Tegernheim. In großer Einmütigkeit berieten die Mitglieder des Tegernheimer Bau- und Umweltausschusses in der letzten Sitzung vor der Sommerpause die umfangreiche Tagesordnung. Ohne Gegenstimmen wurden die Satzungsbeschlüsse zur Änderung der Bebauungspläne "Bachstraße" und "Hardtgraben-Mittelberg" sowie zahlreiche private Bauvorhaben bewilligt. Einstimmige Ablehnung erfuhr ein Antrag zur Errichtung von sechs Wohneinheiten auf einem kleinen Grundstück am Klöpflweg.
Nach der einstimmigen Genehmigung des Protokolls informierte Bürgermeister Max Kollmannsberger über die eingegangenen Anregungen und Bedenken zur Änderung des Bebauungsplanes Bachstraße. Während von privater Seite gegen die Bebauung eines Grundstücks mit zwei statt ursprünglich einem Haus keine Bedenken vorgebracht wurden, regte die Bauabteilung des Landratsamtes eine redaktionelle Änderung an. Mit dieser kann auf eine zusätzliche Ausgleichsflächenausweisung verzichtet werden.
Zur Änderung des Bebauungsplanes "Hardtgraben-Mittelberg" gab es ein von zahlreichen Anliegern unterzeichnetes Schreiben, in dem die Beibehaltung der E+D-Bebauung gefordert wurde. Nachdem der Bebauungsplan bereits aus dem Jahre 1986 stammt, beschlossen die Ausschussmitglieder einstimmig die Zulassung einer zweigeschossigen Bauweise mit flachen Sattel- oder Walmdächern.
Nach kurzer Aussprache wurde der Bauantrag zur Errichtung eines Büro- und Verwaltungsgebäudes mit 23 Stellplätzen im Gewerbegebiet Nord befürwortet. In dem Gebäude sollen insgesamt 747 Quadratmeter Nutzfläche entstehen. Entsprechend der gemeindlichen Stellplatzverordnung wären 19 bis 25 Stellplätze erforderlich, teilte die Verwaltung mit. Zur besseren Nutzung des Daches mit einer Photovoltaikanlage und zum Einbau eines Aufzuges stimmten die Räte einer Erhöhung der Dachneigung von 17 auf 30 Grad zu.
Ebenfalls ohne Gegenstimme genehmigte der Ausschuss die Errichtung eines Einfamilienhauses in der Regerstraße mit einer Ausnahme von der Veränderungssperre. Das Gebäude entspricht sowohl in der Art wie auch im vorgeschriebenen Grünflächenanteil dem künftigen einfachen Bebauungsplan für dieses Gebiet.
Mit 9:1 Stimmen lehnte eine deutliche Mehrheit den Einbau von zwei größeren Schleppdachgauben auf einem Mehrfamilienhaus in der Bayerwaldstraße ab, da in der näheren Umgebung keine Gauben auf ähnlich hohen Gebäuden vorhanden seien.
Eine längere Aussprache gab es zum Tekturantrag eines Bauwerbers zur nachträglichen Genehmigung der Erhöhung eines Dachgeschosses in der Wiedmannstraße. Im Gegensatz zu den zwei bereits fertiggestellten Teilgebäuden, wurde der dritte Gebäudeteil um 16 Zentimeter höher gebaut. Grundsätzlich wäre diese Erhöhung problemlos, jedoch überschreitet der Baukörper damit die vom Gesetzgeber geforderten Abstandsflächen. Mit dem Hinweis auf diese Problematik wurde der Antrag mit 8:2 Stimmen abgelehnt.
Positiv beschieden wurde die Voranfrage zur Errichtung eines Dreifamilienhauses in der Wiedmannstraße. Das Maß der baulichen Nutzung des rund 700 Quadratmeter großen Grundstücks entspricht nach Meinung der Räte der umliegenden Bebauung. Außerdem ist trotz des vorhandenen Trafohäuschens die Stellplatzfrage ohne Probleme lösbar. Allerdings wurde die geplante Dachneigung statt der gewünschten 40 auf 35 Grad reduziert. Die Voranfrage zur Errichtung von fünf Wohneinheiten auf demselben Grundstück lehnten die Räte aufgrund der Massivität und der dreigeschossigen Bauweise einstimmig ab.
Einstimmige Ablehnung erfuhr ferner die Voranfrage zur Errichtung von sechs Wohneinheiten in drei Gebäuden auf einem kleineren Grundstück am Anfang des Klöpflweges. Die Vorgaben des Bebauungsplanes sehen für das Grundstück lediglich die Errichtung eines Gebäudes in E+D-Bauweise mit 75 Zentimeter Kniestock vor.
Unter Informationen und Anfragen teilte das Gemeindeoberhaupt mit, dass am 1. und 2. August, jeweils von 13 bis 18 Uhr, in der Aula der Grundschule die Wanderausstellung "Energiewende" gezeigt wird.
Außerdem informierte Kollmannsberger, dass die von der SPD-Fraktion beantragte rote Straßenmarkierung der Fahrradübergänge am Hohen Sand in dieser Woche erfolgt sei.
(Bericht der Donau-Post, 25. Juli 2015)