshäuser, ermöglicht wird.

Weitere Verbesserung des Busverkehrs

Im Bereich Verkehr muss sich die Gemeinde in den nächsten Jahren um eine weitere Verbesserung des Busverkehrs, u. a. nach Neutraubling, und um sichere Radwege und Fußwege an der Hauptstraße und im Ort bemühen. Eine Herzensangelegenheit von ihr sei die Errichtung einiger „Mitfahrbankerl“ in den Randbereichen der Gemeinde, mit denen nichtmotorisierte Gemeindebürger die Möglichkeit zur kostenlosen Mitnahme erhalten. Ein Anliegen des SPD-Programms ist zudem die Auflegung eines gemeindlichen Sozialfonds, mit dem Alleinerziehende,Familien und ältere Menschen, in Notsituationen schnell und unbürokratisch geholfenwerden kann. Neben der weiteren Unterstützung der Vereine werde sie sich auch für den Ausbau des Kulturprogramms einsetzen. Ein wichtiges Thema sei ferner die weitere Digitalisierung des Rathauses und eine rechtzeitige Bürgerinformation und –beteiligung bei wichtigen gemeindlichen Angelegenheiten. Abschließend stellte Sandra Scheck heraus, dass sie bei ihren bisherigen Hausbesuchen auf viel Interesse und positive Resonanz gestoßen sei. Lobend sei von vielen Bürgern die gleichberechtigte Vertretung von Frauen und Männern aus allen Alters- und Berufsschichten auf der SPD-Liste herausgehoben worden.

Kandidatenvorstellung

Bei der anschließend von Susanne Senke-Hofer moderierten Kandidatenvorstellung erinnerte der derzeitige 3.Bürgermeister Herbert Wesselsky (Listenplatz 2) an die von der SPD-Fraktion in den vergangenen Jahren initiierten Verbesserungen. Neben der Einführung von Tempo-30, der Versickerung des Regenwassers, dem ersten Ausbau der Hauptstraße ging auch der Beschluss für das Einheimischen-Modell auf eine Initiative der SPD und des ehemaligen Bürgermeisters Meinrad Hirschmann zurück. Wesselsky erklärte, dass er bei seiner fast 30-jährigen Arbeit im Gemeinderat stets das Wohl der Gemeinde und ihrer Bürger sowie auch der Umwelt im Blick hatte.Dies hätten er und die SPD-Räte auch zuletzt mit der Ablehnung der zu dichten Bebauung in der Ringstraße unter Beweis gestellt. Die Kandidatur sehe er daher als persönliche Ehre und Verpflichtung an. Mit einem selbst getexteten Lied beschloss ermusikalisch seine Vorstellung.Nicole Rempter (Platz 3) verwies in ihrer Rede darauf, dass sie sich berufsbedingt fürmehr Angebote für Kinder, Familien und Senioren einsetzen wolle. Unter anderem könnten auch Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche auf dem Dorfplatz angeboten werden.Pascal Nick (Platz 4) sah in der erfolgten und geplanten Nachverdichtung des Tegernheimer Ortskerns ein großes Problem. Tegernheim dürfe kein gesichtsloser Trabantenort bzw. Schlafsaal von Regensburg werden. Da auf Tiefgaragen keine Bäume wachsen, müsse auch deren Bau kritisch begleitet werden.

Durchgehender Radweg in die Stadt gefordert

Patrizia Gleis-Hochenburger (Platz 5) sprach sich für einen durchgehenden Radweg nach Regensburg und mehr Sicherheit im Verkehr für die jüngsten Mitbürger aus. AlsGründerin der „Kleinen Zehn“ habe sie diesbezüglich viele negative Erlebnisse gehabt.Gemeinderats- und Landratskandidat Reinhard Peter (Platz 6) ging in seinem Kurzreferat vor allem auf die kreispolitischen Ziele ein. Dabei betonte er, dass viele seiner Themen auch für Tegernheim von Bedeutung seien. Als Beispiel nannte er einen verbesserten Nahverkehr mit P+R-Parkplätzen sowie den Radwegebau im Landkreis. Er setze sich ferner für die Belebung stillgelegter Bahnhöfe im Landkreis ein. Als Relikt der Vergangenheit betrachte er das Konkurrenzdenken zwischen Stadtund Umland. Als langjähriger Tegernheimer Gemeinderat wisse er um die Probleme der Gemeinden gut Bescheid und wolle diese im Landratsamt bestens vertreten. Mit einigen humorvollen Liedern zur Gitarre rundete er seine Rede stimmungsvoll ab.Im weiteren Verlauf stellten sich noch Brigitta Kürschner, Andreas Wedl, Gemeinderätin Heidi Federl, Christian Gröninger, Susanne Senke-Hofer, Albert Scheck, Ute Schmid und Astrid und Norbert Seitz persönlich vor. Unter anderem wurden von der Kandidatinnen und Kandidaten neben den Themen Bebauung und Verkehr, die Ausweisung von Pflanzgärten für Bürger (Schrebergärten), ein kleiner Badeplatz am Almer Weiher sowie die interkommunale Zusammenarbeit als weitere Ziele angesprochen. Mit intensiven Gesprächen zwischen den Kandidaten und den anwesenden Bürgern ging die Veranstaltung dann in den gemütlichen Teil über.

Anzapfen

Bild: Bürgermeisterkandidatin Sandra Scheck begleitet mit kritischem Blick das Anzapfen durch Landratskandidat Reinhard Peter

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