Gemeinde könnte mit Bewegungsmeldern Strom sparen – Umweltausschuss tagte
Vor Sitzungsbeginn trafen sich die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt, Energie und Klimaschutz an der Bushaltestelle im Tegernheimer Westen. Dort wurde der Standort für einen zweiten Ortsplanschaukasten festgelegt. Auf Anregung von 2.Bürgermeister Jürgen Beier soll die Rückseite mit Informationen zur Ortsgeschichte bestückt werden.
Nach der einstimmigen Genehmigung des Protokolls der letzten Sitzung informierte Bürgermeister Max Kollmannsberger über den Erledigungsstand der in der letzten Sitzung beschlossenen Maßnahmen. Gut funktioniere die Ausleihe des von der Firma „Feine Räder“ zur Ausleihe angebotenen E-Lastenfahrrad. In den ersten Monaten wurde das von der Gemeinde bezuschusste Rad 24 Mal ausgeliehen. Allerdings wurden dabei fast ausschließlich Fahrten innerhalb des Ortsgebietes abgewickelt, erklärte das Gemeindeoberhaupt. Gut angenommen werde der Standort der zweiten Biotonne in der Schulstraße. Weniger erfreulich sei, dass die gemeinsam mit Donaustauf angedachte Einstellung eines Klimaschutzmanagers noch nicht erfolgt sei, da die Marktgemeinde hierzu noch keinen abschließenden Beschluss gefasst habe, sagte der Bürgermeister.
Ein Viertel der Gebäude hat noch eine Ölheizung Anhand einer Präsentation informierte der Bürgermeister die Ausschussmitglieder über die wichtigsten Kernzahlen des regionalen Strom- und Gasversorgers. So stiegen die Verbrauchszahlen nach dem coronabedingten Einbruch 2019 in 2020 wieder leicht an. Der Anteil an erneuerbarem Strom sank aufgrund der schwächeren Windauslastung von 48% auf 43%. Bei den neu errichteten Gebäuden erfolgt die Beheizung zu 36% über eine Wärmepumpe und zu 33% über Gas. Die restlichen Gebäude werden entweder über Nahwärme bzw. Holzheizungen beheizt. Im Bestand besitzen noch rund 25% der Tegernheimer Gebäude eine Ölheizung.
Sehr nützlich, aber auch sehr verletzlich
Im Anschluss informierte Kollmannsberger über verschiedene smarte Straßenbeleuchtungssysteme. Diese Lampen, die unter anderem mittels Bewegungsmelder eingeschaltet werden, können gleichzeitig als Notrufstellen oder Hotspots genutzt werden. Auch die Integrierung einer E-Ladesäule ist möglich, erläuterte der Bürgermeister. Allerdings sei diese Art der intelligenten Straßenbeleuchtung in der Anschaffung relativ teuer und empfindlich gegen Vandalismus. Eine interessante Alternative bieten solargespeiste Straßenleuchten. Eine derartige Beleuchtung habe er mit der Regensburger Oberbürgermeisterin für den Donauradweg hinter dem Von-Heyden-Gelände erörtert. Erfreulich für Tegernheim wertete er die Zusage des Stadtoberhaupts, den Lückenschluss beim Fahrradweg nördlich der Hauptstraße 2023 zu schließen.
Ein weiteres Thema sei die Aufstellung zusätzlicher E-Ladesäulen im Ortsgebiet. In der kurzen Diskussion sprachen sich die meisten Räte gegen das Aufstellen weiterer Ladesäulen an den vom Bürgermeister vorgeschlagenen Stellen im Ortsgebiet aus. Sinnvoll wäre eventuell eine zweite Säule an der Mehrzweckhalle und im Bereich der Einkaufsmärkte. Diese sollten allerdings von den Geschäften initiiert werden, forderte Sebastian Zirngibl.
Weinanbautradition östlich von Regensburg gefährdet
Bei einem „Runden Tisch“ im Landratsamt stellten die beteiligten Bürgermeister sowie Behördenvertreter im Herbst vorigen Jahres fest, dass die touristische Attraktion des Weinanbaus und der Weinverköstigung östlich von Regensburg akut gefährdet sei. In den letzten Jahren seien viele Weinberge gerodet und Weinstuben geschlossen worden. Die Vertreter der betroffenen Gemeinden waren sich einig, dass dieser Prozess und der Verlust der 1300 Jahre alten Tradition verhindert werden muss. Unterstützt werden solle vor allem das Baierweinmuseum, das die Idee eines zentralen Weinkellers favorisiert. Die Gemeinde seien aufgefordert, bis zum nächsten Treffen Ideen und Vorschläge zu erarbeiten, um den Weinbau in der Region zu retten, teilte der Bürgermeister mit.
Alfred Federl berichtete über seine eigenen Weinanbaubemühungen. Neben der normalen Arbeit im Weinberg stelle vor allem die Bekämpfung des Mehltaus in unserer Gegend eine große Herausforderung dar.
Gehölzarbeiten im Gemeindegebiet
Im letzten Tagesordnungspunkt informierte das Gemeindeoberhaupt über die zahlreichen Pflegemaßnahmen bei den gemeindlichen Grünanlagen, Bäumen und Blühwiesen. Da der Rückschnitt der Bäume und Sträucher bis 28.Februar abgeschlossen sein muss, habe der Bauhof bereits mit den Arbeiten begonnen.
Im Zusammenhang mit der Ansaat von weiteren Blühwiesen durch die Gemeinde forderte Herbert Wesselsky verstärkte Bemühungen zur Eindämmung der sogenannten „steinernen Gärten“. Nach seiner Beobachtung würde nicht nur auf dem Friedhof, sondern zunehmend auch in Privatgärten die „Versteinerung“ zunehmen und so dem Umweltgedanken letztlich entgegenwirken.
Nach kurzer Aussprache über das Für und Wider einer gemeindlichen Satzung nahm das Gremium den Vorschlag von Astrid Seitz an, Steingärten in zukünftigen Bebauungsplänen zu untersagen.
(aus der Donaupost vom 31.01.2022)