geb. 8.5.1895, gest. 14.1.1970
Michael Wimmer wurde am 8. Mai 1895 in Tegernheim geboren. Nach dem Besuch der Volksschule ging er auf die Landwirtschaftsschule in Weihenstephan, die er mit Auszeichnung absolvierte. Im 1. Weltkrieg diente er beim 20. Reserve-Infanterie-Regiment und wurde in Flandern schwer verwundet. 1921 schloss Michael Wimmer die Ehe mit Maria Fisch. Aus dieser Ehe gingen acht Kinder hervor. Während des 2. Weltkrieges wurde er nochmals eingezogen und musste beim 10. Landesschützenregiment in Eger bis 1945 Dienst tun. Im Frühjahr 1948 wurde er mit großer Mehrheit zum 1. Bürgermeister der Gemeinde Tegernheim gewählt.
Dank der tatkräftigen Unterstützung durch Michael Wimmer und des Gemeinderates gelang die Integration der Flüchtlinge (ca. 21%) - vorwiegend Donauschwaben und Sudetendeutsche - erstaunlich gut. Entscheidend waren natürlich vor allem der Fleiß und der Lebensmut der Vertriebenen, die es ihnen ermöglichten, ihr schweres Schicksal zu meistern. Die Gemeinde stellte den neuen Mitbürgern kostenlos ein Stück Land zur Verfügung. Dort konnten die einzelnen Familien auf ihrem Anteil für den Eigenbedarf Gemüse und Obst anbauen. Dieser "Flüchtlingsgarten" (westlich des Sportheims an der Jahnstraße) existierte bis Mitte der sechziger Jahre.
Michael Wimmer führte z.B. für viele Leute, vor allem auch für die Vertriebenen, die in beträchtlicher Zahl in Tegernheim ansässig geworden waren, eigenhändig Holztransporte durch.
Michael Wimmer erreichte bei seiner ersten Wiederwahl im Jahre 1952 trotz zweier Gegenkandidaten 72 % der Stimmen. Ein wesentlicher Grund für seinen großen Rückhalt bei der Bürgerschaft war seine heute noch von den Älteren gerühmte Hilfsbereitschaft. Er versuchte stets, kleinere wie größere Probleme möglichst unbürokratisch zu lösen. Alle konnten, wenn es nötig war, jederzeit auch zum Bürgermeister ins Haus kommen.
Bürgermeister Wimmer und die damaligen Gemeinderäte hatten dafür Sorge zu tragen, dass der Ort sich den Anforderungen der modernen Zeit öffnete. Der 1960/61 begonnene Bau der Wasserleitung stellte eine wesentliche Verbesserung dar. Ab 1962/63 erfolgte die Asphaltierung der Ortsstraßen, beginnend mit Ringstraße und Kirchstraße. Auch der Bau des Rathauses wurde in die Wege geleitet und noch 1966 fertiggestellt.