Tegernheim. (hw) Ausschließlich private Bauangelegenheiten standen in der letzten Sitzung des Tegernheimer Bau- und Umweltausschusses im Jahr 2013 zur Beratung an. Nach längeren und zum Teil kontrovers geführter Diskussionen wurden mit knapper Mehrheit jeweils zwei Voranfragen mit zahlreichen Ausnahmen vom geltenden Bebauungsplan "Am Hang-Weinbergstraße" sowie die Umwandlung einer Doppelhaushälfte in ein Dreifamilienwohnhaus befürwortet.
Bereits der erste Tagesordnungspunkt sorgte für eine lebhafte Diskussion. Der Bauwerber beantragte im Zusammenhang mit der Errichtung eines Doppelhauses statt des im Bebauungsplan ausgewiesenen Einzelhauses mehrere Befreiungen.
Unter anderem rückt der Baukörper im Norden zwei Meter näher an das Nachbargrundstück heran und überschreitet zudem die Wandhöhe um 35 Zentimeter. Außerdem benötigt der Bauwerber für das Doppelhaus auch an der Westseite eine Zufahrt und Garagen. Herbert Wesselsky und Max Kollmannsberger verwiesen darauf, dass aufgrund der vergrößerten Planung der Grünanteil auf dem Grundstück kaum an die im alten Ort festgeschriebenen 40 Prozent heranreiche. Problematisch seien die beantragten Befreiungen vom Bebauungsplan auch deshalb, weil bei der Voranfrage keine Nachbarschaftsbeteiligung durchgeführt wurde.
Jürgen Beier hielt dem entgegen, dass man in dem Gebiet schon mehrere Ausnahmen zugelassen habe. Auch sah er die Nachbarbeteiligung beim Bauantrag als ausreichend an. Er verwies ferner darauf, dass der geltende Bebauungsplan keinen Grünflächenanteil vorsehe.
Hermann Meier sah in den vorliegenden Abweichungen keinen Hinderungsgrund für seine Zustimmung gegeben und meinte, der Grünanteil könne auch durch den Einbau von Rasengittersteinen bei der Zufahrt vergrößert werden. Mit 4:3 Stimmen befürwortete letztlich eine knappe Mehrheit die Bebauung des Grundstücks mit einem Doppelhaus.
Mit 5:2 Stimmen genehmigten die Ausschussmitglieder die Voranfrage zur Errichtung eines Vierfamilienhauses im Baugebiet "Am Hang-Weinbergstraße". Nachdem die geplante Bebauung in einer früheren Sitzung einstimmig abgelehnt worden war, legte der Bauwerber nun eine etwas verkleinerte Planung vor. Das Gebäude soll nur noch einen um 25 Zentimeter höheren Kniestock aufweisen und überschreitet das Baufenster nach Aussage des Verwaltungsleiters im Westen nur noch um rund 2,5 bis drei Meter. Außerdem hat der Bauwerber die Stellplätze über offene Carports mit Doppelparkern nachgewiesen.
Zweiter Bürgermeister Max Kollmannsberger sah vor allem in der Anordnung der Carports ein großes Problem. Er forderte eine Drehung der Zufahrt, da die geplante Situierung sehr wahrscheinlich dazu führe, dass viele Hausbewohner auf der engen Straße parkten.
Herbert Wesselsky schlug vor, statt vier großer Wohnungen zwei größere und zwei kleinere Wohnungen zu planen, wodurch die Baugrenzen eingehalten und die reduzierten Stellplätze einfacher verwirklicht werden könnten. Außerdem fehle auch hier die Nachbarbeteiligung.
Jürgen Beier erklärte, dass der Bauwerber die vor einigen Monaten kritisierten Punkte weitgehend eingearbeitet habe und man schon aus diesem Grunde zustimmen müsse.
Eine kontroverse Diskussion gab es auch zum Antrag auf Umwandlung einer Doppelhaushälfte in ein Dreifamilienhaus.
Während Änderungen im Inneren nicht genehmigungspflichtig sind, beantragte der Bauwerber die Errichtung einer zusätzlichen Garage mit sogenannten Doppelparkern. Letztlich wurde auch dieses Vorhaben mit 4:3 Stimmen befürwortet.
Einstimmig gaben die Ausschussmitglieder ihre Zustimmung zum Umbau und Erweiterung eines Wohnhauses zum Zweifamilienhaus und einer Doppelgarage am Tegelweg sowie zu Neubau eines Einfamilienhauses am Mittelberg. Die entsprechenden kleineren Befreiungen von den geltenden Bebauungsplänen wurden von allen Räten akzeptiert.
Mit 6:1 Stimmen wurde der Neubau zur "temporären Unterbringung von Hunden" im Bereich der Hohen Linie befürwortet.
Ohne Gegenstimme blieb ein weiterer Antrag im Bereich der Hohen Linie.
Im Anschluss an den Keilberger Fußballplatz sollen vier Container im Zusammenhang mit der Errichtung eines Bolzplatzes errichtet werden.
(Bericht der Donau-Post, 11. Dezember 2013)