Aus der Gemeinderatssitzung vom 14.07.2022 | Neues Nahversorgungszentrum

31. Juli 2022

Gemeinderat Tegernheim befürwortet Vorhaben – Grünes Licht für Tennishäuschen

Überwiegend Bauangelgenheiten standen im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Tegernheimer Gemeinderates. Dabei befürworteten die Räte*ìnnen mehrheitlich eine Reihe von Bauvorhaben, u. a. den Bauantrag zum Neubau eines Nahversorgungszentrums im Gewerbegebiet und die Voranfrage zur Errichtung eines Tennishäuschens.

Nachdem die Änderung des Bebauungsplanes Rechtskraft erlangt hat, lag nun der Bauantrag zur Errichtung von vier Ladeneinheiten sowie der dafür benötigten 127 Stellplätze vor. Auf dem 9730 Quadratmeter großen Grundstück sollen nach dem Abriss der bestehenden Ladenflächen ein Aldi-Markt, ein Getränke- und Textildiscounter sowie eine Apotheke entstehen. Die Grundfläche des L-förmigen Gebäudes beträgt rund 3700 Quadratmeter. Die ursprünglich in einem zweiten Geschoss geplante Spielhalle entfällt.

Wegfall vorhandener Bäume bedauert

In der Aussprache bedauerte Herbert Wesselsky den Wegfall der bisher vorhanden Bäume im Parkplatzbereich. Maria Weigert zeigte sich angesichts der großen Versiegelung „richtig sauer“, dass die wenig umweltfreundliche Planung im Jahre 2022 noch möglich sei. Zudem beklagte sie das Fehlen einer Fotovoltaikanlage. Sebastian Zirngibl regte die Begrünung des großen Flachdaches an. Stefan Adler sah größere Probleme bei der Anlieferung des Getränkemarktes. Im Gegensatz zur bisherigen Situation gibt es für die LKW nur eine Zu- und Abfahrtsmöglichkeit, die zudem noch über den Parkplatz führt. Der Bürgermeister stellte heraus, dass Bäume auf Parkflächen relativ schlechte Lebensbedingungen hätten. Dies zeigten die derzeit auf dem Parkplatz wachsenden Bäume. Zum Vorschlag von 3.Bürgermeisterin Sandra Scheck, die Parkflächen aus versickerungsfähigem Material auszuführen, sagte Kador, dass das gesamte Niederschlagswasser über Rigolen wieder dem Boden zugeführt werde. Mit 15:3 Stimmen befürwortete das Gremium letztlich den Bauantrag in der vorgelegten Form, allerdings soll die Errichtung einer Fotovoltaikanlage, ein zusätzlicher Fußweg im östlichen Bereich und die Begrünung des Flachdaches empfohlen werden.

Voranfrage zur Errichtung eines Tennishäuschens

Aufgrund der stetig steigenden Mitgliederzahlen, vor allem im Kinder- und Jugendbereich, plant die Tennisabteilung die Errichtung eines rund sieben mal fünf Meter großen Anbaus im Westen des bisherigen offenen Unterstandes. Neben dem besseren Wetterschutz sollen auch ein Trinkwasseranschluss und eine Waschgelegenheit verwirklicht werden. Da auf dem Abteilungsgelände kein Platz zur Verfügung steht, benötigt man die Fläche von zwei Parkplätzen. In der Aussprache zeigten sich alle Redner überzeugt, dass zur Ausübung des Trainings- und Sportsbetriebes ein geschützter Aufenthaltsraum benötigt wird. Der Wegfall von zwei Parkplätzen wurde angesichts der zahlreichen Parkplätze hinter der Halle als vertretbar angesehen. Pascal Nick regte an, durch eine bessere Beschilderung, Besucher der Fußballspiele auf die hinteren Parkplätze zu leiten. Im Gegensatz zu den Räten lehnte der Bürgermeister das Vorhaben ab, da in der Mehrzweckhalle alle Einrichtungen zur Sportausübung vorhanden sind und das Tennishäuschen seiner Meinung nach „als Flickwerk“ in die Parkfläche ragt. Gegen die Stimme des Bürgermeisters wurde das Vorhaben mit 17 Ja-Stimmen genehmigt. Einstimmig befürworteten die Gemeindevertreter die Errichtung einer Containeranlage als provisorischen Ersatz für die Apotheke während der rund dreijährigen Bauzeit.

