Gemeinderatsthemen 2014

Tegernheim. Eine äußerst umfangreiche Tagesordnung hatte der Tegernheimer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung abzuarbeiten. Neben verschiedenen Bauangelegenheiten sowie der Diskussion über Lastwagen-Parkplätze im Bereich des Hohen Sandes stellte ein Planungsbüro erste Überlegungen zur Erstellung eines Verkehrskonzeptes vor. Für einen Schock sorgten bei vielen Räten die Ausführungen des Bürgermeisters zum Sanierungsbedarf bei der Mehrzweckhalle im Zusammenhang mit den geltenden Brandschutzbestimmungen sowie notwendiger Dachreparaturen.

Erstmals nahmen vor Sitzungsbeginn zwei Bürger vom neueingeführten Rederecht Gebrauch. Otto Kling bedankte sich für die Bezuschussung des "Schwalbenhauses" und beantragte, den bisher nur spärlich genutzten Bolzplatz in der Kellerstraße in einen "Dirty-Bike-Trail" umzubauen. Mit dieser kostengünstigen und umweltfreundlichen Maßnahme könnte vor allem für Jugendliche das Freizeitangebot deutlich verbessert werden.

Raimund Daßberger sah beim neuen Aufstellungsplatz des Containers am Kirchfriedhof erhöhte Gefahren für die Benutzer gegeben und forderte die Verwaltung zur Überprüfung auf.

Vor Eintritt in die Tagesordnung gedachten die anwesenden Ratsmitglieder dann des kürzlich verstorbenen Altbürgermeisters Karl Hofer.

Personalwechsel

Anschließend gab Bürgermeister Max Kollmannsberger bekannt, dass in der letzten nichtöffentlichen Sitzung die bisherige Kämmerin Petra Krempl zum Jahreswechsel die Stelle des ausscheidenden Geschäftsstellenleiters Klaus Hartenstein übernehmen wird. Außerdem wird eine weitere Stelle für das Bauamt und als Vertretung der Geschäftsstellenleiterin ausgeschrieben.

Nachdem bei den Haushaltsberatungen sowohl von der CSU- wie auch SPD-Fraktion die Erstellung eines Verkehrskonzeptes angeregt wurde, erläuterten die beiden Inhaber des Planungsbüros GEO.VER.S.UM die verschiedenen Stufen eines Verkehrskonzepts.

Verkehrskonzept entsteht

Da in Tegernheim bisher keinerlei Daten zur Verkehrssituation vorliegen, müssen zuerst Verkehrszählungen erfolgen. Aufgrund der aktuellen Probleme und der anstehenden Dorfsanierung solle vorerst nur der südliche Ortsbereich untersucht werden. Im nächsten Schritt müsse man dann eine Verkehrsprognose unter Berücksichtigung neuer Baugebiete und möglicher Nachverdichtungen erstellen. Zusätzlich sei auch der ruhende Verkehr zu erfassen. Dazu müsse der Bedarf, das Angebot und die zukünftige Nachfrage nach Parkflächen ermittelt werden. Ein weiteres Augenmerk liege auf der allgemeinen Fußwegsicherheit, so die Planer.

Aus den erhobenen Daten und errechneten Prognosen könnten dann Lösungsansätze erarbeitet und diese gemeinsam mit dem Gemeinderat und Bürgern diskutiert werden. Danach könne man mit der Realisierung einzelner Maßnahmen, zum Beispiel der Ausweisung von Einbahnstraßen oder dem Einbau von Querungshilfen beginnen. Für die Erhebungs- und erste Planungsphase müsse man mit rund neun Monaten rechnen, erklärten die Planer abschließend.

Auf Nachfrage von Alfred Federl teilten die Planer mit, dass sie derzeit in zahlreichen Gemeinden des Landkreises ähnliche Projekte betreuen. Reinhard Peter forderte im Verkehrskonzept auch eine stärkere Berücksichtigung behinderter und älterer Menschen sowie von Kleinkindern. Da bereits drei Angebote vorlagen, vergab der Gemeinderat im nichtöffentlichen Teil der Sitzung die Planung.

Das Thema Verkehr spielte auch in einem weiteren Tagesordnungspunkt die Hauptrolle. Mehrere im Kurvenbereich der Straße "Am Hohen Sand" parkende Lastwagen führen nach Ansicht von Bürgern und Verwaltung zu teils erheblichen Verkehrsgefährdungen.

Lastwagen-Parkverbot

Bürgermeister Max Kollmannsberger schlug vor, auf der Straße ein Lastwagen-Parkverbot zu erlassen und dafür den PKW-Parkplatz hinter dem Sportgelände für Lastwagen freizugeben. In ersten Redebeiträgen fand dieser Vorschlag wenig Zustimmung. Günther Schöberl erklärte, dass die Gemeinde nicht verpflichtet sei, LKW-Nacht- und Wochenendparkplätze vorzuhalten. Reinhard Peter befürchtete, dass der nur geschotterte PKW-Parkplatz durch die schweren Fahrzeuge schnell beschädigt werde. Ferner sahen einige Räte Probleme bei sportlichen Großveranstaltungen am Wochenende.

Da bei einem Parkverbot nur eine Verlagerung in andere Straßenbereiche befürchtet wurde, stimmten nach längerem Für und Wider schließlich doch alle Räte für den Vorschlag des Bürgermeisters: Allerdings soll nur für maximal vier Lkw eine Genehmigung zur Nutzung des Pkw-Parkplatzes erteilt werden.

(Bericht der Donau-Post, 12. August 2014)