Gemeinderatsthemen 2013

Tegernheim. (hw) Nach längerer und konstruktiver Aussprache brachten die Tegernheimer Gemeinderäte in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig die Planung zur Umgestaltung des Dorfplatzes auf den Weg (wir berichteten). Außerdem wurde einstimmig die Entwurfsplanung für die Umgestaltung der südlichen Kirchstraße sowie den Neubau des Archivgebäudes beschlossen. Einstimmig befürworteten die Räte ferner den Ankauf von digitalen Funkgeräten für die Feuerwehr.

Bürgermeister Meinrad Hirschmann und Architekt Gerhard Plöchinger stellten die mit der Projektgruppe und den beteiligten Anwohnern und Nutzern ausgearbeitete Planung für die südliche Kirchstraße und den Platz beim Haus der Begegnung vor. So wurde die Durchfahrt hinter dem Haus der Begegnung verworfen, zusätzliche Parkplätze vor dem Platz wurden eingeplant. Zur besseren Abgrenzung des Bürgersteigs auf der östlichen Seite wurde eine rund drei Zentimeter hohe Begrenzungsstufe (Homburger Kante) zur asphaltierten Fahrbahn eingeplant. Ohne eine abschließende Festlegung auf die verwendeten Belagsmaterialien fand die vorgelegte Planung insgesamt großen Zuspruch. Herbert Wesselsky sprach sich allerdings dafür aus, die Homburger Kante, die bereits im Mittelweg wenig Zuspruch erfahren hat, wegzulassen oder durch eine abgerundete Kante zu ersetzen. Roberto Mazzotta sprach von einer "Psyeudosicherheit", die ein drei Zentimeter erhöhter Bürgersteig gebe.

Der Planer stellte einige Beispiele von Brunnengestaltungen im südwestlichen Bereich des Platzes vor. Neben einer Wasserwand favorisierte er die "schwimmende Kugel" als mögliche Brunnenform. Die Gesamtkosten der Maßnahme bezifferte der Planer auf rund 550.000 Euro, wenn für die Straße und den Platz ein Granitbelag verwendet wird. Einstimmig sprach sich das Gremium schließlich für die Planung ohne Homburger Kante aus, eine Festlegung auf die Belagsmaterialien und einen möglichen Brunnen entfiel.

Entwurf für Gemeindearchiv

Ebenfalls ohne Gegenstimme beschlossen die Räte die Entwurfsplanung für das Gemeindearchiv auf dem Gelände des ehemaligen "Hofer-Haus". Nach Gesprächen mit der Bezirksarchivarin Frau Dr. Sagstetter und dem Gemeindearchivar Hans-Joachim Graf wurde die Planung in einigen Teilbereichen nochmals geändert. So werden die Archivräume im EG und OG zugunsten des Arbeitsraumes verkleinert und eine Wendeltreppe eingebaut. Ferner erhält das Gebäude statt einer Fußboden- eine Heizkörper-Heizung. Da das Archiv kein Ort für andere Nutzungen sein soll, wird auch auf den Einbau einer Teeküche und eines behindertengerechten WCs verzichtet. Auf Wunsch der Theatergruppe des MGV soll lediglich ein kleiner Raum zur Lagerung von Bühnenkleidung entstehen, sagte Hirschmann. Die Kosten für das Gebäude bezifferte der Planer auf rund 342.000 Euro.

Keine abschließende Meinung konnten sich die Gemeindevertreter über die Belagsmaterialien in der Kirchstraße und auf dem Dorfplatz bilden. Anhand von Musterplatten stellte der Architekt verschiedene Granitbeläge vor, deren Materialpreis zwischen 110 und 170 Euro pro Quadratmeter schwankt. Demgegenüber stellte der Planer verschiedene Betonpflaster vor, deren Preis bei 40 bis 50 Euro liegt. Als mögliche Zwischenlösung seien Betonpflaster mit zehn Millimeter Granitvorsatz in Betracht zu ziehen. Deren Preise bewegen sich bei 70 bis 80 Euro je Quadratmeter.

Nach längerer Aussprache kam man mit 12:1 Stimmen überein, für den Platz zwischen Pfarrheim und Haus der Begegnung ein Granitpflaster vorzusehen. Lediglich Max Kollmannsberger sah darin eine für Tegernheim zu teure Lösung und votierte gegen den Naturstein. Für die rund 800 Quadratmeter große Gehweg- und Parkfläche in der Kirchstraße sprachen sich die meisten Redner aufgrund der Kosten für ein Betonpflaster aus. Reinhard Peter meinte, die gesparten rund 100.000 Euro könne man für andere Dinge ausgeben. Demgegenüber stellte Alfred Federl die Haltbarkeit des Materials in den Vordergrund. Diese sei nach Aussage des Planers bei einem Granit wesentlich besser. Auf Anregung des Bürgermeisters wurde ein endgültiger Beschluss vertagt und wird erst im Rahmen einer Besichtigungstour festgelegt.

Thema BOS-Funk

Hirschmann und Feuerwehrkommandant Günther Schöberl informierten über den vom Freistaat bereits beschlossenen Digitalfunk für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben, kurz BOS genannt. Dieses System sei im Gegensatz zum bisherigen abhörsicher, stellte der Kommandant heraus.

Da ab 2014 eine Umstellung der Funkkommunikation erfolge, sei die Gemeinde gezwungen, neue Geräte anzuschaffen. Diese kosten rund 10.000 Euro und würden mit rund 60 Prozent bezuschusst. Auf die Gemeinde würden demnach 2014 rund 4.100 Euro und später noch einmal rund 2.500 Euro an Kosten entfallen. Einstimmig votierten die Räte für die Teilnahme an BOS und für die Beschaffung der Geräte. Für den derzeitigen Trampelpfad an der westlichen und nördlichen Seite des Wertstoffhofes regte die Verwaltung eine Befestigung durch eine Fachfirma an. Dazu soll der Weg ausgehoben und eine wassergebundene Decke mit Randsteinen errichtet werden. Da man im Norden keinen Grund vom benachbarten Landwirt erwerben konnte, wird der Bauhof die Umzäunung versetzen, teilte Hirschmann mit. Die Kostenangebote belaufen sich auf zwischen 14.000 und 22.000 Euro. Die Vergabe erfolgte in der nichtöffentlichen Sitzung.

Informationen und Anfragen

Der Bürgermeister gab bekannt, dass der Kinderspielplatz im Bereich der Weinbergstraße nunmehr fertig gestellt und genützt werden kann. Die offizielle Einweihung erfolgt im Herbst. Ferner teilte er mit, dass verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Schulwegsicherheit mittlerweile umgesetzt worden sind. Außerdem informierte er die Räte, dass die Bauausschusssitzung vom 12. September auf den 31. August vorverlegt und angesichts der zahlreichen Themen am ursprünglichen Termin eine Gemeinderatssitzung geplant ist.

(Bericht der Donau-Post, 7. August 2013)