Auf einer Radtour mit Bundestagskandidatin Dr. Carolin Wagner – Ihre Themen und Ziele
Informationen und eine rote Kugel Eis erhielten die politisch interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürger von der SPD-Bundestagskandidatin Dr. Carolin Wagner am vergangenen Freitag in Tegernheim. Rund zwei Stunden erläuterten die Kandidatin und Mitglieder des SPD-Ortsvereins vor der Eisdiele Azzurro die Ziele ihrer Partei und beantworteten die Fragen der Mitbürger. Neben dem Thema Klima ging es vor allem um die Sicherheit der Rente sowie um bezahlbaren Wohnraum.
Anschließend fuhr die Kandidatin gemeinsam mit dem stellvertretenden Ortsvorsitzenden Pascal Nick sowie den Gemeinderäten Astrid Seitz und Herbert Wesselsky mit dem Rad zu verschiedenen aktuellen Brennpunkten im Ort.
Gute Arbeit, gerechte Steuern und Klimaschutz
Unter anderen besichtigte man die Baustelle für den geförderten Wohnungsbau und das neue Baugebiet „Süd-West“. Ein besonderes Lob zollte die Kandidatin der Dorferneuerung am Kirchplatz und in der Ringstraße, die unter dem damaligen SPD-Bürgermeister Meinrad Hirschmann eingeleitet wurde. Gut gefiel ihr auch der große Kinderspielplatz an der Vilsstraße. Am Abend stellte sich Wagner dann beim Sommertreff des Ortsvereins im Gasthof Federl/Scheck den Tegernheimer Parteifreunden vor und erläuterte ihre wichtigsten Ziele. Für sie sind eine gute Arbeit für alle, gerechte Steuern und der Schutz des Klimas die wichtigsten Zukunftsthemen. Die 38-jährige Kandidatin, die Markträtin in Lappersdorf und gemeinsam mit Franz Schindler eine der Vorsitzenden der Oberpfalz-SPD ist, stellte klar, dass in der Arbeitswelt durch den technischen Fortschritt eine große Umstellung auf die Beschäftigten zukomme. Diese gelte es politisch zu gestalten. U. a. trete sie für Flächentarifverträge, einen Mindestlohn von 12 Euro, ein Recht auf Fortbildung und eine Verringerung der Arbeitszeit ein. Ein wichtiges Anliegen in den kommenden Jahren sei ihr die Umgestaltung des Steuersystems. Zwei Drittel des gesamten Vermögens liegen in der Hand von 10% der Bevölkerung. Selbst in der Coronakrise seien die Reichen noch reicher geworden. Sie fordere eine spürbare Entlastung der unteren und mittleren Einkommen und das Stopfen von Steuerschlupflöchern für die Wohlhabenden.
Deutschland soll Vorreiter in Sachen Klimaschutz sein
Als guten Schritt nannte sie den von Finanzminister Olaf Scholz auf den Weg gebrachte Besteuerung der internationalen Konzerne. Es könne nicht sein, dass Amazon und Co. in Deutschland weniger Steuern zahlen als ein Rentnerehepaar, stellte sie klar. Das SPD-Programm stehe hier ganz klar im Gegensatz zur CSU und FDP, die vor allem eine Senkung der Unternehmenssteuern versprechen. Beim Thematik Klimaschutz forderte Wagner schnelle Maßnahmen im Bereich Verkehr, Gebäudesanierung und einen Umbau in der Industrie und Landwirtschaft. Deutschland müsse Vorreiter bei der CO²-Reduzierung werden und nicht der Erderwärmung nur hinterherlaufen. Eine Möglichkeit sei der schnelle Ausbau der erneuerbaren Energien und die Gebäudesanierung. Klimaschutz werde immer mehr zum Schutz unserer Lebensgrundlagen, stellte sie heraus, da die Erwärmung neben den immer größer werdenden Schäden wie zuletzt im Westen Deutschlands, auch weitere Fluchtbewegungen nach Europa auslöse. In der anschließenden kurzen Diskussion forderte Peter Rempter eine Abschaffung der Zeitarbeit. Es sei für ihn unsozial, wenn wie zuletzt Conti feste Mitarbeiter entlasse und dafür im gleichen Atemzug mehr Zeitarbeiter beschäftige. Pascal Nick verlangte eine Änderung bei der Absetzbarkeit von Kita-Gebühren bei der Steuer. Die derzeitige Regelung bevorzuge eindeutig Besserverdienende. Herbert Wesselsky forderte, dass der Staat durch ein entsprechendes Gesetz dafür sorgen müsste, dass die Gemeinden Flächen für die Infrastruktur, z. B. für einen Kindergarten kostenlos erhalten sollten. Zum Abschluss dankte Ortsvorsitzender Reinhard Peter der Kandidatin und wünschte ihr viel Erfolg.
Bild zeigt die SPD-Bundestagskandidatin Dr. Carolin Wagner (Mitte), die mit ihrem „Wahlkampfradl“ in Tegernheim Station machte
Aus der Donaupost vom 27.08.2021