Erstellung von Machbarkeitskonzepten

Angesichts des großen Baudrucks in der Stadtrandgemeinde und der bisher erfolglosen Bemühungen des Bürgermeisters zur Gewinnung von Bauland, soll nun ein privates Unternehmen zur Unterstützung eingeschaltet werden. Das Unternehmen soll in den drei im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Gebieten am östlichen Ortsrand versuchen, die offenen Sachverhalte mit den Grundstücksbesitzers zu klären. Neben der Abgabebereitschaft soll auch eine grobe Kostenermittlung sowie Finanzierungsmöglichkeiten und der Zeitplan geprüft und im Gemeinderat vorgestellt werden. Die Kosten für die drei Teilbereiche Nord-, Mittel- und Südost belaufen sich auf rund 30 000 Euro. In der Aussprache stellte sich Alfred Federl gegen die geplante Maßnahme, da dies Aufgabe des 1.Bürgermeisters sei. Außerdem müsse die Gemeinde nicht mit aller Kraft aus Ackerland Bauland machen. Angesichts der dramatischen Zinssteigerungen und Inflation sei Bauen zudem unsicher und deshalb solle die Gemeinde nicht so viel Geld ausgeben. Wolfgang Kollmannsberger sprach sich für die Durchführung aus, da viele junge Tegernheimer vergebens einen Bauplatz suchen. Sebastian Zirngibl unterstützte die Meinung und sprach sich für die Machbarkeitsstudie in allen drei Gebieten aus. Mit 16:2 Stimmen befürwortete das Gremium letztlich die Durchführung der Maßnahme. Zustimmung zu private Bauvorhaben Mit 15:3 Stimmen gaben die Räte grünes Licht für ein Bauvorhaben am Bergweg. Nachdem das Vorhaben vom Bauausschuss wegen der zahlreichen Abweichungen vom Bebauungsplan ablehnend beschieden wurde, lag den Räten nun ein leicht abgeänderter Plan vor. Mit 12:6 Stimmen erhielt auch ein lange umstrittenes Bauvorhaben in der Hochstraße nun die Zustimmung. Auf dem rund 850 Quadratmeter großen Grundstück, das sich nicht in einem Bebauungsplangebiet befindet, sollen ein Dreispänner sowie sechs Stellplätze entstehen. Da alle Stellplätze nun im vorderen Bereich des Grundstücks geplant sind, erschien der Mehrheit der Räte das Vorhaben nun genehmigungsfähig. Allerdings war für eine Reihe von Räten die Bebauung und die Grundflächenzahl 2 von 0,76 zu groß.

Lagerstelle mit Zelt, Holzlege und Toilette

Mit 15:3 Stimmen erhielt der Antrag der Pfadfindergemeinschaft Wenzenbach eine Zustimmung für eine bereits errichtete Lagerstelle mit Zelt, Holzlege und Toilette an der Gemarkungsgrenze zu Keilberg.

Große Hunde dürfen nicht mehr ohne Leine herumlaufen

Einstimmig sprach sich das Gremium für den von der Pfarrei beantragten Zuschuss für die Fahrt der Ministranten nach Krakau in Höhe von 500 Euro aus. Ebenfalls ohne Gegenstimme segneten die Räte den Rechenschaftsbericht zur gemeindlichen Jahresrechnung 2020 ab. Mit 16:2 Stimmen wurde die Verordnung über das Einschränken des freien Umherlaufens von großen Hunden und Kampfhunden (Hundeverordnung) auf den Weg gebracht. Als groß gelten Hunde mit einem Schultermaß von mindestens 50 Zentimeter. Nach dieser Verordnung gilt zukünftig ein Anleingebot im gesamten Tegernheimer Ortsgebiet mit Ausnahme von verschiedenen Wegen im Nord-Westen und Osten. Diese sind in der Verordnung mittels zweier Planblätter genau definiert. Auf Nachfrage erklärte das Gemeindeoberhaupt, dass sich Hundebesitzer über die Neufassung selbst informieren müssen. Im Übrigens sind Besitzer von Kampfhunden verpflichtet, dass ihre Hunde stets einen Beißkorb tragen.

Verzögerung um rund sechs Wochen

Zum Stand der Baumaßnahme geförderter Wohnungsbau teilte Kollmannsberger mit, dass die Baumaßnahme derzeit rund sechs Wochen verzögert ist. Der Fertigstellungstermin wäre somit Ende Mai 2023. Die bisherigen Kosten liegen ungefähr im Rahmen der Kostenermittlung.

Informationen und Bekanntgaben

Aufgrund der verzögerten Bearbeitung des Zuschussantrags seitens der Regierung kann der neue Grüngutplatz erst 2023 gebaut werden. Zum Thema Hauptstraße informierte der Bürgermeister, dass ab 22.Juli aufgrund der Bauarbeiten mit stärkeren Beeinträchtigungen des Verkehrs gerechnet werden muss. Ergänzend dazu stellte Volker Rößler klar, dass es vor allem bei den Zufahrten zu privaten Grundstücken große Probleme gebe. Zum Teil konnten Besitzer zwei Wochen nicht ihr Grundstück befahren. Er forderte, eine Befahrung an den Wochenenden sicher zu stellen. Günther Schöberl kritisierte den Baufortschritt beim geförderten Wohnungsbau und die unaufgeräumte Situation auf der Baustelle. Wegen des weit in die Jahnstraße ragenden Bauzauns forderte er schnelle Abhilfe. Herbert Wesselsky fragte als Aufsichtsrat der Nahwärme GmbH nach, ob und wann die Umstellung des Nahwärmenetzes Schulstraße vom derzeitigen Gasbetrieb auf Hackschnitzel erfolgt. Hierzu erklärte der Bürgermeister, dass der Betreiber GPJoule derzeit daran arbeite.

Gewerbegebiet Nord

Bild zeigt das derzeitige Nahversorgungsgebäude, das nach dem Abriss und Neubau einem größeren Aldi-Markt beherbergen wird

(aus der Donau-Post)

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