Tegernheim. (hw) Eine Reihe unterschiedlicher Themen beschäftigten die Mitglieder des Tegernheimer Gemeinderates in ihrer jüngsten Sitzung. Nach längerer Aussprache wurde die Planung für die einfache Dorferneuerung mit 15:1 Stimmen abschließend gebilligt. Beschlossen wurde ferner die Erhöhung der Stundenzahl für die gemeindliche Jugendarbeit.
Bürgermeister Meinrad Hirschmann und Architekt Gerhard Plöchinger informierten die Räte über den letzten Stand der Planungen für den Dorfplatz und die südliche Kirchstraße sowie über das weitere Vorgehen bei der Dorferneuerung. Plöchinger betonte, dass die vorbereitende Planung und Maßnahmebeschreibung mit dem Amt für ländliche Entwicklung mittlerweile erfolgt sei und die Gemeinde mit einem Zuschuss in Höhe von 250.000 Euro rechnen könne. Dazu müsse der Gemeinderat die Planung formell billigen und die Maßnahme beschließen.
Der Architekt informierte das Gremium ferner, dass der Pavillon auf dem Dorfplatz um rund zehn Quadratmeter verkleinert werde und auch im Bereich der Kirchstraße bei den letzten Treffen der Projektgruppe verschiedene Änderungen angeregt wurden. So solle das Hofer-Haus keine Parkmöglichkeiten mehr im Untergeschoss erhalten und die Zufahrt zum Kindergarten anders geregelt werden. Die endgültige Planung erfolge in den nächsten Monaten und müsse dann noch vom Gemeinderat, dem Landratsamt und dem Amt für ländliche Entwicklung abgesegnet werden.
Die Kosten für die gesamte Maßnahme bezifferte der Planer auf rund 1,14 Millionen Euro. Davon entfallen auf den Dorfplatz 270.000 Euro, die Kirchstraße 327.000 Euro, den Abbruch des Hofer-Hauses und den Ersatzbau 375.000 Euro sowie auf Planungs- und sonstige Kosten 155.000 Euro.
Auf Nachfrage von Roberto Mazzotta wegen möglicher Kostensteigerungen erklärte Plöchinger, dass dies grundsätzlich immer möglich sei. Unvorgesehene Probleme mit dem Untergrund, belastete Materialien beim früheren Straßenbau, beispielsweise Teerpech, oder kostentreibende Ausstattungen könnten die Maßnahme verteuern. Der Planer zeigte sich jedoch optimistisch, dass sich die Steigerungen in engen Grenzen bewegen würden.
Raimund Daßberger vermisste vor allem für den Dorfplatz ein "schlüssiges Konzept, das die zukünftige Lärmbelastung und die Parksituation berücksichtigt". Vor allem der geplante großzügige Pavillon und der Vorplatz für 200 bis 300 Zuschauer sprengen seiner Meinung nach den Rahmen. Planer und Bürgermeister verwiesen auf den Gemeinderatsbeschluss vom Januar, in dem mit 12:2 Stimmen der Pavillon und dessen Standort abgesegnet wurden.
Ergänzend erklärte Herbert Wesselsky, dass der .Platz auch bisher bereits für Veranstaltungen genutzt wurde und die Gemeinde letztlich die Zahl der Nutzungen beschränken könne. Max Kollmannsberger wollte wissen, ob Kostensteigerungen durch umweltbelastete Altmaterialien auf die Anliegerbeiträge umgelegt werden müssten, Hierzu erklärte Hirschmann, dass man eventuell eine Härteregelung anwenden könne, Gegen die Stimme von Raimund Daßberger segnete das Gremium letztlich die Maßnahme ab.
Nachdem von der Jugendpflegerin bei der Vorstellung ihres Berichtes eine Erhöhung der Betreuungsstunden angeregt worden war, schlug die Verwaltung nun vor, die wöchentliche Stundenzahl von fünf auf zehn zu erhöhen. Diese Erhöhung wurde auch vom Geschäftsführer der kommunalen Jugendarbeit im Landkreis befürwortet.
Nach den Vorstellungen des Bürgermeisters soll die derzeitige Jugendpflegerin ab Oktober verstärkt in Tegernheim tätig werden. Entsprechende Haushaltsmittel wurden bereits eingeplant.
Für die SPD-Fraktion begrüßte deren Sprecher Herbert Wesselsky die Erhöhung und erklärte, dass der Jugendtreff damit auch für Kinder über zwölf Jahre wenigstens einmal pro Woche ein Programm anbiete. Auch Max Kollmannsberger sprach sich angesichts der vorhandenen Räume und Ausstattung für die Erhöhung aus. Die Arbeit der Jugendpflegerin sei "präventiv" wichtig und biete den Kindern ein "notwendiges Ventil", außerhalb von Elternhaus, Schule, und Verein ohne Zwang etwas zu unternehmen.
Jürgen Beier sah zwar in der kommunalen Jugendarbeit durchaus positive Ansätze. Er bezweifelte allerdings, ob das Programm richtig angelegt sei, da die Jugendpflegerin eher Kinder als Jugendliche betreue. Außerdem würden nach seiner Erfahrung die ursprüngliche Zielgruppe, nämlich Jugendliche ohne Vereinsbindung, den Jugendtreff kaum aufsuchen. Auf Nachfrage von Alfred Federl bezifferte der Bürgermeister die entstehenden Mehrkosten auf rund 8.000 Euro im Jahr. Einstimmig sprach sich das Gremium schließlich für die Erhöhung der Stundenzahl aus.
(Bericht der Donau-Post, 27. April 2013)