Tegernheim. Die Sanierung des Mittelweges sowie Renovierungsarbeiten an gemeindlichen Gebäuden und einige Bauangelegenheiten standen im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Tegernheimer Bau- und Umweltausschusses. Einstimmig sprachen sich die Ausschussmitglieder nach kurzer Aussprache für den vom Ingenieurbüro Trummer ausgearbeiteten Plan zur Sanierung des Mittelweges aus.
Mit dem Beschluss zur Vergabe der Arbeiten für das westliche Teilstück des Mittelweges ging eine jahrelange Planungsphase zu Ende. Nachdem bereits vor rund sechs Jahren eine erste Planung am Widerstand der Anlieger gescheitert war, gelang es Bürgermeister Meinrad Hirschmann nun, die gemeindlichen und privaten Interessen zum Einklang zu bringen.
Vor dem Vergabebeschluss stimmten die Räte einstimmig dem Antrag von 15 Anliegern zu, eine rund 50 Quadratmeter große Restfläche nicht als private oder öffentliche Parkplätze, sondern als gemeindliche Grünfläche auszuweisen. Herbert Wesselsky regte an, die Fläche mit niedrigen Sträuchern und nicht als Rasenfläche anzulegen, um einem "wilden Parken" zu begegnen.
Hermann Meier beklagte, dass die Planung nicht vorab im Ausschuss vorgestellt worden war und erinnerte an seine Forderung zum Einbau eines getrennten Kanalsystems zur Ableitung des Regenwassers. Der Bürgermeister verwies auf die mittlerweile gemeinsam mit den Anliegern erfolgte Planung und Ausschreibung der Arbeiten und sah daher keine Möglichkeit mehr zur Änderung.
Erfreut zeigte sich Bürgermeister Hirschmann von den Kosten. Diese blieben bei der Ausschreibung mit 133.000 Euro unter den vom Planer berechneten Wert. Außerdem wird die Rewag einen Teil der Asphaltierungskosten übernehmen, da die Straße wegen des Einbaus einer neuen Wasserleitung aufgerissen wurde.
Die Würdigung der eingegangenen Stellungnahmen und der Satzungsbeschluss für die vereinfachte Änderung des Bebauungsplanes "Tegernheimer Keller" mussten zurückgestellt werden, da das Planungsbüro die erforderlichen Unterlagen nicht rechtzeitig beigebracht hatte.
Vergabe von Aufträgen
Ohne Aussprache befürwortete der Ausschuss die Vergabe von Vermessungsarbeiten. Nach Aussage des Architekten sei eine tachymetrische Bestandsaufnahme zur weiteren Planung der Umgestaltung der Ortsmitte unbedingt nötig. Die Kosten betragen rund 5.500 Euro.
Ohne Gegenstimme votierten die Ausschussmitglieder für die Erneuerung des Fassadenanstrichs am Rathaus, den gemeindlichen Garagen und am Bauhof. Die Kosten einschließlich Fensteranstrich am Rathaus betragen rund 14.000 Euro. Der Bürgermeister versprach, die Ausschussmitglieder in die Farbwahl mit einzubeziehen.
Im Zusammenhang mit den Malerarbeiten ergab sich am gemeindlichen Bauhof nach Auskunft des Bürgermeisters ferner die Notwendigkeit der Dachsanierung. Die mittlerweile über 30 Jahre alten Wellasbestplatten seien nicht mehr dicht. Es ist geplant, eine Bedachung aus rotem Trapezblech aufzubringen. Der niedrigste Angebotspreis beläuft sich auf knapp unter 50.000 Euro.
Einstimmig befürworteten die Räte die Tekturpläne für die beiden Doppelhaushälften in der Jahnstraße. Neben einer kleineren Änderung an der Brüstung der Dachterrasse werden auch eine Garage sowie ein Gerätehaus nicht errichtet.
Mit 5:2 Stimmen sprach sich letztlich eine Mehrheit für den Bauantrag zum Ausbau des Dachgeschosses, Errichtung eines Wintergartens und eines Carports aus. Hauptkritikpunkt bildete die Aussage des Bauwerbers, dass in dem Gebäude künftig zwei Wohnungen entstehen sollten. Die für eine zweite Wohnung notwendigen Stellplätze können aber weder auf dem Grundstück noch in unmittelbarer Nähe errichtet werden. Da der Bauantrag aber eine zweite Wohnung nicht vorsieht, sprach sich die Verwaltung für die Genehmigung des Vorhabens aus.
Einstimmig lehnten die Ausschussmitglieder die Voranfrage zur Errichtung eines Wohnhauses im Schluchtweg ab. Aus der vorgelegten Planskizze konnten weder die Verwaltung noch die Räte erkennen, wo das Gebäude letztlich gebaut werden solle.
Ratsgremium informiert
Bürgermeister Hirschmann teilte mit, dass am Geopfad die Originalhülse einer amerikanischen Fliegerbombe aufgestellt wurde. Diese solle als Erklärung für die zahlreichen Bombentrichter an den Tegernheimer Hängen dienen und gleichzeitig an die Schrecken des Krieges erinnern.
Hirschmann informierte die Räte ferner, dass am neuen Sportheim eine Werbeaufschrift eines Tegernheimer Bauträgers angebracht wurde. Er zeigte sich befremdet, dass er weder über diese Aufschrift informiert, noch zu den abgesprochenen Jour-Fix-Terminen geladen wurde. Aufgrund der Tatsache, dass die Gemeinde mit 270.000 Euro mehr als die Hälfte der Kosten des Bauwerkes getragen habe und dieses auch auf gemeindlichem Grund stehe, sah er in der Werbeanbringung ein "nicht akzeptables Verhalten des Sportvereins". Zweiter Bürgermeister Kollmannsberger, der Bürgermeister Hirschmann während seines Urlaubs vertrat, informierte die Räte, dass er den Verein angeschrieben habe und auf die Verletzung der baurechtliehen Vorgaben verwiesen habe. Seiner Meinung nach hätte die Werbung aufgrund ihrer Größe vom Bauausschuss beziehungsweise Gemeinderat genehmigt werden müssen. Der Bürgermeister wurde aufgefordert, eine Entfernung der Werbeaufschrift vom Sportverein zu fordern.
(Bericht der Donau-Post, 13. September 2012)