Tag der offenen Tür
Rathaus wir Mitte Dezember eingeweiht – Gemeinde will neue Bäume pflanzen
Mit einer Reihe unterschiedlicher Themen hatte sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zu beschäftigen. Unter anderem stand das Anlegen neuer Urnengräber, der Jugendtag im nächsten Jahr, die Beteiligung am Förderprogramm „Natürlicher Klimaschutz in Kommunen“ sowie das Thema Kleindenkmäler auf der Tagesordnung. Wegen der ausgefallenen Bauausschusssitzung beriet das Gremium ferner über drei Bauanträge. Zu Beginn der Sitzung gab Bürgermeister Max Kollmannsberger bekannt, dass in der letzten nichtöffentlichen Sitzung die letzten Gewerke für das neue Rathaus sowie der Einbau einer Grobstoffrückhaltung in das Kanalnetz vergeben wurden. Ferner wurde beschlossen, PV-Anlagen von Bürgern auch im Erweiterungsfall bis zur Gesamtsumme von 150 Euro zu fördern.
Neue Urnengräber
Ende Juli teilte das katholische Pfarramt der Verwaltung mit, dass auf dem Neuen Friedhof nur noch ein Urnengrab vergeben werden könne. Nach Auskunft des Bürgermeisters gebe es zwar noch einige freie Urnennischen sowie Plätze auf dem Urnenblumenfeld, aber keine Erdurnengrabstellen. Daher schlug die Verwaltung vor, südlich der bestehenden Grabstellen im westlichen Teil des Friedhofs weitere drei Reihen mit jeweils zwölf Plätzen auszuweisen. Die Kosten für die dafür notwendigen rund 60 Quadratmeter gepflasterte Wege liegen bei rund 15 000 Euro. Alfred Federl meinte, dass man zukünftig vermehrt bereits aufgelassene Grabstellen auf dem gesamten Friedhofsareal auch für Urnengräber freigeben solle, da er über 25 solcher ehemaligen Gräber gezählt habe. Die Gemeinde solle deshalb das Gespräch mit der Pfarrei suchen. Einstimmig folgte das Gremium dem Verwaltungsvorschlag, 36 Urnengrabstellen auf der ehemals für Familiengräber vorgesehenen Fläche umzusetzen.
Jugendtag und Jugendbeteiligung
Nach dem Grundsatzbeschluss im Februar 2025 und einer Ausschusssitzung im September beschloss der Gemeinderat mit 17:1 Stimme, dass die Gemeinde gemeinsam mit der Jugendpflegerin am 16.Mai 2026 einen Jugendtag durchführt. Dieser Tag soll als „ergebnisoffene Einstiegsverwaltung“ für eine aktive Jugendbeteiligung werben. Das Ziel sei ein erstes Kennenlernen der politischen Gemeinde und aller ortsansässigen Vereinen und Institutionen. Während der Veranstaltung sollen zudem die Wünsche und Bedürfnisse der Jugendlichen abgefragt und auch ein sportliches Angebot organisiert werden. Zudem soll nach der Vorstellung der Jugendpflegerin ein DJ oder eine Band die Veranstaltung für Jugendliche attraktiver machen. Die Gemeinde plant für die Veranstaltung Kosten von rund 8000 Euro. Zum weiteren Vorgehen bei der Jugendarbeit und einer möglichen Änderung bei der gebuchten Stundenzahl der Jugendpflegerin erklärte Kollmannsberger, dass aufgrund der Vertragslage darüber erst im nächsten Jahr abgestimmt werden könne.
Klimaschutz in Kommunen
2025 wurde vom Freistaat ein Zuschussprogramm aufgelegt, mit dem Verbesserungen beim „natürliche Klimaschutz in Kommunen“ mit bis zu 80% gefördert werden. Gemeinsam mit einer Fachfrau vom Landratsamt habe die Verwaltung geeignete Maßnahmen ausgearbeitet und einen Förderantrag vorbereitet. Dieser gestalte sich nach den Worten des Bürgermeisters jedoch recht kompliziert, da die Vorgaben wenig konkret und damit das Risiko der Nichtförderung von Maßnahmen hoch sei. Für das Gemeindegebiet habe man aber sieben Bereiche ausgewählt, die dem Förderungskatalog weitgehend entsprechen. Vor allem durch die Anpflanzung von Bäumen und Sträuchern soll eine Verbesserung des Mikroklimas bei den immer häufiger werdenden Hitzeperioden erzielt werden. Neue Pflanzungen sollen danach an den alten Fußballplätzen südlich des Dammes, im Bereich der Kinderspielplätze am Damm und in der Vilsstraße, auf der kleinen Parkfläche am Mittelweg, beim alten Rathaus und auf dem Jugendfreizeitgelände erfolgen. Außerdem sollen in einigen Bereichen neue Sitzbänke und im Süden und Norden des Gemeindegebietes jeweils ein Trinkwasserbrunnen errichtet werden. Die Kosten bezifferte das Gemeindeoberhaupt auf rund 76 000 Euro. Zudem würden die gesamten Pflanzarbeiten und die Pflege vom gemeindlichen Bauhof ausgeführt. Die Förderung betrage allerdings nur 32 000 Euro, da verschiedene Maßnahmen nicht bezuschusst würden, sagte Kollmannsberger. Zur Absicherung der Maßnahme müsse die Gemeinde in den nächsten zwei Jahren jeweils 30 000 Euro in den Haushalt einplanen.
