Gemeinderatsthemen 2013

Tegernheim. (hw) Bis kurz vor Mitternacht tagten die Mitglieder des Gemeinderates um Bürgermeister Meinrad Hirschmann bei ihrer jüngsten Sitzung. Neben den Themen gemeindliche Jugendarbeit und Flächennutzungsplan standen noch verschiedene Bauangelegenheiten sowie der aktualisierte Benutzungsvertrag und die Benutzungsordnung für die Mehrzweckhalle auf der Tagesordnung.

Zu Beginn der Sitzung erläuterte Jugendpflegerin Stefanie Kaufmann die wichtigsten Passagen ihres Tätigkeitsberichtes für 2012, der den Gemeinderäten bereits vorab zugegangen war. Unter anderem stellte sie heraus, dass sie ihre Hauptaufgabe in der Kontaktpflege zu den Kindern und Jugendlichen sowie zu den Vereinen und Institutionen wie der Schule sehe. Die Arbeit im gemeindlichen Jugendtreff im Haus der Begegnung diene neben der Durchführung von Aktionen vor allem dem Aufbau einer Vertrauensbasis zu den Kindern und Jugendlichen.

Wöchentlich Kindertreff

Derzeit finde wöchentlich am Mittwoch ein Kindertreff von 16 bis 18.30 Uhr für unter Zwölf jährige und im 14-tägigen Rhythmus der Jugendtreff am Freitag von 17 bis 20 Uhr statt. Neben geplanten Aktionen, wie einem gemeinsamen Kochen, werde das Programm sehr offen gestaltet, um auf die Interessen der Jugendlichen eingehen zu können. Zusätzlich würden auch gemeindeübergreifende Projekte, wie Ausflüge, ein Fußballturnier oder Ferienprogramme, durchgeführt. Die durchschnittliche Zahl der Anwesenden lag im letzten Jahr bei rund zehn, die Tendenz sei allerdings steigend, erklärte die Jugendpflegerin.

Da sie derzeit nur fünf Wochenstunden in Tegernheim arbeite, seien die Möglichkeiten einer qualifizierten Jugendarbeit jedoch stark eingeschränkt. Neben längeren Öffnungszeiten, wöchentlich mindestens sechs Stunden, sollte die Gemeinde zusätzliches ehrenamtliches Personal für die Jugendarbeit einstellen.

Herbert Wesselsky zeigte sich wenig angetan, dass nur der Kindertreff im wöchentlichen Turnus angeboten werde. Er sah eher die Notwendigkeit einer wöchentlichen Öffnung des Jugendtreffs gegeben. Außerdem wollte er von der Jugendpflegerin wissen, ob es derzeit in Tegernheim "problematische Jugendliche" wie vor einigen Jahren gebe. Die Jugendpflegerin erklärte die verstärkte Kinderarbeit mit der Tatsache, dass sie über ihre Arbeit mit den Jüngeren die Vertrauensbasis für die zukünftige Jugendarbeit lege. Problemjugendliche seien ihr derzeit nicht bekannt.

Konkurrenz zu Vereinen?

Jürgen Beier zeigte sich von der Aussage der Jugendpflegerin überrascht und sah in der aktiven Arbeit mit den Jüngeren eine Konkurrenz zur Jugendarbeit der Vereine. Er und Alfred Federl sahen den Sinn des Jugendtreffs eher in der Einbeziehung schwieriger, nicht vereinsgebundener Jugendlicher.

Dieser Argumentation widersprachen sowohl die Jugendpflegerin als auch Bürgermeister Hirschmann. Kaufmann erklärte, dass der Jugendtreff keine Konkurrenz zu den Vereinen sei, sondern sie sich eher als Unterstützerin der Vereine verstehe.

Allerdings hätten auch in den Vereinen aktive Jugendliche zusätzliche Interessen oder gelegentlich Probleme, die sie mit einer Vertrauensperson besprechen wollten.

Hirschmann stellte klar, es sei nicht Aufgabe der Jugendpflegerin, "schwierige Jugendliche aufzusammeln".

Jugendarbeit zeigt Wirkung

Es sei aber bewiesen, dass in den zahlreichen Landkreisgemeinden mit Jugendarbeit weniger Probleme aufträten. Im Übrigen zeigte er sich überrascht, dass die Notwendigkeit der Jugendarbeit nun von einigen Räten bestritten werde, die sich noch vor einigen Monaten für den Bau einer 50 bis 60.000 Euro teuren Skateranlage ausgesprochen hätten.

Nachdem sich im Anschluss an die Ausführungen des Bürgermeisters noch Peter Rempter, Robert Müller und andere Redner für eine verstärkte Jugendarbeit ausgesprochen haben, sagte der Bürgermeister zu, über eine Aufstockung der Jugendarbeit bei den Haushaltsberatungen abzustimmen.

(Bericht der Donau-Post, 25. Februar 2013)