Aus der Bauausschusssitzung vom 15.04.2021 | Lückenschluss am Mittelweg

09. Mai 2021

**Pläne für Obere Felder II nehmen Gestalt an – Viele Ideen eingebracht

Im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Tegernheimer Bauausschusses stand die Beartung über den Vorentwurf für den Bebauungsplan „Obere Felder II“. Nach der Vorstellung des Planungskonzeptes durch eine Mitarbeiterin des Architekturbüros Preishl & Schwan gab es zahlreiche Fragen und Anregungen aus der Mitte des Ausschusses.

Das Planungsgebiet liegt zwischen dem Altbaubestand im Mittelweg und dem Neubaugebiet um die Carl-Orff-Straße (Baugebiet Obere Felder I) und umfasst rund 22 000 Quadratmeter. Nach den Vorstellungen der Planer sollen 22 Parzellen in unterschiedlichen Größen um eine Stichstraße entstehen.

Gemeinde sichert Platz für neuen Kindergarten

Als mögliche Bebauungen sind neben Einzel- und Doppelhäusern auch Reihenhäuser und ein Mehrfamilienhaus geplant. Eine Parzelle entsteht an der Hochstraße. Eine Zufahrt zur Hochstraße soll es aber nach dem Wunsch der Gemeinde nicht geben. Auf Wunsch der Gemeinde wurde in dem neuen Baugebiet auch eine Fläche für einen Kindergarten und einen Kinderspielplatz vorgesehen. Auf Nachfrage bestätigte Bürgermeister Max Kollmannsberger, dass das Baugebiet entsprechend einem früheren Beschluss des Gemeinderates durch einen privaten Bauträger erschlossen und vermarktet wird. Die Fläche für den Kindergarten erhalte die Gemeinde aus eigenen Einlagegrundstücken.

Zufahrt zum Spielplatz ist mit 1,80 Metern zu schmal

In der Aussprache regte Wolfgang Kollmannsberger eine Änderung der Straßenführung im Bereich der Zufahrt vom Mittelweg aus. Die geplante Situation sei für größere Fahrzeuge nur sehr schwer befahrbar. Außerdem sprach sich Kollmannsberger für eine breitere Zufahrt zum geplanten Kinderspielplatz aus. Für Wartungsarbeiten sei die 1,80 Meter breite Zufahrt zu schmal. Herbert Wesselsky forderte die Ausweisung eines Bürgersteiges auf der bestehenden Nord-Süd-Verbindung zur Carl-Orff-Straße, da dieser Straßenabschnitt durch die Zufahrt zum neuen Baugebiet und Wertstoffhof bereits jetzt stark frequentiert sei.

Neue Bürgersteige oder gleich Spielstraße

Es sei für ihn wenig nachvollziehbar, dass in der Stichstraße im Baugebiet mit nur Anliegerverkehr ein Bürgersteig eingeplant sei und auf der „Hauptverkehrsstraße“ nicht.
Im Zusammenhang mit der Forderung von Wesselsky regte der Bürgermeister an, den Bürgersteig innerhalb des Baugebietes komplett wegzulassen und dafür eine Spielstraße auszuweisen. Nach kurzer Beratung beschloss das Gremium, dass auf Garagen neben einem Flachdach mit extensiver Begrünung auch Satteldächer zulässig sein sollen. 3.Bürgermeisterin Sandra Scheck schlug eine verpflichtende Anbringung von Fotovoltaikanlagen als Beitrag zur Energiewende vor. Dazu erklärte die Planerin, dass diese grundsätzlich möglich sei. Da sich die Grundstücke jedoch in Privatbesitz befänden, könne es rechtliche Probleme geben. Stefan Adler regte an, für das neue Baugebiet eine Erschließung durch die naheliegende Nahwärme Tegernheim zu prüfen. Hierzu erklärte das Gemeindeoberhaupt, dass ein Anschlusszwang nur möglich wäre, wenn die Grundstücke im Besitz der Gemeinde wären.

Weitere Planungen mit folgenden Änderungen

Zum Abschluss der Aussprache beschloss der Ausschuss die Planung mit folgenden Empfehlungen bzw. Änderungen weiter zu verfolgen: 1. Überplanung der Zufahrt vom Mittelweg aus. 2. Rechtliche Klärung, ob Fotovoltaikpflicht möglich. 3. Garagen mit Flach- und Satteldach. 4. Geschossflächenzahl beim Mehrfamilienhausgrundstück 0,8 statt 1,0 5. Weg zum Kinderspielplatz verbreitern. 6. Straße im Baugebiet als Spielstraße ohne Bürgersteig ausbauen 7. Bürgersteig auf Nord-Süd-Verbindung zu Obere-Felder I einplanen.

Ohne Gegenstimme befürwortete das Gremium den Bauantrag zur Errichtung der Heizzentrale für die Nahwärme Schulstraße. Die drei Bauwerke sollen auf dem Gelände der derzeitigen Petanque-Plätze entstehen und sind rund zehn bis zwölf Meter lang, drei Meter breit und bis zu sechs Meter hoch. Außerdem benötigt die Heizzentrale zwei zehn Meter hohe Kamine. Einigkeit gab es auch zu einem Vorschlag der Verwaltung. Im Zuge der Ausbesserungsarbeiten in der Donaustraße soll der Bürgersteig in einem 22 Meter langen Teilstück von 60 Zentimeter auf 1,40 Meter verbreitert werden. Die Kosten betragen rund 10 000 Euro. Mit 10:1 Stimmen schlossen sich die Mitglieder des Bauausschusses einem Vorschlag der Verwaltung an, die Zäune bzw. Absturzsicherungen im Bereich der Stichstraße „Adlerseige“ durch die Gemeinde erstellen zu lassen. Bei den Hanggrundstücken werden diese dann den Anliegern übereignet, wodurch die Wartungspflicht für die Gemeinde entfällt.

Vergaben und Informationen

Nachdem die Angebote für die Elektroarbeiten für den geförderten Wohnungsbau wegen der Kostenüberschreitung aufgehoben wurden, hat das Planungsbüro nun eine neue freihändige Ausschreibung auf den Weg gebracht. Die Angebotssummen bewegen sich zwischen rund 450 000 bis 680 000 Euro. Ebenfalls ausgeschrieben wurden die Baumeisterarbeiten. Die Submissionsergebnisse lagen zwischen 1,46 und 1,88 Millionen Euro. Ein Kostenangebot in Höhe von 55 000 Euro lag auch für die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED in einem großen Bereich des südlich der Hauptstraße gelegenen Ortsbereiches vor.
Zum Abschluss der Sitzung gab der Bürgermeister bekannt, dass die Bankette am Donauradweg durch den gemeindlichen Bauhof repariert wurden. Planmäßig laufen nach Aussage von Kollmannsberger die Arbeiten am Bolzplatz, so dass nach der coronabedingten Schließung die Anlage den Jugendlichen zur Verfügung steht.

(aus der Donaupost vom 19.04.2021)

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