Tegernheim. (hw) Mehr Bürgernahe und gleichzeitig Informationen aus erster Hand wollen die Mitglieder der SPD-Gemeinderatsfraktion zukünftig bei mindestens zwei Ortsbegehungen pro Jahr einholen. Den Anfang bildete in diesem Jahr der Bereich des Baugebiets "Am Hang-Weinbergstraße", da in einem Teilgebiet eine der Bebauungsplanänderung ansteht und außerdem die geplante Errichtung von zwei Sechsfamilienhäusern in der Weinbergstraße/Bienenweg für großen Unmut unter den Nachbarn sorgt.
Mehrere Nachbarn erwarteten die Gruppe der SPD-Kommunalpolitiker, der sich neben den Gemeinderäten Herbert Wesselsky, Meinrad Hirschmann, Rolf Wedl und Andrea Greiner-Schmid auch die beiden Nachrücker Pascal Nick und Richard Sippenauer angeschlossen hatten, bereits im Bienenweg. Sie informierten darüber, dass das Landratsamt trotz der vielfach vorgebrachten Bedenken, die beiden viel zu großen und vom Bebauungsplan abweichenden Gebäude mittlerweile genehmigt habe. Hauptgrund sei für das Landratsamt die gemeindliche Zustimmung gewesen.
Hans Scheck und auch die anderen Nachbarn fühlten sich deshalb von den CSU- und FWG-Mitgliedern des Bauausschusses und Bürgermeister Hofer enttäuscht, dass trotz ihres Widerspruches einem Investor eine Änderung des Bebauungsplanes gestattet wurde. Probleme sahen die Anwohner vor allem in der zukünftigen Parksituation gegeben. Außerdem gaben sie zu Bedenken, dass der Bienenweg noch immer nicht ausgebaut ist und schlimmer aussehe "als die meisten Feldwege". Auf harte Kritik stieß bei allen Anwohnern das Verhalten der Gemeindeverwaltung, die bei der ersten Behandlung des Bauvorhabens im Bauausschuss den Nachbarschaftseinspruch nicht zur Kenntnis gebracht hatte.
Auf ihrem weiteren Weg besichtigten die Gemeindevertreter auch den Neubau des Deiniger-Stiftungshauses. Dabei zeigte sich Herbert Wesselsky enttäuscht, dass das Gebäude im Gegensatz zur umliegenden Bebauung stark aus dem Gelände gehoben wurde. Auf die Frage von Richard Sippenauer, ob mit der Deininger-Stiftung eine Vereinbarung wegen der notwendigen Kanaldurchführung getroffen worden sei, konnten die SPD-Vertreter keine Auskunft geben. Allerdings habe der Bürgermeister dies vor längerer Zeit angekündigt.
Im Bereich des Baugebiets "Am Hang" informierten sich die SPD-Vertreter zuerst über den Verlauf der neuen Trassenführung. Dabei stießen vor allem die neue Straßenführung im Bereich des Grundstücks Fehr sowie im Bereich des Feuchtbiotops auf wenig Zustimmung. Andrea Greiner-Schmid sprach sich gegen eine Bebauung der Parzelle 24 a aus, da diese direkt in dem Abflussgraben des Bergwassers liege. Überhaupt stellten alle Anwesenden fest, dass die Bebauung der östlich des Grundstücks Gehmayr liegenden Grundstücke äußerst problematisch sei. Diese Flächen hätten nie als Baugebiete ausgewiesen werden dürfen.
Zum Abschluss besichtigten die Räte auch die zuletzt im Bauausschuss umstrittenen Geländeabgrabungen beziehungsweise -auffüllungen bei einem Wohngebäude im Sonnenweg. Dabei waren sich alle Beteiligten einig, dass man bei zukünftigen Genehmigungen verstärkt auf eine "naturnahe" Geländegestaltung achten werde.
(Bericht der Donau-Post vom 15. März 2004)