Tegernheim (mj) Aktuelles aus der Kommunalpolitik stand im Mittelpunkt einer öffentlichen Versammlung des SPD-Ortsverbandes. Vorsitzender Meinrad Hirschmann informierte über die vielfältigen Themen, die derzeit in Gemeinderat und Verwaltung behandelt werden.
Im Ortsbereich sind die Tiefbauarbeiten für die Breitbandversorgung abgeschlossen, ab November werden 98 Prozent der Haushalte über eine Kapazität von sechs MB verfügen. Die Straßensanierung am Mittelweg, so Hirschmann, verlaufe planmäßig. Die Wünsche der Anlieger seien nach Möglichkeit berücksichtigt worden, die Überschneidungen an den Grundstücksgrenzen werden demnächst in Notarverträgen zwischen Eigentümern und Gemeinde geregelt. Trotz erheblichen Diskussionsbedarfs im Vorfeld sei durch Bürgerbeteiligung die überwiegende Zustimmung der Betroffenen erreicht worden. Hirschmann bezeichnete das Vorgehen der Verwaltung als Beispiel für zukünftige Maßnahmen.
Das Kanalhebewerk ist laut Sprecher mittlerweile fertiggestellt, ebenso können Generalentwässerungs- und Flächennutzungsplan demnächst im Gemeinderat beschlossen werden. Die Bebauungspläne "Feldweg" und "Am Mittelberg" können daher aufgestellt werden.
Mit dem Beschluss zur Errichtung von barrierefreien Wohneinheiten habe die Gemeinde eine weitere Weichenstellung im Hinblick auf den demographischen Wandel vorgenommen. Die Vergabe an einen Bauträger sei notwendig gewesen, da die Kommune dies nicht in Eigenregie hätte realisieren können. Der Gemeinderat, so Hirschmann, habe im Vorfeld an der Planung mitgewirkt, sodass eine verträgliche Bebauung entstehe, die allen geforderten Normen entspricht.
Die Aufwertung der Ortsmitte beginne 2013 mit dem Dorfplatz. Vor der Neugestaltung des Kirchplatzes, die ebenfalls im nächsten Jahr beginnen soll, müssen noch die Parkplatzsituation, die Platzgestaltung vor dem Haus der Begegnung und eine eventuelle Versetzung des Kriegerdenkmals geprüft werden.
Tegernheim bietet derzeit 400 Arbeitsplätze am Ort, durch die Erweiterung des Gewerbegebietes "Nord" nach Westen können weitere Firmenansiedlungen ermöglicht werden. Für die neu entstehenden Flächen gebe es bereits vier Interessenten.
Die Erneuerung der Kinderspielplätze und die Einrichtung eines Spielplatzes im Bereich des Schiller-Hölzls komme den jungen Familien zugute. Fraglich sei die Errichtung einer Skaterbahn, da die Anlage in Schwabelweis 2014 wieder in Betrieb genommen werden soll.
Der Vorsitzende schloss seine Ausführungen mit einem Ausblick auf Maßnahmen zur innerörtlichen Verkehrsberuhigung. Mit Parkmarkierungen solle eine Geschwindigkeitsreduzierung am Hohen Sand erreicht werden. Der Vorschlag der SPD-Fraktion zur farbliehen Markierung der Fußgängerüberwege an der Hauptstraße sei wegen der laufenden Tiefbauarbeiten bis 2013 zurückgestellt.
Sandra Scheck informierte über die Bürgerhilfe, deren Dienstleistungen sehr gut angenommen werden und nicht nur Senioren zur Verfügung stehen. Der Verein zählt mittlerweile 130 aktive und fördernde Mitglieder, neue Helfer sind jederzeit willkommen.
In der anschließenden Diskussion entstand Klärungsbedarf zur Konzeption der barrierefreien Wohneinheiten, die vom Bauträger als "Betreutes Wohnen" deklariert wurden. Mehrere Anwesende kritisierten die Verwendung des Begriffes und die geplante Vergabepraxis. Meinrad Hirschmann und die Gemeinderäte Reinhard Peter und Herbert Wesselsky stellten jedoch klar, dass es sich um ein privates Geschäft des Bauträgers handle, das der Marktsteuerung unterworfen sei. Ferner müsse angemerkt werden, dass die Kommune einen Bau in Eigenregie weder logistisch noch finanziell hätte leisten können.
Reinhard Peter monierte die Situation im öffentlichen Personennahverkehr, da zu Schulbeginn die Busse mehrfach überfüllt gewesen seien. Auch die Anbindung Tegernheims an das Liniennetz nach 20 Uhr sei durchaus ausbaufähig, so Peter.
August Breu äußerte sein Unverständnis über das Vorgehen der Verwaltung, die Mehrzweckhalle für ein Schuljahr teilweise an die Schule der Englischen Fräulein zu vermieten. Durch diese Entscheidung hätten mehrere Termine der Gymnastikgruppen des FC verlegt werden müssen, für eine Gruppe sei keine Ausweichmöglichkeit gefunden worden.
Meinrad Hirschmann führte aus, dass vor dem Beschluss des Gemeinderates zur Vermietung das Gespräch mit dem FCT gesucht worden sei und von dort keine Einwände vorgebracht worden seien.
(Bericht der Donau-Post vom 29. September 2012)