Aus der Gemeinde Tegernheim | Architekturbüro Schönherr + Juli erhielt 1.Preis

22. August 2017

Wettbewerbsergebnisse zum Bau von geförderten Wohnungen öffentlich vorgestellt

In Anwesenheit zahlreicher Beteiligter sowie einiger Tegernheimer Bürger wurden am Donnerstagabend die Ergebnisse des Architekten-Wettbewerbs zum Bau von rund 45 geförderter Wohnungen erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Der 1.Preis und damit die größte Chance auf eine Realisierung ging an das Architekturbüro Schönherr + Juli aus Fulda. Bürgermeister Max Kollmannsberger und der Vertreter der Regierung der Oberpfalz, Oliver Seidl, zeigten sich in ihren kurzen Reden von den Ergebnissen und der kurzen Dauer des Verfahrens sehr angetan.

In seiner Begrüßungsrede gab der Bürgermeister einen kurzen zeitlichen Abriss über das geplante Vorhaben. Seit den ersten Überlegungen und dem Beschluss zum Bau von rund 40 geförderten Wohnungen in Tegernheim am 16.Februar 2016 erfolgten Gesprächen mit der Genehmigungsbehörde, der Regierung der Oberpfalz. Bereits am 2.Juni wurden eine Machbarkeitsstudie und Ende September die Durchführung eines Architekten-Wettbewerbs vom Gemeinderat beschlossen. Nach den notwendigen Vorarbeiten durch das begleitende Architekturbüro Oberpriller erfolgte dann am 23.Februar 2017 die offizielle Auslobung des Wettbewerbs. Und schon am 27.Juli konnte das Preisgericht in einer mehr als zehnstündigen Beratung die eingegangenen 14 Arbeiten bewerten. Bürgermeister Kollmannsberger zeigte sich über die schnelle Durchführung des Wettbewerbs sehr stolz und dankte den beteiligten Fachleuten und Behördenmitarbeitern sowie den Gemeindevertretern Herbert Wesselsky und Stefan Adler. Als Vertreter der Regierung der Oberpfalz erinnerte Oliver Seidl an die Flüchtlingswelle des Jahres 2015 und die daraus resultierende Neubesinnung der Staatsregierung zur Förderung des Baus preiswerter Wohnungen. Seidl stellte heraus, dass eine vierköpfige Familie mit einem Bruttohaushaltseinkommen von knapp unter 70 000 Euro derzeit schon zum Kreis der Berechtigten für eine geförderte Wohnung zählt. Bereits kurz nach dem Inkrafttreten der Förderrichtlinien am 1.Januar 2016 erfolgte in Tegernheim der Beschluss zum Bau von Wohnungen. Mit dem von der Regierung geforderten und geförderten Realisierungswettbewerb soll sichergestellt werden, dass die neuen Wohnungen eine hohe Qualität und Nachhaltigkeit aufweisen. Das Wettbewerbsverfahren unterliegt dabei festen Regularien. Nach der Ausarbeitung der entsprechenden Vorgaben durch das begleitende Büro Oberpriller erfolgte die europaweite Auslobung des Wettbewerbs. Von den 57 eingegangenen Bewerbungen, zum Teil auch aus dem Ausland, erfüllten 41 Büros die wettbewerbsrechtlichen Vorgaben. In einem nächsten Schritt wurden 15 Teilnehmer und zehn Reserveteilnehmer ausgelost. Schließlich reichten 14 Architekturbüros anonymisiert ihre Arbeiten ein. Diese wurden nach einer eingehenden Vorprüfung durch das Büro Oberpriller in mehreren Durchgängen vom Preisgericht Ende Juli bewertet und die Sieger bestimmt. Seidl informierte die Anwesenden, dass das aus vier Fachpreisrichtern (Architekten und Vertreter öffentlicher Institutionen) und drei Sachpreisrichtern (Gemeindevertreter) bestehende Gremium letztlich einen ersten sowie zwei dritte Preise und zwei Ankäufe vergab. Die beiden 3.Preise gingen an raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH in Frankfurt am Main und an die PURE GRUPPE Architektengesellschaft mbH in Regensburg. Den 1.Preis vergab das Preisgericht an das Architekturbüro schönherr + juli aus Fulda. Diplom-Architektin Gabriele Schönherr, die gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Dottore Giulia Casolla angereist war, stellte im Anschluss an die Ausführungen Seidls ihre Arbeit selbst vor. Dabei stellte sie heraus, dass für sie die Abgrenzung der Wohnhöfe zur Straße im Westen und die optimale Belichtung der Wohnungen ausschließlich durch Süd-, West- und Ostfenster ein wichtiges Planungskriterium war. Außerdem könnten die flachgeneigten Dächer gut begrünt werden. Auf Nachfrage bestätigte sie, dass vier Erdgeschosswohnungen behindertengerecht geplant sind und in allen fünf Gebäuden ein Aufzug wie gefordert problemlos nachgerüstet werden kann. Im Gespräch mit unserem Mitarbeiter bestätigte die Siegerin, dass ihr Büro bereits vor rund zweieinhalb Jahren den Wettbewerb zur Errichtung von 240 öffentlich geförderten Wohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Nibelungenkaserne gewonnen hat, deren Bau zur Zeit ausgeführt wird.

Wettbewerb_Preisträgerin

Bild zeigt Gabriele Schönherr bei der Vorstellung ihrer prämierten Arbeit

44 geförderte Wohnungen in Tegernheim an der Jahnstraße

Der siegreiche Entwurf des Fuldaer Architekturbüros sieht vier winkelförmige Gebäude aus jeweils zwei Häusern und einen polygonalen Abschlusstrakt im Süden an der Jahnstraße vor. Die ebenfalls leicht polygonal ausgebildeten Winkelgebäude sind in Nord-Süd-Richtung zweigeschossig und in Ost-West-Richtung dreigeschossig und besitzen leicht geneigte Flachdächer. Jeder Winkelbau wird von Norden her erschlossen und besitzt im südlichen Bereich einen für alle Bewohner zugänglichen begrünten Innenhofbereich als Ort der Begegnung. In den Gebäuden selbst befinden sich jeweils 2-, 3- und 4-Zimmerwohnungen in den vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Größen sowie vier behindertengerechte Wohnungen.

Wettbewerb_1

Bild zeigt den Lageplan des Siegerentwurfs mit den insgesamt fünf Gebäuden. Westlich der Wohngebäude befinden sich die Stellplätze sowie eine Fläche für eine mögliche Wärmezentrale.

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