Tegernheim. (hw) Neben zahlreichen privaten Bauangelegenheiten beschäftigten sich die Mitglieder des Tegernheimer Bau- und Umweltausschusses auch mit einer Reihe von gemeindlichen Bauprojekten. Breiten Raum nahmen der Bau einer öffentlichen WC-Anlage in der Nähe des Geopfades, das weitere Vorgehen bei der Umgestaltung des Bolzplatzes und die Gestaltung der Kreisel ein. Mit 6:4 Stimmen wurde die Asphaltierung des Weges zwischen Nepomuk-Kapelle und alter Staatsstraße beschlossen.
Zu Beginn der Sitzung gab Bürgermeister Max Kollmannsberger bekannt, dass in der letzten nichtöffentlichen Sitzung die Umwandlung von Räumen im Hotel "Dream Inn" zu einer Unterkunft für unbegleitete junge Flüchtlinge abgelehnt wurde.
Jeweils einstimmig befürwortete das Gremium dann die Errichtung eines Einfamilienhauses in der Hochstraße, den Anbau von Balkonen, die Änderung der Dachfarbe bei einem Neubau im Baugebiet "Am Hang" sowie die Anbringung einer beleuchteten Werbeanlage in der Hauptstraße. Mit 9:1 stimmte das Gremium auch der Errichtung eines kleinen Wohnhauses mit Flachdach in der Altdorferstraße zu.
Ohne Gegenstimme wurde schließlich der Auslegungsbeschluss zur 13. vereinfachten Änderung des Bebauungsplans Bachstraße gefasst. Dadurch soll ein Grundstück in der Isarstraße statt mit einem mit zwei Einfamilienhäusern bebaut werden können. Abgelehnt wurde der Antrag auf Vorbescheid zum Neubau einer Pension Garni. Die Ausschussmitglieder konnten sich zwar mit der Erhöhung des Gebäudes, nicht aber gleichzeitig mit der enormen Vergrößerung anfreunden. Wegen der ungünstigen Zufahrt und Stellplatzsituation lehnte der Ausschuss die Bebauung eines Grundstücks an der Hauptstraße mit einem Doppelhaus ab.
Nach eingehender Diskussion sprach sich eine Mehrheit von 6:4 Räten für den Antrag der Kirchenverwaltung aus, den rund 240 Meter langen Verbindungsweg von der Nepomukkapelle zur alten Staatsstraße mit den Kreuzwegstationen asphaltieren zu lassen. Während sich Wolfgang Kollmannsberger und Peter Rempter gegen jegliche Asphaltierung von Flurwegen aussprachen, sah die Mehrzahl der Räte in der befestigten Verbindung mit Donaustauf mehr Vorteile als Nachteile. Die Kosten betragen rund 30.000 Euro.
Öffentliche WC-Anlage
In Anbetracht des Besucherverkehrs am Geopfad und der geplanten Neugestaltung des Bolzplatzes sowie mehrerer größerer Veranstaltungen auf dem freien Gelände im Norden Tegernheims, wie Sonnwendfeuer und Seifenkistenrennen, legte der Bürgermeister den Räten ein Planungskonzept für eine öffentliche WC-Anlage vor. Das rund sechsmal vier Meter große Bauwerk soll neben einem Herren- und Damen auch ein Behinderten-WC und einen kleinen Technikraum erhalten. Die Baukosten betragen laut einer ersten Kostenschätzung durch den Planer rund 88.000 Euro, ein Bauantrag sei nicht erforderlich.
Eine kleinere Einsparmöglichkeit sei lediglich durch den Wegfall des eigenständigen Behinderten-WCs gegeben, sagte Kollmannsberger. Da im Haushalt bereits Mittel eingestellt wurden, sprach er sich für die schnelle Umsetzung aus. Auf Nachfrage erklärte das Gemeindeoberhaupt, dass man mit rund 45 Euro wöchentlicher Reinigungskosten auskomme könne.
Dem widersprach Alfred Federl energisch und vertrat die Ansicht, dass vor einem Beschluss zum Bau die Öffnungszeiten und die tatsächlichen Reinigungskosten geklärt werden müssten.
Wolfgang Kollmannsberger informierte über die guten Erfahrungen in Regensburg und sagte, dort seien rund 15 öffentliche WCs Tag und Nacht offen. Christian Mühlbauer sprach sich für eine schnelle Umsetzung aus, da eine öffentliche Toilette ein Zeichen für eine fortschrittliche Gemeinde darstelle.
Dritter Bürgermeister Herbert Wesselsky gab zu bedenken, dass bei ganztägiger Öffnung aus Hygienegründen auch täglich gereinigt werden müsse und dafür 45 Euro pro Woche sicher zu wenig seien. Im Übrigen regte er an, die WC-Anlage in die Kellerstraße zu verlegen, damit der künftige Bolzplatz und der bestehende Kinderspielplatz besser angebunden würden. Geprüft werden sollte ferner, ob nicht die Außentoiletten an der Mehrzweckhalle genutzt werden könnten.
Sandra Scheck und Maria Blaimer sprachen sich dafür aus, ein weiteres öffentliches WC am Radweg zu errichten, da dieser sehr stark frequentiert werde. Ohne Abstimmung kam man überein, das Thema im Gemeinderat erneut zu behandeln. Dazu sollten allerdings Informationen über Erfahrungen aus anderen Gemeinden und eine detaillierte Reinigungskostenaufstellung vorgelegt werden.
Bolzplatz auf dem Weg
Nachdem bereits in der Aprilsitzung ein erster Entwurf zur Gestaltung des Bolzplatzes an der Kellerstraße vorgestellt wurde, lag den Räten nun auch eine umfassende Kostenberechnung vor. Danach betragen die Baukosten für den Dirty-Bike-Trail, den Bolzplatz sowie die beiden Beachvolleyball-Plätze und den Hartplatz rund 350.000 Euro. Zusätzlich müsse mit rund zehn Prozent Planungskosten gerechnet werden. Außerdem sei zur Errichtung ein Bauantrag nötig.
Peter Rempter zeigte sich angesichts der geplanten Kosten für den Bike-Trail von knapp 50.000 Euro äußerst überrascht, da ursprünglich dafür nur 10.000 Euro im Raum gestanden hätten. Der Bürgermeister sah zwar die Möglichkeit der Eigenleistung gegeben, allerdings müsse die Anlage aus Sicherheitsgründen von einem Fachmann geplant und abgenommen werden.
Außerdem verwies er darauf, dass die gesamte Anlage nicht innerhalb eines Jahres verwirklicht werde. Einstimmig beschloss man, den Bauantrag auf den Weg zu bringen. Einstimmig beschloss das Gremium auch, die Beschilderung am westlichen Kreisel und eine Neugestaltung des Kreisels in Auftrag zu geben.
Auf Anregung eines Bürgers sollen in der Mitte des Kreisels ein großes Weinfass und eine Weinpresse an die frühere Tradition von Tegernheim als Weinbauort hinweisen. Geplant ist ferner ein Schriftzug aus Einzelbuchstaben.
(Bericht der Donau-Post, 2. Juni 2015)