Tegernheim. (hw) Im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Tegernheimer Gemeinderates stand die Vorstellung der Planentwürfe für die Umgestaltung des Dorf- und Kirchplatzes. Nach der Vorstellung des derzeitigen Planungsstandes durch Architekt Gerhard Plöchinger und einer intensiven Aussprache plädierte das Gremium mehrheitlich für eine Verlegung des Pavillonstandortes auf den Dorfplatz. Die Gesamtkosten für die beiden Maßnahmen bezifferte der Planer auf rund 1,1 Millionen Euro.
Zu Beginn seiner Ausführungen stellte der Architekt heraus, dass die vorliegende Planung auf der Arbeit der Projektgruppe aufbaue und sowohl mit dem Landratsamt als auch der Kirchenverwaltung und dem Ortsgeistlichen sowie weiteren Beteiligten vorbesprochen wurde. Abstimmungsgespräche seien ferner mit dem Amt für Ländliche Entwicklung erfolgt, das einen Zuschuss in Höhe von 250.000 Euro in Aussicht gestellt habe.
Der Dorfplatz
Die Planung des Dorfplatzes sah im Einzelnen folgende Maßnahmen vor: Errichtung eines rund 45 Quadratmeter großen Pavillons mit Lager, Pflasterung einer Anschlussfläche an die bestehende Zufahrt zum Feuerwehrgerätehaus, eine geringfügige Versetzung und Drehung des Brunnens und eine Begrünung der östlichen Platzseite und des Fußweges zur Wiedmannstraße. Zudem sollen die. jetzige Wiese als Schotterrasen umgearbeitet werden und im Westen noch einige Parkplätze entstehen.
Wesentliche Bestimmungsfaktoren bei der Planung waren nach Auskunft von Bürgermeister Meinrad Hirschmann ein ausreichend großer Platz für ein Festzelt. die Wünsche der Blaskapelle und anderer Kulturschaffender beim Pavillon und die Wünsche der direkt betroffenen Anlieger. Inzwischen habe sich aber vor allem bezüglich der gewünschten Zeltfläche eine Veränderung ergeben, .da das Pfarrfest auch zukünftig in der Nähe der Pfarrkirche abgehalten werden soll. Auch der Pavillonstandort sei kein "Evangelium", stellte der Bürgermeister heraus.
In der anschließenden Aussprache kritisierte Alfred Federl den nach seiner Auffassung "reingequetschten" Pavillon zwischen dem Feuerwehrgerätehaus und dem vom OGV errichteten gemeindlichen Mehrzweckgebäude und forderte dessen Verlegung an die Nordseite. Auch Max Kollmannsberger und Herbert Wesselsky sprachen sich für einen anderen Standort und gleichzeitig für eine aufgelockerte Bauweise aus. Keine Zustimmung werde es von ihm für die rund 40.000 Euro teure geringfügige Versetzung und Drehung des Brunnens geben. Auch Raimund Daßberger forderte eine Verlegung des Pavillonstandortes mit dem Hinweis auf die benötigte Freifläche des OGV. Er forderte zudem einen Lärmschutz für die Anwohner bei einer verstärkten Nutzung des Platzes. Einzig Hermann Meier fand Gefallen am geplanten Standort und forderte lediglich eine geringe Verschiebung um ein bis zwei Meter nach Osten.
Als vorbildlich bezeichnete der Architekt die "engagierte und offene Diskussion" um die Platzgestaltung. Er werde die Planung bis 14. Februar überarbeiten und dabei die geforderten Anregungen aufnehmen. Bei der Abstimmung votierte das Gremium mit 12:2 Stimmen für die geänderte Planung mit einem offenen und modernen Pavillon mit Vorpflasterung und begleitendem Grün sowie der Beibehaltung des Brunnenstandortes.
Der Kirchplatz
Die Planungen im Bereich Kirchplatz und südliche Kirchstraße sehen im Einzelnen folgende Veränderungen vor: Pflasterung des gesamten Areals mit einer mittigen 3,50 Meter breiten asphaltierten Fahrbahn, Verlegung des Kompostplatzes am Friedhof lind Errichtung eines Fahrradabstellplatzes auf der freiwerdenden Fläche, Veränderung der Zufahrt zum Kindergarten, Ausweisung der Fläche vor dem Haus der Begegnung als Platz mit Bänken und Begrünung, Abriss des Hofer-Hauses und des Archivgebäudes sowie Errichtung eines Ersatzbaus mit sechs Pkw-Parkplätzen. Auf Nachfrage von Reinhard Peter wegen des alten Lehrerwohnhauses sagte der Planer, dass dieses sowohl vom Landratsamt als auch vom Amt für Ländliche Entwicklung als "schützenswert" eingestuft werde und ein Abriss die Rückzahlung der Förderung nach sich ziehen würde. Herbert Wesselsky sah Probleme hinsichtlich der Befahrbarkeit und Nutzung der sechs Parkplätze auf dem Grundstück des Hofer-Hauses. Übereinstimmend erklärten der Planer sowie auch Bürgermeister Hirschmann, dass die auch mit den Kirchenvertretern und dem Landratsamt abgestimmte Parkplatzlösung notwendig und technisch möglich sei.
Bürger werden angehört
Bezüglich der Wegeplanung verwies der Planer auf die eingehende Absprache mit dem Träger des Kindergartens, Er sprach sich auch vehement gegen eine Parkmöglichkeit auf der Freifläche aus. Wenn gelegentlich geparkt werden könne, werde immer geparkt, stellte der Planer klar. Die endgültige Beschlussfassung für den Kirchplatz müsse wegen der Beantragung des Zuschusses spätestens im März erfolgen. Dazu werde am 18, Februar in einer Bürgerversammlung die Meinung der Bürger und Betroffenen eingeholt und dann sollten sich zwei Projektgruppen mit der Detailplanung der beiden Maßnahmen beschäftigen, stellte Bürgermeister Hirschmann abschließend fest. Heuer solle die Umgestaltung des Dorfplatzes und der Rohbau für den Ersatz des Hofer-Hauses erfolgen und 2014 dann der Umbau des Kirchplatzes.
Mit 12:1 Stimme befürwortete der Gemeinderat ferner die Errichtung einer Motorradwerkstätte im Gewerbegebiet Nord.
(Bericht der Donau-Post, 28. Januar 2013)