Stefan Adler meldete Bedenken zu den geplanten Baumpflanzungen nahe dem Basketball- und Volleyballfeld sowie bei den Tischtennisplatten an. Das herabfallende Laub bilde bei diesen Ballsportarten eine gefährliche Schicht. Im Übrigen werde die Maßnahme durch den Einsatz des Bauhofes mindestens 100 000 Euro kosten. Roberto Mazzotta sah die Gemeinde in der Pflicht, das Leben auch bei Hitze erträglich zu machen. In einigen Ländern führe die Hitze bereits zu einer nachgewiesenen Übersterblichkeit. Sebastian Zirngibl erklärte, dass die Eigenleistungen des Bauhofs zwar günstiger kämen, aber leider nicht gefördert werden, wie seine Nachfrage beim Bürgermeister ergab. Pascal Nick zeigte sich verwundert, dass die Gemeinde alleine für eine Klimaverbesserung sorgen müsse. Wichtig wäre auch, bei neuen Bauvorhaben keine zu starke Verdichtung zu genehmigen. Mit 14:4 Stimmen sprach sich letztlich eine deutliche Mehrheit dafür aus, das Projekt „Klimaschutz“ weiter voranzutreiben.
Kleindenkmäler in der Gemeinde
Im Zusammenhang mit dem in der Grundschule abgehängten Kreuz, das nach einer Forderung von zwei Bürgern in die Liste der Kleindenkmäler aufgenommen werden soll, informierte das Gemeindeoberhaupt über die Tätigkeit des Arbeitskreises Kleindenkmäler. Dieser AK habe sich zum Ziel gesetzt, eine vollständige Liste aller Tegernheimer Denkmäler zu erstellen. Im November dieses Jahres soll dann die finale Festlegung der Kleindenkmalliste erfolgen. Es gebe für diese Arbeit zwar keine gesetzliche Pflicht, aber die Auflistung ist für die Gemeinde sicher von großem Wert, erklärte Kollmannsberger. Er bat ferner darum, dass alle Bürger eventuelle Kleindenkmäler bei der Verwaltung melden. Per Definition sind Kleindenkmäler „kleine Denkmäler, die für einen bestimmten Zweck oder zum Gedenken an eine Person oder ein Ereignis von Menschenhand aus Stein, Metall oder Holz geschaffen wurden und ortsfest aufgestellt oder mit einem Gebäude verbunden sind.“
Bauanträge
Nach längerer Diskussion, in dem vor allem die Zufahrtssituation, Größe und Gestaltung eines geplanten Zweifamilienhauses am Bergweg im Mittelpunkt stand, verweigerte das Gremium mit 15:3 Stimmen die vorgelegene Bebauung im Außenbereich. Einstimmig lehnten die Räte auch die Errichtung eines Einfamilienhauses mit Garage im Baugebiet Am Mittelberg ab. Aufgrund der geringen Breite des Nachbargrundstücks ist nach dem Bebauungsplan nur die Errichtung eines Doppelhauses möglich. Mit 17:1 Stimmte erteilte das Gremium einer isolierten Befreiung vom Bebauungsplan „Zentralsportanlage“ die Genehmigung. Der Antragsteller will an einer Grundstücksgrenze eine 7,50 Meter lange und 1,70 Meter hohe Steinmauer und einen 1,20 Meter hohen Holzlattenzaun errichten.
Informationen
Der Bürgermeister informierte die Räte, dass am 22.Oktober die diesjährige Bürgerversammlung stattfindet und am 13.Dezember die Segnung und ein Tag der offenen Tür im „Neuen Rathaus“ geplant ist. Ferner findet vom 4. bis 8.November die Fahrt nach Marcellina, der möglichen italienischen Partnerstadt statt. Wesselsky Herbert forderte von der Verwaltung die Abschaltung der elektronischen Anschlagtafel in der Kirchstraße, da die Anlage seit vielen Jahren nicht oder nur ganz kurz funktioniert. Pascal Nick fragte nach, ob die Gemeinde schon gesehen habe, dass eine Garage an der Ecke Ring- und Wiedmannstraße durch eine neue Gartenmauer nicht mehr genützt werden kann.
(Aus der Donaupost - Autor H. Wesselsky)