Tegernheim. Eine äußerst umfangreiche Tagesordnung hatte der Tegernheimer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung abzuarbeiten. Neben dem Thema "Verkehr" (wir berichteten in der Dienstagausgabe) standen verschiedene Bauanträge und gemeindliche Bauangelegenheiten im Fokus. Für einen Schock sorgten bei vielen Räten die Ausführungen des Bürgermeisters Max Kollmansberger zum Sanierungsbedarf bei der Mehrzweckhalle im Zusammenhang mit den veränderten Brandschutzbestimmungen sowie der notwendigen Dachreparatur.
Nach kurzer Beratung erteilten die Räte mit 18:1 Stimmen einem Bauantrag zur Errichtung eines Sechsfamilienhauses in der Hauptstraße nunmehr ihre Zustimmung. Der Bauwerber hatte auf Anregung des Bauausschusses die Stellplätze und Garagen um 90 Grad gedreht. Die neue Situierung bietet für alle Verkehrsteilnehmer eine Verbesserung bei der Ein- und Ausfahrt in das Grundstück.
Nach längerer Diskussion lehnte der Gemeinderat mit 16:2 Stimmen erneut die Bebauung eines Grundstücks im ·Gewerbegebiet "Tegernheim Nord" mit einer Maschinen/Lagerhalle sowie einem Bürogebäude mit Eigentümerwohnung ab. Nachdem das Vorhaben bei der ersten Beratung im Bauausschuss aufgrund zahlreicher Ausnahmen vom Bebauungsplan keine Zustimmung erfuhr, lag den Räten nun ein geänderter Plan vor. Bis auf das gewünschte Zeltdach beim Büro- und Wohngebäude entsprach die Planung nun dem Bebauungsplan.
Dennoch sah die Mehrheit der Räte eine im Verhältnis zu große Wohnbebauung gegeben. "Wir haben nur wenige Gewerbeflächen und müssen daher dafür sorgen, dass aus dem Gewerbe- kein Wohngebiet wird", meinte Alfred Federl. Auf Nachfrage bestätigte der Bürgermeister, dass eine Betriebsleiterwohnung nur im Ausnahmefall zulässig sei.
Mit Mehrheit beschlossen die Gemeinderäte, das Nebengebäude beim neuen Kinderhaus in Massivbauweise ausführen zu lassen. Nach Mitteilung der Planer lasse sich vor allem die gewünschte Farbgestaltung bei dieser Variante besser umsetzen, Außerdem liegen die Kosten mit 24.700 Euro für das gemauerte massive Bauwerk leicht unter denen der ursprünglich geplanten Holzkonstruktion.
Dann gab Bürgermeister Kollmannsberger zahlreiche Ausschreibungsergebnisse für das neue Kinderhaus (Möblierung 54.600 bis 67.000 Euro, Malerarbeiten 41.900 bis 58.300 Euro) und das Archivgebäude (Heizung, Lüftung, Sanitär 29.700 bis 31.400 Euro, Elektroarbeiten 30.900 bis 31.800 Euro, Blitzschutz 2.100 bis 2.600 Euro und Alarmanlage 8.800 bis 12.500 Euro) bekannt.
Für einen Schock sorgten schließlich die Ausführungen des Bürgermeisters zur Dachsanierung und den geforderten Nachbesserungen beim Brandschutz in der Mehrzweckhalle. Da es in den letzten Jahren immer wieder zu Problemen mit eindringendem Wasser und der fehlenden Dampfsperre im Dachbereich gegeben hat, schlug der beauftragte Planer eine Komplettsanierung des Daches sowie für den Rauchabzug den Einbau von Dachkuppeln vor. Außerdem müssten vor allem im von den Schützen genutzten Keller sowie den Treppenräumen und in der Kegelbahn umfangreiche Brandschutzverbesserungen eingebaut werden.
Vor einer endgültigen Beschlussfassung über die einzelnen Maßnahmen soll zuerst eine Kostenschätzung eingeholt werden. Aufgrund der Mängel kann die Mehrzweckhalle derzeit nur stark eingeschränkt als Versammlungsstätte genutzt werden. Einstimmig wurde auch heuer ein Zuschuss für einen Ferienaufenthalt der Ministranten zum Gardasee in Höhe von 500 Euro gewährt. Herbert Wesselsky verwies in diesem Zusammenhang auf das Problem, dass man bei der Gewährung von Sonderzuschüssen Vereine und Organisationen nicht ungleich behandeln dürfe.
(Bericht der Donau-Post, 13. August 2014)