Gemeinderatsthemen 2014

Tegernheim. (hw) Der Bauausschuss, dem nun neun Gemeinderatsmitglieder und der Bürgermeister angehören, hatte sich in der jüngsten Sitzung mit der Ansiedlung eines neuen Edeka-Marktes im Gewerbegebiet Nord zu beschäftigen. Nach eingehender Beratung wurde die dafür nötige Änderung des Bebauungsplans einstimmig befürwortet.

Zum Antrag auf Änderung des Bebauungsplans "Gewerbegebiet Nord" hatte das Gemeindeoberhaupt auf eine entsprechende Anfrage vom Landratsamt eine positive Antwort erhalten.

Demnach sollen die derzeit noch von einem Discounter genutzten rund 800 Quadratmeter Verkaufsfläche nach dessen Auszug auf rund 1150 Quadratmeter vergrößert werden. Diese Fläche soll zukünftig einem weiteren Vollversorger zur Verfügung stehen. Laut Auskunft des Bürgermeisters steht einer Umwidmung des Gewerbegebietes in ein Sondergebiet Einzelhandel nichts entgegen.

Auf Nachfrage von Stefan Adler bezüglich der Zahl der Parkplätze, erklärte Verwaltungsstellenleiter Klaus Hartenstein, dass dies im Rahmen des Verfahrens geklärt werde. Sandra Scheck sprach sich für das Vorhaben aus, da andernfalls ein Leerstand zu befürchten sei, der niemand diene. Auch Christian Mühlbauer sah in dem geplanten Vorhaben einen Vorteil für die Bürger. Dritter Bürgermeister Herbert Wesselsky regte an, die zukünftige Nutzfläche auf maximal 1200 Quadratmeter zu beschränken, um noch größere Märkte auszuschließen.

Einstimmig befürwortete das Gremium schließlich die Änderung des Bebauungsplanes. Die Kosten hat der Antragsteller zu tragen.

Automatischer Brandmelder

Zu Beginn der Sitzung hatten Bürgermeister Max Kollmannsberger und der Planer des Gemeindearchivs, Gerhard Plöchinger, ausführlich zum derzeitigen Planungsstand Stellung genommen. Zuerst stellten beide den Räten die Elektroplanung für das neue Gemeindearchiv vor. Neben der Besonderheit, dass das Gebäude als aktiven Brandschutz eine Stromabschaltung beim Verlassen des Gebäudes erhält, beschloss man wegen der besonderen Schutzwürdigkeit der gelagerten Archivrnaterialien die Installation eines automatischen Brandmelders mit Verbindung zur Rettungsleitstelle. Die Mehrkosten für diese Anlage betragen rund 9.000 Euro.

Architekt Plöchinger setzte die Räte darüber in Kenntnis, dass die Rewag einen eigenen Hausanschlussraum gefordert habe. Dadurch musste der Grundriss im Erdgeschoss sowie die Bauweise der Treppe abgeändert werden. Aus statischen Gründen müssen zudem im Obergeschoss Stahlstützen eingebaut werden.

Breiten Raum nahm dann der Sonnenschutz in den Archivräumen ein. Aufgrund der geringen Fenstergröße im eigentlichen Archivraum schlug der Planer vor, auf die ursprünglich geplanten Außenrollos zu verzichten und spezielles Sonnenschutzglas zu verwenden. Diese würden den Wärmeeintrag von 60 Prozent auf 30 Prozent und den UV-Lichtanteil von 18 Prozent auf zwei Prozent reduzieren.

Auf Nachfrage bezifferte der Planer die Mehrkosten auf rund 150 Euro je Fenster. Die ursprünglich geplanten Rollos hätten rund 1.000 Euro je Fenster gekostet.

Bodenbelägen zugestimmt

Ferner stimmten die Ausschussmitglieder auch den vorgeschlagenen Bodenbelägen zu. Der Mehrzweckraum im Erdgeschoss und der Archivraum. im Dachgeschoss erhalten einen Eichenparkettboden, im Eingangs- und Treppenbereich wird gebrochener und geschliffener Juramarmor verlegt und die Nebenräume bekommen einen Fliesenbelag.

Zwei einstimmige Beschlüsse gab es auch zum geplanten Bau des Pavillons auf dem Dorfplatz. Aufgrund einer Forderung des Brandschutzsachverständigen wird der rückwärtige Technik- und Lagerraum statt in Holz nun in verputztem Ziegelmauerwerk ausgeführt. Als Bodenbelag erhält die offene Bühne Granitplatten.

Einstimmig befürwortete das Gremium die Voranfrage zur Errichtung eines Einfamilienhauses im Baugebiet "Am Hang". Ebenfalls einstimmig wurde der Bau eines Einfamilienhauses im Bienenweg beschieden. Bei beiden Anträgen, die von den geltenden Bebauungsplänen abweichen, lagen die Unterschriften der Nachbarn und die Zustimmung des Landratsamtes vor. Mit einer Gegenstimme wurde der Abweichung vom Bebauungsplan "Jurastraße" zugestimmt. Hier sollen zwei Gebäude statt in E+D-Bauweise mit Satteldach nun in E+1-Bauweise mit Walmdach errichtet werden.

Abgelehnt beziehungsweise vertagt wurden die Voranfragen zur Errichtung eines Dreifamilienhauses in der Kellerstraße sowie eine Änderung des Bebauungsplanes "Bachstraße". Hier sollen auf einem Grundstück, in dem laut Bebauungsplan ein Haus in E+D-Bauweise errichtet werden darf, zwei Gebäude in E+1-Bauweise errichtet werden.

Schließlich teilte Bürgermeister Max Kollmannsberger mit, dass laut einem Schreiben der Telekom die Mobilfunkanlage auf einem Wohnhaus im Kindlweg auf die neue LTE-Technik umgerüstet werde.

(Bericht der Donau-Post, 31. Mai 2014)