Aus dem Ortsverein 2006

Tegernheim. (hw) Das Gebiet am Mittelberg, Hang, Waldweg, Adlerseige und Bienenweg war Ziel der fünften Ortsbegehung der SPD-Gemeindevertreter. Vor allem am Mittelberg gab es eine Fülle von Fragen, Anregungen und Beschwerden an dritten Bürgermeister Reinhard Peter sowie die Gemeinderäte Herbert Wesselsky, Meinrad Hirschmann und Rolf Wedl. Ein Hauptproblem stellte der Straßenzustand und der Ausbau der Straße dar.

Zu Beginn ihres Rundgangs begutachteten die Räte auch den Baierweinweg. Der asphaltierte Fußweg, der im Rahmen des Leader-Plus-Programms ausgebaut werden soll, weist einige dringend verbesserungswürdige Stellen auf, die durch Bodenabsenkungen und vor allem Wurzeln hervorgerufen wurden. Angesichts zahlreicher desolater Straßenteile innerhalb des Ortes, erschien einigen beteiligten Bürgern die im Gemeinderat angesprochene Sanierung für 40.000) Euro als zu kostspielig. Da nach Aussage von Meinrad Hirschmann mit einer schnellen Bezuschussung ohnehin nicht zu rechnen ist, wird die SPD-Fraktion die Ausbesserung der gröbsten Schäden und eine gelegentliche Reinigung vorschlagen.

Auf ihrem weiteren Weg wurden die SPD-Vertreter von Anrainern davon in Kenntnis gesetzt, dass die nur den Anliegern vorbehaltene Straße am Mittelberg zunehmend als Schleichweg für Verkehrsteilnehmer vom Hanggebiet und sogar aus Donaustauf genützt wird. Außerdem seien die Absenkungen im westlichen sowie im mittleren Bereich der Straße eine Zumutung, vor allem im Frühjahr und nach längeren Regenperioden. Auf Nachfrage informierte Herbert Wesselsky anhand vor Unterlagen über den geplanten Ausbau.

Dieser ist vorerst zurückgestellt, da die nördlichen Anlieger bereits Erschließungskosten bezahlt hätten und es schwierig sei, das Neubaugebiet südlich der Straße angemessen an den Kosten zu beteiligen.

Da für das nördliche Gebiet zurzeit außerdem eine zweite Häuserreihe geplant werde, sei ein Ausbau derzeit auch nicht zu befürworten. Im Zusammenhang mit dieser Bebauung bezweifelten einige Anwohner die Notwendigkeit der rund 250.000 Euro teueren Ableitung des zusätzlichen Oberflächenwassers in den Hardtgraben. Mit dieser hohen Summe wolle der Bürgermeister nur die Besitzer der wenigen Grundstücke abschrecken, meinte Arno Pichler.

Ein Bürger beklagte massiv die gängige Praxis des Bauausschusses, Abweichungen von geltenden Bebauungsplänen zuzulassen. So werde seine Wohnqualität erheblich verschlechtert, da auf dem Nachbargrundstück die Firstrichtung des Hauses um 90 Grad gedreht und außerdem der Kniestock erheblich höher werde. Sein Einspruchschreiben sei während der Sitzung vom Bürgermeister sogar ins Lächerliche gezogen worden. Dritter Bürgermeister Reinhard Peter merkte dazu an, dass aufgrund der vom Bürgermeister vorgegebenen Beschlussvorlagen viele Gemeinderäte diesen Abweichungen in der Regel ohne Diskussion zustimmten.

Auf ihrem Weg durch das Baugebiet "Am Hang" zeigten sich die Räte über die Ausführung der Erschließungsmaßnahme insgesamt zufrieden, wenngleich einige Stützmauern recht hoch geworden sind. Keine Probleme hatten die Bürger dann auch im Waldweg und im Bereich der Adlerseige. Sie informierten sich im Bienenweg über die laufenden Erschließungsmaßnahmen. Dabei wurde die Aufteilung in mehrere Abrechnungsgebiete zwar begrüßt, allerdings seien die Kosten im vorderen Bereich mit rund 14 Euro je Quadratmeter Grundfläche recht hoch, meinte ein betroffener Grundstücksbesitzer. Ein Problem stelle auch die Ausgliederung der an einem Privatweg anliegenden Grundstücke dar, die schon aufgrund der Lage ihrer Stellplätze an der Erschließungsstraße nach Meinung eines Anliegers nicht gegeben sei. Eine große Ungleichbehandlung stellten auch die Sechsfamilienhäuser dar, meinte Michael Bach. Aufgrund ihres geringen Grundstückanteils würden sie nur mit minimalen Beiträgen belastet, obwohl die vielen Bewohner die Straße häufiger benützten als die Besitzer der größeren Grundstücke, die den Löwenanteil der Straßenbaukosten zu tragen hätten.

Auf ein weiteres Abrechnungsproblem machte Johann Scheck die Gemeindevertreter aufmerksam. Aufgrund der Verlegung der Weinbergstraße vor einigen Jahren, stellt sein Grundstück nun kein Eckgrundstück mehr dar. Obwohl er vor Jahrzehnten bereits für den Ausbau der Weinbergstraße den vollen Erschließungsbeitrag bezahlt habe, müsse er nun für den Bienenweg wieder die volle Summe bezahlen. Da er seinerseits der Straßenverlegung und Abtretung von Grundstücksflächen zugestimmt habe, hoffe er nun auf ein Entgegenkommen der Gemeinde.

Zum Abschluss ihres Rundganges zeigten sich die SPD-Räte von den gesammelten Eindrücken und Informationen sehr angetan, so dass die Aktion "Ortsbegehung mit Bürgergespräch" auch im Herbst wieder durchgeführt wird.

(Bericht der Donaupost vom 31. Mai 2006)