Aus dem Ortsverein 2017

Preis für ehrenamtliches Engagement verliehen - Michael-Wimmer-Preis für vier im Semiorenheim Tätige

Für ihre mittlerweile mehr als fünfjährige ehrenamtliche soziale Tätigkeit im Seniorenheim verlieh der SPD-Ortsverein heuer den Michael Wimmer-Preis an Christine Engl, Erna Herlinger, Hildegard Joscht und Afra Schmid. Die alle zwei Jahre verliehene Auszeichnung erinnert an den ersten SPD-Bürgermeister Michael Wimmer, der das Amt von 1948 bis 1966 innehatte und an seine sprichwörtliche Hilfsbereitschaft vor allem für die nach Tegernheim verschlagenen Heimatvertriebenen aus den deutschen Ostgebieten.

Über 70 geladene Gäste konnte die Tegernheimer SPD-Vorsitzende Sandra Scheck zur diesjährigen Verleihung des Michael-Wimmer-Preises begrüßen. Ihr besonderer Gruß galt der Regensburger Landtagsabgeordneten Margit Wild sowie dem stellvertretenden Bürgermeister Jürgen Beier und einigen Nachfahren des Namensgebers. Scheck führte in ihrer Begrüßung aus, dass der SPD-Ortsverein nunmehr zum sechsten Male ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich innerhalb der Gemeinde würdigen wolle. Anhand einer Bildpräsentation rief sie Preisträger der vergangenen Jahre in Erinnerung. Dritter Bürgermeister und SPD-Vorstandsmitglied Herbert Wesselsky erinnerte in zum Teil sehr persönlichen Worten an das Leben und Wirken des am 8.Mai 1895 geborenen Landwirtssohnes und späteren Tegernheimer Bürgermeisters. Wimmer, der sowohl am 1. wie auch am 2.Weltkrieg teilnahm, unterstützte in der unmittelbaren Nachkriegszeit besonders die zahlreichen Flüchtlinge und Heimatvertriebenen, die in Tegernheim eine neue Bleibe gefunden hatten.

1948 zum Bürgermeister gewählt

Später trat er in die SPD ein und wurde 1948 bei den ersten freien Wahlen zum Tegernheimer Gemeindeoberhaupt gewählt. Auch in dieser Funktion half er stets mit Rat und Tat und verzichtete sogar ab 1950 auf einen Teil seiner Aufwandsentschädigung zugunsten der Gemeindekasse. In seiner 18-jährigen Amtszeit legte Wimmert mit dem Bau der Gemeindekanzlei, der Schulhauserweiterung, dem Bau der Wasserleitung und den ersten Asphaltierungen den Grundstein für eine moderne Stadtrandgemeinde.

Fester Bestandteil des Heimlebens

Namens der Gemeinde dankte stellvertretender Bürgermeister Jürgen Beier dem SPD-Ortsverein für die Schaffung des Preises im Jahre 2007. Auch wenn mittlerweile die Gemeinde und der Staat das ehrenamtliche Engagement anerkennen, erfülle die im zweijährigen Turnus verliehene Auszeichnung eine wichtige Aufgabe. Für viele ehrenamtlich Tätige sei nämlich eine Anerkennung wichtiger als eine Bezahlung. Beier hob ferner hervor, dass Wimmer nach dem Kriege die schwierige Aufgabe der Zusammenführung von Kriegsflüchtlingen und Alteingesessenen meisterte. Laudator Karl Schöll stellte das Engagement der geehrten Frauen Christine Engl, Erna Herlinger, Hildegard Joscht und Afra Schmid vor, die bereits kurz nach der Eröffnung des Seniorenheimes im Jahre 2011 Kontakt zu den Bewohnern des Heimes aufnahmen. Schon einige Monate später wurden sie zu einem festen Bestandteil des Heimlebens, indem sie jeweils am Mittwochnachmittag gemeinsam mit den Bewohnern basteln, singen, stricken, häkeln oder backen. Gelegentlich begleiten sie Bewohner des Heimes auch zu Arztbesuchen, in den Supermarkt, in das Kino oder auf die Dult.

Auszeichnung und Dank der Heimleitung

Die vier Preisträgerinnen helfen ferner bei der Durchführung des Hausfaschings oder beim Sommerfest. Seit kurzem organisieren sie einmal im Monat eine Geburtstagsfeier für die Heiminsassen und bringen dazu meist selbst gebackenen Kuchen mit, führte Schöll aus. Gemeinsam mit Ortsvorsitzender Sandra Scheck und MdL Margit Wild überreichte er an die vier Geehrten eine gerahmte Urkunde sowie eine Orchidee und einen Geldbetrag zum Ankauf von Spielen oder Strick- oder Bastelmaterialien. Im Namen der Heimleitung dankte die Pflegedienstleiterin Julia Schwentek den Preisträgerinnen für ihre langjähriges Wirken, mit dem das Leben im Heim für die Insassen bereichert werde. Auch die Landtagsabgeordnete Margit Wild sprach den Geehrten ihren Dank aus. Aus persönlicher Erfahrung wisse sie, dass für Insassen eines Seniorenheimes ein „von außen kommendes Engagement etwas Besonderes“ darstelle. Ein Dankeschön ging aber auch an die Verantwortlichen im SPD-Ortsverein für die bereits zum sechsten Male durchgeführte Würdigung sozial engagierter Mitmenschen. Nach der offiziellen Feierstunde, die musikalisch von Magdalena Gleis (Klavier) und Wolfgang Gleis (Violine) stilvoll umrahmt wurde, lud der Ortsverein zu einer bayerischen Brotzeit und einem anschließenden gemütlichen Beisammensein ein.

Michael Wimmer Preis 2017 2

Bild 1 zeigt von links MdL Margit Wild, Laudator Karl Schöll, die für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit im Seniorenheim ausgezeichneten Erna Herlinger, Hildegard Joscht, Afra Schmid und Christine Engl mit Ortsvorsitzender Sandra Scheck.