Aus dem Ortsverein 2007

Tegernheim. (hw) In einer würdigen Festveranstaltung verlieh der SPD-Ortsverein am Dienstag, dem Geburtstag des Namensgebers, erstmalig den Michael-Wimmer-Preis an sechs sozial engagierte Mitbürgerinnen und Mitbürger. Über 100 Gäste, darunter Landtagsabgeordneter Jochen Wahnschaffe, die drei Bürgermeister sowie zahlreiche Vereinsvorstände und viele Verwandte des ehemaligen SPD-Bürgermeisters Michael Wimmer waren der Einladung in die Aula der Volksschule gefolgt. Die Auszeichnung erhielten Marianne Brem und Johann Heiduk sowie die dienstältesten Damen des Büchereiteams Annemarie Roser, Olga Witzmann, Ingrid Höfler und Elisabeth Rauscher.

In seiner Begrüßung betonte der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Meinrad Hirschmann, die Wichtigkeit der ehrenamtlichen Arbeit. Sie sei für unser Gemeinwesen von unschätzbarem Wert, bereichere aber gleichzeitig auch das eigene Leben, denn es mache Freude zu helfen und man lerne dabei viele liebenswerte Menschen kennen. Allerdings verdiene das Ehrenamt viel mehr öffentliche Anerkennung als bisher.

Für ehrenamtlich tätige Mitbürger im sozialen Bereich gehe "Gemeinsinn vor Eigennutz", stellte Hirschmann fest und schlug damit den Bogen zum Namensgeber und ehemaligen Bürgermeister Michael Wimmer.

Engagiertes Gemeindeoberhaupt

Bereits vor seiner ersten Wahl zum Tegernheimer Gemeindeoberhaupt im Jahre 1948 rührte ihn das Leid der vielen Flüchtlinge. Nicht wenige Familien wohnten übergangsweise in seinem Anwesen in der Ringstraße, selbst wenn er dafür von der Gemeinde keinerlei finanzielle Unterstützung erwarten durfte. Auch als Bürgermeister sorgte er sich stark um das Wohl der meist mittellosen Neubürger und half, wo es nötig war.

1966 endete nach 18 Jahren Amtszeit das Wirken Wimmers. Die Tegernheimer SPD möchte zukünftig im zweijährigen Turnus mit der Verleihung des Michael-Wimmer-Preises an den beliebten Bürgermeister erinnern und gleichzeitig ehrenamtlich engagierte Mitbürger auszeichnen. Der Ortsverein werde aber darauf achten, dass der Preis ohne Ansehen von parteipolitischen Überzeugungen vergeben werde.

SPD-Landtagsabgeordneter Jochen Wahnschaffe gratulierte den Verantwortlichen im Ortsverein für die beispielgebende Idee der Preisverleihung. Er erinnerte daran, dass der Geburtstag des Namensgebers, der 8. Mai, auch der Tag des Kriegsendes 1945 ist. Ähnlich, wie damals die große Zahl von Flüchtlingen, so Wahnschaffe, seien auch heute wieder viele Menschen auf die Hilfe von Mitbürgern angewiesen, da der Staat sich zumeist aus finanziellen Gründen aus der Verantwortung stehle. Die Preisträger würden mit ihrem Wirken ein "hohes Kulturgut in unserem Land bewahren", wofür er sich recht herzlich bedanke.

Die Preisträger

Die Würdigung der Preisträger und die Verleihung der jeweiligen Urkunde wurden vom dritten Bürgermeister Reinhard Peter, vom Sprecher der SPD-Gemeinderäte, Herbert Wesselsky, und vom Vorsitzenden Meinrad Hirschmann vorgenommen. Marianne Brem erhielt die Auszeichnung für ihre mittlerweile über fünfjährige Arbeit im Regensburger Strohhalm. Der Verein und die gleichnamige Begegnungsstätte sind seit zehn Jahren Anlaufstelle für Obdachlose und Bedürftige in Regensburg, führte Reinhard Peter aus. Marianne Brem ist unter anderem für den Einkauf und die Zubereitung der Speisen verantwortlich und nach Aussage des Leiters der Einrichtung seine "wertvollste Kraft". Johann Heiduk erhält die Ehrung für zwei ganz unterschiedliche Engagements, so Wesselsky. Seit annähernd 30 Jahren pflegt er Kontakte zu zahllosen Schiffsbesatzungen der Donauschiffe. Den früher fast ausschließlich osteuropäischen Besatzungen half er bei Behördengängen oder Einkäufen, organisierte Freikarten für Veranstaltungen oder lud Besatzungsmitglieder und ihre Familien zu Ausflügen in die nähere Umgebung ein. Seit 1999 engagiert sich Johann Heiduk zusätzlich noch in der "Odessa-Hilfe-Regensburg". Dabei organisiert er nicht nur Spenden, sondern hilft auch beim Verladen und begleitet die Konvois in die Regensburger Partnerstadt.

Annemarie Roser, Olga Witzmann, Ingrid Höfler und Elisabeth Rauscher betreuen die Gemeindebücherei bereits seit deren Gründung 1980, also seit 27 Jahren. Inzwischen haben sie sogar eine Nebenstelle in der neuen Schule eingerichtet, um die Kinder noch wirkungsvoller mit Lesestoff versorgen zu können. Am meisten Spaß macht es aber laut Aussage der Geehrten, die großen und kleinen Leser zu beraten.

Die Vorstellung der Preisträger wurde durch Fotos über ihre Arbeit veranschaulicht. Zum guten Gelingen der Veranstaltung trugen neben den drei Musikerinnen von der Blaskapelle, Bettina Vocht, Sabine Wagner und Vroni Weigert, auch das Ehepaar Dengler bei, das für den kleinen Imbiss verantwortlich zeichnete.

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1. Reihe von links: Elisabeth Rauscher, Olga Witzmann, Marianne Brem, Annemarie Roser und Ingrid Höfler 2. Reihe von links: Helga Heiduk, 3. Bürgermeister Reinhard Peter, MdL Jochen Wahnschaffe und SPD-Vorsitzender Meinrad Hirschmann.

(Bericht der Donau-Post vom 12. Mai 2007)