Aus dem Ortsverein 2004

Tegernheim. Auf Vermittlung des ehemaligen Gemeinderates Werner Laudehr informierten sich am vergangenen Mittwoch drei Vertreter der Tegernheimer SPD-Gemeinderatsfraktion im Senioren- und Fachpflegeheim Obertraubling. Ziel des Besuches von Herbert Wesselsky, Meinrad Hirschmann und Rolf Wedl war es, fundiertes Wissen über die Entstehung und den Betrieb einer Seniorenwohnanlage aus erster Hand zu erlangen.

Bürgermeister Alfons Lang erläuterte eingangs die Vorgeschichte. Dabei verwies er darauf, dass es in Obertraubling bereits früher ein kleines Seniorenheim mit sechs Betten gegeben habe. Nach dessen Auflösung wollte er wieder eine derartige Einrichtung vor Ort haben. Da der Pflegebedarfsplan des Landkreises für Obertraubling keinen Bedarf auswies, schieden soziale Träger aus. Durch einen "glücklichen Zufall" konnte schließlich ein privater Träger gewonnen werden, der das Heim mit seinen rund 170 Plätzen errichtete und seit nunmehr zwei Jahren mit Erfolg betreibt. Abgesehen von einer Stundung der. Erschließungsbeiträge leistete die Gemeinde keinen finanziellen Beitrag. Dennoch sei er froh, dass alle Obertraublinger Bürger, die einen Heimplatz benötigen, im Haus problemlos unterkommen. Zurzeit seien dies ungefähr 35 Senioren und Seniorinnen, sagte das Gemeindeoberhaupt. Außerdem sei das Heim mit mittlerweile 135 Voll- und Teilzeitbeschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Ort.

Heimleiter Scheible stellte anschließend das Heim und seine jeweiligen Abteilungen vor. So seien zurzeit ungefähr 140 pflegebedürftige Personen und rund 35 Personen im Bereich "Betreutes Wohnen" untergebracht. Dieser Personenkreis, der noch ohne fremde Hilfe auskommt, kann alle Einrichtungen des Heimes in Anspruch nehmen. In der Senioren- und Fachpflegeeinrichtung werden neben den normalen Pflegebedürftigen zurzeit rund 20 Demenzerkrankte und 14 Patienten mit neurologischen Krankheitsbildern betreut.

Die Frage von Meinrad Hirschmann, ob es Probleme mit den Nachbarn gegeben habe, verneinte der Heimleiter. Die betriebswirtschaftlich notwendige Mindestgröße eines Heimes bezifferte er auf Frage von Herbert Wesselsky auf 30 Betten. Zusätzlich sollte ein Seniorenheim auch ein Angebot an betreuten Wohneinrichtungen besitzen. Die Investitionskosten lägen bei mindestens 80000 Euro pro Bett. Nach einem kurzen Rundgang durch das Haus zeigten sich die Teilnehmer überzeugt, dass eine Seniorenwohnanlage auch für Tegernheim wünschenswert sei.

(Bericht der Donau-Post vom 31. Januar 2004)