Tegernheim. (hw) Eine äußerst umfangreiche Tagesordnung stand in der Weihnachtssitzung des Gemeinderates zur Beratung an. Neben den Themen Asylsuchende und Flüchtlinge im Landkreis, der Raumsituation in der Grundschule ging es um die Jahresrechnung 2013 und eine Kooperationsvereinbarung mit der Rewag (wir berichteten). Ferner hatten die Räte über Anträge der SPD- und CSU-Fraktion sowie über die Ergebnisse der Jungbürgerversammlung zu beraten. Zum Abschluss der Sitzung ließen die drei Fraktionssprecher und Bürgermeister Max Kollmannsberger das abgelaufene Jahr aus ihrer Sicht Revue passieren. Außerdem wurde der ausscheidende Geschäftsstellenleiter Klaus Hartenstein verabschiedet.
Namens der SPD-Fraktion erläuterte Rolf Wedl den Antrag, mit der Stadt Regensburg Verhandlungen über die Nutzungsüberlassung eines Teils des Donauufers aufzunehmen. Obwohl Tegernheim an der Donau liege, gebe es bisher keinen echten Donauzugang, stellte Wedl fest. Da der Uferbereich aber im Besitz der Stadt Regensburg sei, müssten zuerst entsprechende Verhandlungen geführt werden. Alfred Federl lobte den Vorschlag und meinte, der Platz eigne sich auch gut als Badeplatz und stelle eine Bereicherung für Tegernheim dar. Einstimmig unterstützte das Gremium den Antrag.
Ebenfalls ohne Gegenstimme sprachen sich die Räte für einen Antrag der CSU-Fraktion aus, auf dem Wertstoffplatz ein einfaches Handwaschbecken mit Seifenspender und Papierhandtüchern einzurichten.
Diana Zettl und Heidi Federl berichteten über die erste Jungbürgerversammlung, an der rund 30 junge Tegernheimer teilgenommen haben. Bei einer Abstimmung über wünschenswerte neue Einrichtungen wurden von den Jugendlichen ein Beachvolleyballfeld (zehn Punkte), ein Grillplatz mit Bänken (neun Punkte), ein umzäunter Hartplatz für Basketball und Streethockey und eine Dirty-Bike-Bahn (jeweils acht Punkte) bevorzugt. Zudem wurden von den Jugendlichen die Sanierung des bestehenden Bolzplatzes, ein Freibad und eine Minigolfanlage gewünscht.
Ein Haus für die Jugend
Als Zukunftsvision bezeichnete Federl ferner den Wunsch der Jugendlichen und der Jugendpflegerin, in der Nähe des Bolzplatzes ein "kleineres Haus für die Jugend" zu errichten. Nach Auskunft der Jugendpflegerin sei der bestehende Jugendtreff im Haus der Begegnung wegen fehlender Freiflächen für ältere Jugendliche wenig attraktiv.
Herbert Wesselsky erklärte, dass die Jugendlichen sicher auch mit einem größeren Gartenhaus zufriedengestellt werden könnten, allerdings seien dann zusätzlich Toiletten notwendig. Da sich die Jugendlichen in die Planung mit einbringen wollen und nach Auskunft des Bürgermeisters auch eine Projektarbeit der Fachhochschule möglich sei, fasste der Gemeinderat einstimmig einen Grundsatzbeschluss, eine Kostenschätzung für die Maßnahmen Beachvolleyballfeld, Natur-BMX-Bahn, Grillplatz, Hartplatz und Sanierung des Bolzplatzes einzuholen und diese Kosten in den Haushalt 2015 einzuarbeiten.
Bürgermeister Kollmannsberger sagte, dass er erneut das Straßenbauamt wegen einer Ampel an der Kreuzung Hauptstraße-Kindlweg/Dürerweg angeschrieben habe. Außerdem habe die Polizei grünes Licht gegeben, die Parkplätze an der Hauptstraße für LKW zu sperren.
Rückblick auf 2014
Im Anschluss an den offiziellen Teil blickten Alfred Federl (CSU), Reinhard Peter (SPD) und Sebastian Zirngibl (FWG) sowie Bürgermeister Max Kollmannsberger auf die Gemeindepolitik des Jahres 2014 zurück. Als besonders gelungen bezeichnete Federl die Neugestaltung des Kirchplatzes mit dem Archivgebäude und das neue Kinderhaus. Erfreulich seien zudem die gute Stimmung im neuen vergrößerten Gemeinderat und das große gegenseitige Vertrauen, das sich bei der Wahl der beiden stellvertretenden Bürgermeister gezeigt habe. Kritik gab es für die schleppende Bauabwicklung vor allem am Kirchplatz, die Kosten für Nachbesserungen am Kanalhebewerk, den Wunsch von Bürgern, Straßenbäume zu entfernen und zu lange Sitzungen.
Reinhard Peter zeigte sich erfreut, dass im neuen Gemeinderat nun fünf Frauen vertreten seien. Erfreulich sei ferner die Wahl der beiden Jugendbeauftragten, die Erstellung eines Verkehrskonzeptes und die Neuregelung bei den Vereinszuschüssen zu bewerten, sagte Peter. Sebastian Zirngibl stellte den Klimawandel in den Mittelpunkt seiner Jahresrede. Er hoffe, dass der in Auftrag gegebene Energienutzungsplan in der Gemeinde positive Veränderungen schaffen werde.
Bürgermeister Kollmannsberger erinnerte an die vielen Veränderungen im neuen Gemeinderat. In den zehn Gemeinderatssitzungen sowie den fünf Bau- und weiteren Ausschusssitzungen und bei der Klausur in Neumarkt habe sich das gute Klima im neuen Gremium gezeigt. Wenig erfreulich sei auch für ihn der zum Teil schleppende Fortschritt bei den verschiedenen gemeindlichen Baumaßnahmen gewesen. Trotzdem konnten diese weitgehend abgeschlossen werden. Für die Zukunft bat er um mehr Zeit für die Umsetzung der Anregungen und Vorschläge. Mit den besten Wünschen zum Fest und einem Dank an die Verwaltung sowie an alle bei der Gemeinde Beschäftigten beschloss Kollmannsberger seine Rede.
Geschäftsführer in Rente
Zum Abschluss verabschiedete der Bürgermeister den langjährigen Geschäftsstellenleiter Klaus Hartenstein in den Ruhestand. Hartenstein begann 1979 seine Tätigkeit im Einwohnermeldeamt der Gemeinde und arbeitete sich später zum Standesbeamten und Geschäftsstellenleiter hoch. Diese Funktion übte er 19 Jahre lang aus. Kollmannsberger würdigte den großen Einsatz und die stets freundliche Art, mit der er seine Arbeit ausübte.
(Bericht der Donau-Post, 23. Dezember 2014)