Tegernheim. (hw) Gemeindliche Bauangelegenheiten standen im Mittelpunkt der Sitzung des Tegernheimer Gemeinderats. Neben der Vorstellung des Ersatzbaues für das "Hofer-Haus" durch den Planfertiger beschäftigten sich die Räte mit dem Pavillon am Dorfplatz, der Erneuerung der oberen Fensterreihen in der Mehrzweckhalle und der Asphaltierung eines Teilstücks des Donau-Radwanderweges.
Zu Beginn gab Bürgermeister Meinrad Hirschmann bekannt, dass in nichtöffentlicher Sitzung der Verkauf des "Hofer-Hauses" an eine Privatperson abgelehnt worden sei. Außerdem wurde die Kirchstraße als Haupterschließungsstraße gemäß der Straßenausbaubeitragsordnung eingestuft. Ferner beschlossen die Räte, für das Friedhofsgelände und den Schutzengelkindergarten keine Straßenausbaubeiträge zu erheben. Für beide Areale würden die fälligen Beiträge von der Gemeinde übernommen, da sie gemeindliche Aufgaben erfüllen.
Planung für Neubau
Architekt Gerhard Plöchinger stellte den Räten die Planung für den Ersatzbau des "Hofer-Hauses" vor. Entgegen der ersten Planung mit drei Parkplätzen im Erdgeschoss soll das Gebäude zukünftig im Erd- und Obergeschoss nur Räume für das Gemeindearchiv und nötige Nebenräume beherbergen. Die Größe des Archivs begründete Bürgermeister Hirschmann damit, dass es auch als Ausweichquartier für gemeindliche Akten und im Erdgeschoss für gelegentliche Ausstellungen dienen solle. In der Aussprache wurden von Franz Mirter der Einbau einer kleinen Teeküche und von Jürgen Beier mehr Fenster in der Westfassade gefordert. Breite Unterstützung im Rat fand die Anregung von Herbert Wesselsky, das denkmalgeschützte Steinkreuz von den Schaukästen abzurücken, um dessen Wirkung zu verbessern. Nachdem weitere Forderungen bezüglich der Fassaden- und Innenausgestaltung vorgebracht wurden, erbat sich der Planer etwas mehr "architektonische Freiheit". Er versprach aber, die wichtigsten Anregungen aufzunehmen und in der nächsten Sitzung abschließend vorzustellen.
Ergänzend legte der Planer den Räten mehrere Muster für die Außenfassade des geplanten Pavillons auf dem Dorfplatz vor. Diese wurden von der Projektgruppe bereits im Vorfeld besprochen. Da die meisten Räte von der Vorauswahl doch recht überrascht waren und auch weiterer Diskussionsbedarf hinsichtlich der Gesamtgestaltung sowie einer möglichen Abschließbarkeit bestand, kam man überein, auch dieses Thema in der nächsten Sitzung am 11. Juli abschließend zu beraten.
"Katastrophaler Zustand"
Anhand von Bildern zeigte Gemeindebediensteter Johann Weigert die Schäden an den oberen Fenstern in der Mehrzweckhalle auf. Er sprach von einem "katastrophalen Zustand" vor allem bei den Westfenstern. Außerdem müsse die Zahl der Fenster mit Rauchabzugsvorrichtungen vergrößert und das System komplett erneuert werden, wenn die Halle weiter als Versammlungsstätte genutzt werden solle. Andernfalls, so Weigert, dürften pro Jahr nur fünf Veranstaltungen mit mehr als 200 Personen durchgeführt und für jede müsste eine eigene Genehmigung mit Brandschutznachweis beantragt werden. Die Gesamtkosten betragen nach einer ersten Kostenschätzung rund 250.000 Euro. Auf Nachfrage bezifferte der Gemeindemitarbeiter den Kostenanteil der Brandschutzeinrichtung auf rund 60.000 Euro.
Nachdem Raimund Daßberger auf fehlendes Geld im Haushalt hingewiesen hatte, sagte Bürgermeister Hirschmann, dass aufgrund der derzeitigen Preissituation die Heizungssanierung ins nächste Jahr verschoben werde und dadurch die Mittel frei würden. Mit dem Einbau neuer Fenster würde man sicher auch die Heizkosten reduzieren und die Umwelt entlasten. Einstimmig beschloss der Gemeinderat den Austausch der drei oberen Fensterreihen und beauftragte das Architekturbüro Gutthann mit der Ausschreibung.
Ebenfalls ohne Gegenstimme befürworteten die Räte die Asphaltierung des letzten rund 500 Meter langen Teilstücks des Donauradweges zwischen dem Feldkreuz und der landwirtschaftlichen Halle entlang des Hochwasserdammes. In ihren Beiträgen erklärten Sprecher der CSU- und SPD-Fraktion, dass der Antrag der FWG auch in ihrem Sinne sei und zum Teil schon vor Jahren angeregt wurde. Die Kosten betragen rund 31.000 Euro.
Bürgermeister Hirschmann teilte mit, dass mittlerweile ein Container für Hartkunststoff aufgestellt worden sei. Außerdem lud er die Räte zur Einweihung des neuen Sportheimes ein. Diese findet am Sonntag, 30. Juni, mit einer feierlichen Segnung und einem Freundschaftsspiel gegen den SSV Jahn Regensburg statt.
Hirschmann berichtete auch über verschiedene Maßnahmen zur Schulwegsicherheit, die im Ausschuss für Jugend-, Familien- und Vereinsangelegenheiten besprochen und in nächster Zeit umgesetzt würden. Unter anderem werde in den nächsten Tagen die von der SPD-Fraktion beantragte Rotmarkierung der Fußgängerwege im Kreuzungsbereich ausgeführt.
(Bericht der Donau-Post, 22. Juni 2013)