Tegernheim. (hw) Nur wenige private und gemeindliche Bauangelegenheiten standen in der Oktobersitzung des Bau- und Umweltausschusses zur Beratung an. Einstimmig schlossen sich die Ausschussmitglieder dem Vorschlag der Verwaltung an, für ein weiteres Gebiet im alten Dorfkern einen einfachen Bebauungsplan aufzustellen.
Zu Beginn gab Bürgermeister Max Kollmannsberger bekannt, dass im nichtöffentlichen Teil der letzten Sitzung die Arbeiten für das Rückgebäude der Bühnenterrasse am Dorfplatz vergeben und der Kauf von rund 90 Quadratmeter Grund im Kreuzungsbereich Hochstraße/Mittelweg beschlossen wurden. Einstimmig befürworteten die Räte dann den Anbau an ein bestehendes Geschäftsgebäude in der Von-Heyden-Straße. Nachdem der Ausschuss das Vorhaben in der letzten Sitzung wegen der problematischen Befahrbarkeit der Stellplätze zurückgewiesen hatte, erklärte sich der Bauwerber in einem Gespräch mit dem Bürgermeister bereit, eine zusätzliche Grundstücksausfahrt nach Westen und drei weitere Stellplätze zu errichten. In dem zum Teil dreigeschossigen Erweiterungsbau sollen neben einer Arzt- und Zahnarztpraxis auch Büros untergebracht werden.
Einstimmige Ablehnung erfuhr ein ebenfalls in der letzten Sitzung vertagter Vorbescheid zur Errichtung eines "zeitlich begrenzten Containerbaus auf einer bestehenden Garage" im Baugebiet Am Hang. Eine Rückfrage beim Landratsamt.hatte ergeben, dass der geplante Bau ebenso wie normale Bauvorhaben eine Abstandsfläche benötige. Da der Nachbar einer Übernahme der Abstandsfläche widersprochen hat, sei die Baumaßnahme nicht genehmigungsfähig. Dieser Vorgabe schlossen sich alle Räte an.
Ohne Abstimmung nahmen die Räte die Ausschreibungsergebnisse für die Außenspielgeräte für das neue Kinderhaus zur Kenntnis. Von den sieben eingeladenen Firmen gaben lediglich zwei ein Angebot ab. Die Preisspanne lag zwischen 26.800 und 28.000 Euro. Die Vergabe erfolgte im nichtöffentlichen Teil. Laut Geschäftsstellenleiter Klaus Hartenstein wurden die einzelnen Spielgeräte wie Schaukel, Wippe, Sandkasten usw. in Absprache mit dem Träger und vom Architekten ausgeschrieben.
Auf Nachfrage von Peter Rempter teilte Bürgermeister Kollmannsberger mit, dass die Gestaltung der Außenflächen und deren Ansaat erst im kommenden Frühjahr erfolgen, und daher auch der Einweihungstermin erst im kommenden Jahr geplant sei. Das Kinderhaus werde aber am 23. November einen "Tag der offenen Tür" für die interessierte Bevölkerung anbieten. Auf Nachfrage von Herbert Wesselsky nach der derzeitigen Belegung, erklärte das Gemeindeoberhaupt, dass zurzeit sowohl die Krippe wie auch der Kindergarten noch aufnahmefähig seien. In der Einrichtung selbst solle aber keine Vollbelegung erfolgen, um neu zugezogenen Eltern jederzeit Betreuungsplätze anbieten zu können.
Kosten bei 20.000 Euro
Bürgermeister Kollmannsberger brachte dann den Vorschlag ein, für die noch nicht verplanten Bereiche des alten Ortskerns einen Bebauungsplan aufzustellen. Das Alter der Häuser, wie auch die zum Teil großen Grundstücke, könnten sonst zu einem "baulichen Wildwuchs" führen. In einem ersten Schritt solle der Bereich zwischen Hoch-, Donau- und Jahnstraße ebenfalls einen einfachen Bebauungsplan erhalten, wie er zwischen Haupt- und Ringstraße gelte. Ziel sei es, eine zu dichte Bebauung zu verhindern und den Grünanteil auf 40 Prozent festzuschreiben. Die Kosten schätzte der Bürgermeister auf rund 20.000 Euro.
Jürgen Beier und Herbert Wesselsky begrüßten den Vorstoß und erklärten, dass man mit den beiden im Bereich zwischen Hauptstraße und Ringstraße aufgestellten einfachen Bebauungsplänen gute Erfahrungen gemacht habe. Einstimmig empfahl das Gremium, in der nächsten Sitzung des Gemeinderates den Aufstellungsbeschluss und die nötige Veränderungssperre zu erlassen.
Bauliche Mängel
Bürgermeister Kollmannsberger informierte die Ausschussmitglieder, dass zur Verbesserung des Breitbandnetzes ein Markterkundungsverfahren eingeleitet wurde. Nach dessen erfolgreichem Abschluss erhoffe er sich einen staatlichen Zuschuss in Höhe von rund 500.000 Euro zum weiteren Ausbau des Netzes. Ferner informierte er über einige bauliche Mängel im Kinderhaus, deren Beseitigung aber wegen der benötigten Betriebsgenehmigung durch das Landratsamt bereits eingeleitet worden seien.
Max Kollmannsberger berichtete über ein Gespräch mit den Anliegern der Kirchstraße über den Fortgang der Arbeiten und die Höhe der Kosten. Auf Nachfrage bezifferte Verwaltungsstellenleiter Hartenstein die Kosten mit rund 5,50 Euro je Quadratmeter. gewichteter Grundfläche für den südlichen Ausbau. Insgesamt müssten die Anlieger mit etwas mehr als dem Doppelten rechnen. Abschließend forderte der Bürgermeister die Fraktionen auf, bis zur Sitzung am 18. Dezember ihre Haushaltswünsche einzubringen.
(Bericht der Donau-Post, 28. Oktober 2014)