Bei Ehrenabend der Sozialdemokraten zurückgeblickt – Mitglieder ausgezeichnet
„70 Jahre SPD Tegernheim – 70 Jahre Arbeit für Mitbürgerinnen und Mitbürger“, unter diesem Motto stand der Ehrenabend der Tegernheimer Sozialdemokraten, zu dem Vorsitzende Sandra Scheck neben rund 45 Mitgliedern auch Abordnungen vieler Ortsvereine sowie zahlreiche Ehrengäste im Saal des Gasthauses Federl/Scheck begrüßen konnte. Neben Tegernheims Bürgermeister Max Kollmannsberger waren der Bezirksvorsitzende der Oberpfälzer SPD MdL Franz Schindler, die Regensburger Landtagsabgeordnete Margit Wild, als Vertreter der Landkreis-SPD der Wenzenbacher Bürgermeister Sebastian Koch sowie der SPD-Bundestagskandidat Dr. Tobias Hammerl anwesend.
Nach der musikalischen Einstimmung mit dem alten SPD Lied „Wann wir schreiten Seit an Seit“ durch Reinhard Peter erinnerte Vorsitzende Sandra Scheck an die lange und erfolgreiche Geschichte der Tegernheimer SPD. Seit 1948 sei die SPD immer im Gemeinderat vertreten gewesen und habe mit Michael Wimmer (von 1948 bis 1960) und mit Meinrad Hirschmann (von 2008 bis 2014) den ersten Bürgermeister sowie viele stellvertretende Bürgermeister, u. a. Helmut Kindl und Herbert Wesselsky, gestellt. Mit Elfriede Rieger war 1984 erstmals eine Frau als Gemeinderätin gewählt worden. Scheck dankte den SPD-Gemeinderatsvertretern und allen Mitgliedern für die tatkräftige Unterstützung bei den vielen Aktivitäten. Bürgermeister Max Kollmannsberger erinnerte in seinem Grußwort an die oftmals „heißen Diskussionen in den 1980er und 90er Jahren im Gemeinderat“. Viele SPD-Kommunalpolitiker hätten sich aber auch bei anderen Ortsvereinen aktiv eingebracht, wie die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Helmut Kindl und Werner Laudehr eindrucksvoll belegen. Er dankte dem SPD-Ortsverein zudem für die außerpolitischen Aktivitäten, z.B. die Organisation des Radlbasars, des Preisschafkopfes und des Weihnachtsmarktes auf dem Dorfplatz. Auch die Regensburger Landtagsabgeordnete Margit Wild lobte die engagierte Arbeit der Tegernheimer Sozialdemokraten, deren Gründung im Jahre 1946 angesichts der großen Zerstörung und materiellen Not nicht einfach war. Außerdem litt die SPD damals noch unter den Verfolgungen in der Nazizeit. So sei es nicht selbstverständlich gewesen, dass sich bereits 1946 ein SPD-Ortsverein gebildet habe und zwei Jahre später den Bürgermeister stellen konnte. Wild betonte, dass die Tegernheimer SPD immer sehr präsent im Ortsgeschehen sei und dankte den Verantwortlichen für ihr Engagement. MdL Franz Schindler stellte eingangs fest, dass Deutschlands Wohlstand und Stabilität 70 Jahre nach Kriegsende und Zerstörung „kein Geschenk, sondern das Ergebnis von Politik“ sei. An diesem Zustand, um den uns fast die ganze Welt beneidet, hat sozialdemokratische Politik seit insgesamt 153 Jahren einen hohen Anteil. Angesichts des aufkeimenden Rechtspopulismus sei ein Rückfall Deutschlands nicht ausgeschlossen. Schindler bedauerte, dass bei den letzten Wahlen die beiden großen Parteien nicht einmal mehr von der Hälfte der Bürger gewählt wurden. Er forderte die anwesenden Mitglieder auf, auch weiterhin für die zeitlosen Ideale der Sozialdemokratie einzutreten. Als Vertreter der Landkreis-SPD forderte der Wenzenbacher Bürgermeister Sebastian Koch die Anwesenden auf, angesichts der aktuellen und zukünftigen Probleme „nicht den Kopf in den Sand zu stecken“. Leider würde aber die Kommunalpolitik von der großen Politik oftmals in Stich gelassen. Als Beispiel für die wenig vorausschauende Politik in Bayern nannte er den Bau von bezahlbaren Wohnungen. In den letzten zehn Jahren seien gerade einmal 1300 Quadratmeter Wohnfläche im Landkreis gebaut worden. Nach einem weiteren Musikstück ehrten Scheck und ihr Stellvertreter Reinhard Peter Pascal Nick und Stefan Peter für ihre 15-jährige Mitgliedschaft und Meinrad und Renate Hirschmann für ihre 30-jährige Parteizugehörigkeit sowie August Breu für seine 50-jährige Treue zur Partei, während der er 24 Jahre als Gemeinderat und 30 Jahre als Kassier wirkte.
