Tegernheim. (hw) Zwei Hauptthemen beschäftigten die Mitglieder des Tegernheimer Gemeinderates in ihrer jüngsten Sitzung. Es waren dies der Erlass der Geschäftsordnung und der Gemeindesatzung sowie der Neubau des Kinderhauses. Zur Abstimmung über die Fassaden- und Dachgestaltung fand vor Sitzungsbeginn ein Ortstermin mit dem Planer statt.
Fast vollständig hatte sich der Gemeinderat um Bürgermeister Max Kollmannsberger zur Besichtigung des im Rohbau befindlichen Kinderhauses hinter der Grundschule eingefunden. Architekt Markus Weber vom Planungsbüro Schnabl & Partner informierte eingangs, dass man wegen Unstimmigkeiten zwischen dem Landratsamt und dem Prüfstatikbüro rund vier Wochen im Zeitverzug sei. Dadurch könne der Eröffnungstermin 1. September nicht gehalten werden. Die Errichtung des Dachstuhls sei nun für den 2. Juni und die Fertigstellung für Ende September geplant. Es bestehe jedoch die Möglichkeit, den Kindergartenraum einschließlich der Sanitäranlagen vorzeitig bezugsfertig zu machen. Allerdings entstünden dafür Mehrkosten von rund 10.000 Euro.
Nach der Vorstellung verschiedener Farbkonzepte für die Außenfassade votierten die Räte mehrheitlich für einen weißen Grundton am Gebäude, der durch großflächige Farbgestaltungen an den Fenstern kindgerecht aufgelockert werden soll. Als Dachfarbe wählte die Mehrheit ein helles Grau. Ferner stimmten die Bürgervertreter der Anbringung von sechs Fledermauskästchen an der Außenfassade zu. Die von einem Bürger angeregte Idee stellt nach Auskunft von Fachleuten keine Gefahr für die Kinder dar, erklärte der Bürgermeister
Zu Beginn der öffentlichen Sitzung im Feuerwehrgerätehaus diskutierte das Gremium dann das Problem der nicht fristgerechten Fertigstellung. Laut Auskunft der Verwaltung benötigen ab 1. September acht Kindergartenkinder und einige Kinder im Krippenalter einen Betreuungsplatz. Während sich zweiter Bürgermeister Jürgen Beier mangels Alternative für die vom Planer vorgeschlagene rund 10.000 Euro teure Sonderlösung aussprach, sahen einige Redner die Kosten und den gleichzeitigen Baustellenbetrieb als Problem. Gerald Höferer vertrat die Auffassung, dass die Übergangszeit "durch die Eltern händlbar" sein müsste. Alfred Federl schlug vor, die Mehrkosten vom Landratsamt einzufordern. Dritter Bürgermeister Herbert Wesselsky regte schließlich an, mögliche Ausweichquartiere, zum Beispiel in der Grundschule oder im Haus der Begegnung, zu prüfen. Günther Schöberl sprach sich für die Aufstellung eines Containers aus. Einstimmig wurde die Verwaltung beauftragt, die möglichen Alternativen zu prüfen und das Thema in zwei Wochen erneut auf die Tagesordnung zu setzen.
Bürgermeister Kollmannsberger gab folgende Ausschreibungsergebnisse bekannt: Heizungsarbeiten 119.400 bis 162.300 Euro, Lüftungsarbeiten 74.600 bis 91.700 Euro, Sanitärarbeiten 74.000 bis 98.900 Euro, Hausalarmanlage 8.600 bis 18.400 Euro, Elektroarbeiten 140.000 bis 192.000 Euro und Blitzarbeiten 4.700 bis 7.400 Euro. Die Angebotssummen für die Außenanlagen mit Allwetterplatz, Laufbahn und Rasenfeld lagen zwischen 165.000 und 172.400 Euro.
Die Vergabe der Arbeiten erfolgte im nichtöffentlichen Teil der Sitzung.
(Bericht der Donau-Post, 26. Mai 2014)