Tegernheim. (hw) Die Vorstellung des Angebots für einen Energieleitplan der Gemeinde stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Tegernheimer Gemeinderates. Daneben beriet das Gremium über einen Zuschussantrag der Jagdgenossenschaft und die Finanzierungslücke beim Mehrzweckboot der Freiwilligen Feuerwehr. Eine kurze Aussprache gab es ferner zur Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes Bayern.
Zu Beginn der Sitzung gab Bürgermeister Meinrad Hirschmann bekannt, dass der Gemeinderat in der letzten nichtöffentlichen Sitzung die Planung für die Umgestaltung des Dorf- und Kirchplatzes an Architekt Gerhard Plöchinger vergeben habe. Dann stellte der Leiter der Energieagentur Regensburg, Ludwig Friedl, seine Institution und das Angebot für einen Energieleitplan für die Gemeinde vor. Bürgermeister Hirschmann verwies in seiner Einführung darauf, dass die endgültige Entscheidung über die Annahme des Planes in der nächsten Sitzung erfolgen werde.
"Lohnender Ansatz"
Die konkrete Planung für Tegernheim koste rund 15.000 Euro und beinhalte die drei Teilbereiche "Grundlagenermittlung, Analyse des Ist-Zustandes und Potenzialanalyse". Die Erhebung aller Daten erfolge anonym mittels eines Fragebogens und einer Begehung und ergebe ein Gesamtbild für die Gemeinde. In der anschließenden Aussprache wurden von einigen Räten Zweifel an der Zahl und Aussagekraft der zurückgesandten Fragebögen geäußert. Roberto Mazzotta vermisste zudem konkrete Ergebnisse und sah den Gesetzgeber gefordert, energieeinsparende Maßnahmen an Gebäuden vorzuschreiben. Herbert Wesselsky sah in der Datenerhebung über den Strom- und Wärmebedarf durchaus einen lohnenden Ansatz, allerdings bezweifelte er die Aussagekraft des ebenfalls erhobenen Kraftstoffverbrauchs einer gesamten Gemeinde. Johann Weigert fragte nach, was die Gemeinde Pentling mit den erhobenen Daten gemacht habe. Hierzu erklärte Friedl, dass sich nun ein Arbeitskreis mit der Thematik weiter beschäftige. Jürgen Beier äußerte die Befürchtung, dass am Ende zwar viele Daten, aber kein konkreter Fahrplan zur Umsetzung bei der Energieeinsparung vorliege.
Die Jagdgenossenschaft beantragte bei der Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von 5.000 Euro zum Kauf einer Anbau-Astschere. Nach Auskunft des Jagdvorsitzendes benötigt die Genossenschaft das insgesamt 7.500 Euro teure Gerät zum zweimaligen Zurückschneiden der an den Feldwegen überhängenden Äste. Nachdem durch die Verwaltung erklärt wurde, dass die Feldgehölze entlang vieler Wege im Eigentum der Gemeinde seien, stimmten die Räte einstimmig dem beantragten Zuschuss zu.
Bürgermeister Meinrad Hirschmann informierte die Räte, dass aus der Anschaffung des Bootes für die Freiwillige Feuerwehr noch eine ungedeckte Restsumme von 5.100 Euro offen sei. Der Betrag resultiere aus rund 2.100 Euro Mehrpreis sowie dem Nichtverkauf des alten Bootes, für das ursprünglich 3.000 Euro angesetzt wurden. Auf Nachfrage erklärte Kommandant Günther Schöberl, dass die Mehrkosten unter anderem durch das benötigte Verdeck und neue Schwimmwesten entstanden seien. Außerdem sei der Käufer des alten Bootes, die Feuerwehr Sinzing, kurz vor dem Kauf abgesprungen. Mit 15:1 Stimmen forderte das Gremium den Kommandanten auf, bis zur nächsten Sitzung einen Vorschlag zur Deckung der Finanzlücke zu erbringen.
Markierungen erstellt
Im Zusammenhang mit der Fortschreibung des Landesentwicklungsplanes Bayern (LEP) konnten die Kommunen gegenüber dem Ministerium eine Stellungnahme abgeben. Max Kollmannsberger erklärte, dass Tegernheim auch weiter Siedlungsschwerpunkt sei, nach dem LEP aber auch Arbeitsplätze schaffen solle. Außerdem sei vermerkt, dass Tegernheim zukünftig per Schiene an das Oberzentrum Regensburg angeschlossen werden solle. Herbert Wesselsky verwies darauf, dass nach dem LEP für die Region Regensburg bis 2030 insgesamt mit einer leicht abnehmenden Bevölkerung gerechnet werde. Außerdem stellte er in Frage, ob eine Schienenanbindung durch den Bau der neunen Osttangente überhaupt noch möglich sei.
Nach der Bekanntgabe einiger anstehender Termine erklärte Bürgermeister Hirschmann, dass die auf Antrag der CSU-Fraktion und mit der Polizei abgeklärten Parkmarkierungen Am Hohen Sand mittlerweile erstellt wurden. Zum Thema Werbeaufschrift auf dem Anbau an der Mehrzweckhalle teilte das Gemeindeoberhaupt mit, dass man bei einem gemeinsamen Gespräch zwischen dem FC-Vorsitzenden und dem beteiligten Bauträger übereinkommen sei, dass die Aufschrift entfernt werde und eine Werbung in einem noch anzubringenden Schaukasten möglich sei. Raimund Daßberger regte eine bessere Ausschilderung des Donauradweges am westlichen Ortsrand an. Ferner sollte auch die neue Zufahrt zum Wertstoffhof ausgeschildert werden. Hermann Meier beklagte das Unterlaufen eines Beschlusses des Bauausschuss im Baugebiet "Obere Felder". Der Bauherr habe weder die im Zusammenhang mit der nachträglichen Genehmigung einer Betonwand geforderten Öffnungen in ausreichender Größe noch die Begrünung erstellt. Reinhard Peter teilte mit, dass er am ersten Schultag als Mitfahrer eines übervollen Busses beobachtet habe, dass Schulkinder nicht mehr mitgenommen werden konnten.
(Bericht der Donau-Post, 26. September 2012)