Tegernheim. (hw) Die "aktuelle Entwicklung Tegernheims" stand im Mittelpunkt der öffentlichen Versammlung der Tegernheimer Sozialdemokraten. Bürgermeister Meinrad Hirschmann gab einen Überblick über die in den kommenden Monaten geplanten Maßnahmen sowie über die finanzielle Situation der Gemeinde. Trotz der großen Investitionen gab sich Hirschmann zuversichtlich, dass die Gemeinde Ende des Jahres ohne Schulden sei.
Zahlreiche Investitionen zur Verbesserung der gemeindlichen Infrastruktur stünden im Jahr 2013 an, erklärte das Tegernheimer Gemeindeoberhaupt. Bereits im Vorjahr wurde im Haushalt die Fertigstellung der Erschließung des Gewerbegebietes "Nord" beschlossen. Aufgrund der zahlreichen Interessenten für Gewerbeflächen soll mit dieser Maßnahme noch im Frühjahr begonnen werden. Außerdem stehen laut Hirschmann Verbesserungen der Straßenbeleuchtungen an der Hauptstraße an. Ebenfalls mit einer Beleuchtung soll nach einem Antrag der SPD-Fraktion die westliche Zufahrt zum Wertstoffhof entlang des Baugebietes "Obere Felder" versehen werden. Er hoffe, dass diese Anregung die Zustimmung des Gemeinderates findet.
Im Frühjahr sollen zudem die bereits 2012 angeregte Verbreiterung des westlichen Zufahrtsweges und die Asphaltierung der unbefestigten Fläche auf dem Wertstoffhof erfolgen. Hier wolle er sich noch beim Landratsamt um einen Zuschuss bemühen, erklärte der Bürgermeister. Außerdem wird ihm zufolge der Geh- und Radweg an der Hauptstraße entsprechend an den Einmündungen mit einer roten Sicherheitsmarkierung versehen.
Erfreut zeigte sich das Gemeindeoberhaupt über ein Gespräch mit dem Amt für Ländliche Entwicklung, welches die Aufwertung der Ortsmitte bezuschusse. Hirschmann erklärte, dass die Größe des Pavillons auch nach Rücksprache mit der Blaskapelle noch "abgespeckt" werden könne.
Weitere Kinderkrippe
Im Haushaltsplan für 2013 habe die Verwaltung auch 130.000 Euro zur Sanierung der Mehrzweckhalle eingeplant. Neben der dringenden Renovierung der Umkleiden und Duschen sowie Verbesserungen beim Brandschutz, solle unbedingt die Heizung erneuert werden. Diese Maßnahme spare langfristig nicht nur Energiekosten, sondern entlaste auch die Umwelt, stellte Hirschmann heraus.
Ein großes Problem bereite ihm ferner die Versorgung mit Kindergarten- beziehungsweise Krippenplätzen. So habe sich bei den Anmeldungen ergeben, dass ab September insgesamt 23 Betreuungsplätze fehlen. Nach intensiven Gesprächen mit den beiden Kindergartenträgern und dem Landratsamt werde man ab September zwei zusätzliche halbe Gruppen in jedem der beiden Kindergärten einrichten. Da Tegernheim zudem die gesetzliche Vorgabe einer 35-prozentigen Versorgung mit Krippenplätzen nicht genügt und Neu- oder Umbaumaßnahmen noch mit 70 Prozent vom Staat bezuschusst werden, wolle er dem Gemeinderat die Errichtung einer weiteren zweigruppigen Krippe vorschlagen. Er habe auch in den Haushaltsvorberatungen die Einstellung von 400.000 Euro für dieses Jahr angeregt, so Hirschmann.
Jugendarbeit ausweiten
Als weitere Maßnahme im Kinder- und Jugendbereich werde die Errichtung des Kinderspielplatzes im Bereich des Baugebietes "Am Hang - Weinbergstraße" umgesetzt. Ferner solle aus Sicht der SPD die Jugendarbeit von fünf auf wöchentlich zehn Stunden ausgeweitet werden. Aufgrund der guten Einnahmen, vor allem auch im Gewerbesteuerbereich, müssten am Jahresende noch rund 1,5 Millionen Euro an Rücklagen vorhanden sein. Er werde deshalb dem Gemeinderat die Tilgung der gemeindlichen Restschulden von rund 750.000 Euro empfehlen.
August Breu fragte nach, ob im Gemeindehaushalt auch Mittel für die Sanierung maroder Ortsstraßen vorgesehen seien. Nach den Worten von SPD-Fraktionssprecher Herbert Wesselsky seien für 2013 insgesamt 150.000 Euro für Ausbesserungen an Ortsstraßen eingeplant. Raimund Daßberger sprach die Problematik der Anliegerbeteiligung beim Ausbau der Kirch- und Ringstraße an. Die Bürger wollten wissen, mit welchen Kosten sie rechnen müssen. Hirschmann erklärte, dass der Gemeinderat die entsprechende Klassifizierung nach der Straßenausbau-Beitragssatzung beschließen müsse. Er werde sich dafür einsetzen, dass diese Entscheidung bald gefällt werde. Wesselsky sprach sich dafür aus, mittels einer Verkehrszählung brauchbare Daten über die Nutzung der Straßen durch Anlieger oder Fremde ermitteln zu lassen.
(Bericht der Donau-Post vom 19. März 2013)