Bild 1 zeigt die geehrten Mitglieder mit den prominenten SPD-Mandatsträgern MdL Margit Wild und Franz Schindler (2. und 3. von links) sowie Wenzenbachs Bürgermeister Sebastian Koch (5.v. links) und Bundestagskandidat Dr. Tobias Hammerl (ganz rechts)
Ehrenmitglied ernannt
Werner Laudehr ist „Tegernheimer SPD-Urgestein“
Den Höhepunkt der Festveranstaltung bildete die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Werner Laudehr. Herbert Wesselsky, langjähriger politischer Weggefährte und derzeit dritter Bürgermeister bezeichnete Laudehr in seiner Laudatio als „Tegernheimer SPD-Urgestein“. In seiner fast 48-jährigen Mitgliedschaft habe er von 1970 bis 2012 durchgehend eine Funktion innerhalb des Ortsvereins bekleidet. Zuerst als Schriftführer, dann vier Jahre als stellvertretender und vier Jahre als 1.Vorsitzender sowie acht Jahre als Kassier und zuletzt einige Jahre als Beisitzer. Außerdem wirkte Werner Laudehr von 1978 bis 2002 als Gemeinderat, davon viele Jahre als Fraktionssprecher. Für seine langjährige politische Arbeit sowie seine Funktionen im Sportverein wurde Werner Laudehr 2004 zum Tegernheimer Ehrenbürger ernannt. In all seinen Ämtern arbeitete Laudehr immer äußerst gewissenhaft und gut vorbereitet und verstand es, stets Mitstreiter für seine zahlreichen Ideen zu finden. Beispielhaft erinnerte Wesselsky daran, dass Werner Laudehr entscheidend die Erschließung des Gewerbegebietes Tegernheim Nord und den Bau des Seniorenheims bewirkte. Zudem ist es seinem Vorstoß zu verdanken, dass der FC heute über sehr gute Fußballplätze an der Mehrzweckhalle verfügt. Laudehr gab den entscheidenden Anstoß, das Sportheim an der Jahnstraße in Bauland umzuwandeln und den Erlös in den Bau der Plätze zu investieren. Abschließend erinnerte Wesselsky an eine Aussage von Laudehr anlässlich der Verleihung der Ehrenbürgerwürde in der er sagte, die Arbeit im Gemeinderat habe ihn nicht reich an Geld, aber reich an Lebenserfahrung gemacht und ergänzte: „Deine Arbeit in der SPD hat dich auch reich an Freunden gemacht.“ Nach der Verleihung der Urkunde gab das sichtlich gerührte neue Ehrenmitglied an die aktuellen Mandatsträger den Rat „um in der Sache das Richtige zu finden, muss man streiten, ohne jemand persönlich zu verletzen“. Dabei müsse man aber auch stets kompromissbereit sein, stellte Laudehr heraus. Nach dem offiziellen Teil lud der Ortsverein alle Mitglieder und Gäste zu einem bayerischen Buffet ein.
Bild 2 zeigt das neue Ehrenmitglied des SPD-Ortsvereins Tegernheim Werner Laudehr (Mitte) mit 3.Bürgermeister Herbert Wesselsky und Vorsitzender Sandra Scheck
(aus der Donaupost vom 19.10.2016)