Gemeinderatsthemen 2012

Tegernheim. (hw) Überwiegend Bauangelegenheiten standen im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Tegernheimer Gemeinderates. Neben dem einfachen Bebauungsplan Ringstraße - Fuchsengang - Mittel- und Dürerweg hatten sich die Räte mit einem Bauantrag zur Errichtung einer Wohnanlage für betreutes Wohnen sowie der Errichtung einer Skater Anlage und der Aufstellung einer Metallskulptur zu beschäftigen.

Nach der Bekanntgabe einiger in der letzten nichtöffentlichen Sitzung gefasster Beschlüsse, unter anderem der Einrichtung des neuen Werkraums in der Grundschule, stellte Karlheinz Deller von der Firma LaBrique den Bauantrag zur Errichtung einer Anlage für betreutes Wohnen vor. Auf dem rund 2.800 Quadratmeter großen gemeindlichen Grundstück zwischen Kindergarten und Seniorenheim will der Tegernheimer Bauträger 14 behindertengerechte Wohnungen errichten.

Planung vorgestellt

Anhand der Planungsunterlagen stellte der Bauherr die Konzeption des Objekts vor. Die acht Dreizimmer- und sechs Zweizimmer-Wohnungen mit Größen zwischen 70 und 92 Quadratmetern sollen in zwei Gebäuden mit Erd- und Obergeschoss und flachgeneigtem Dach entstehen. Sowohl die Raumgrößen wie auch die Zugänge, Terrassen und Balkone seien rollstuhlgerecht geplant. Zudem erhalten alle Wohnungen eine Sicherheitsausstattung mit Hausnotrufen und Brandmeldern. Auf der Nordseite des Grundstücks würden neun Garagen und 14 Stellplätze errichtet. Die Unterschreitung der nach der Stellplatzverordnung geforderten Gesamtzahl von 28 begründete der Planer mit der Altersstruktur der zukünftigen Bewohner.

Die Anlage wird über eine Ein- und Ausfahrt von der Schulstraße und eine zusätzliche Ausfahrt über den Kindlweg erschlossen. Die vom Bauträger erstellten Straßen würden später der Gemeinde übereignet. Die Fertigstellung der Anlage sei für Dezember 2013 geplant, die Wohnungen selbst würden als Eigentumswohnungen an private Interessenten verkauft. Der Bauträger informierte auch über die Betreuung der Bewohner. Diese würde von der Johanniter-Unfallhilfe für eine monatliche Grundpauschale von knapp 19 Euro je Person übernommen. Ferner könne jeder Bewohner zusätzliche Leistungen wie Fahrdienste, Pflegeleistungen oder Essen bei den Johannitern buchen.

Gemeinsame Betreuung?

Bürgermeister Meinrad Hirschmann ergänzte, dass die Planung dem gültigen Bebauungsplan entspreche und sowohl mit der Gemeinde wie auch der Seniorenstelle des Landratsamtes abgesprochen sei. Auf Nachfrage von Jürgen Beier erklärte der Bürgermeister, dass aufgrund der hohen Kosten keine Einigung mit dem Betreiber des Seniorenheimes wegen der gemeinsamen Betreuung der Anlage erzielt werden konnte. Er gehe jedoch davon aus, dass die Bewohner der betreuten Wohnanlage auch verschiedene Einrichtungen des Seniorenheimes nutzen könnten und im Bedarfsfall ein "nahtloser Übergang" gewährleistet sei. Hermann Meier regte an, den derzeit bestehenden Fußweg vom Lilienweg in den Kindlweg zu erhalten.

Raimund Daßberger forderte eine Einhausung der Mülltonnen und bedauerte, dass die Planung nicht im Vorfeld mit den privaten Anliegern besprochen wurde. Die Anregung von Peter Rempter, die Garagen mit einem geneigten Dach zu versehen, lehnte der Planer aus Kostengründen ab. Eine längere Diskussion ergab sich zum Einwand von Max Kollmannsberger, dass durch die Übereignung der Straßen in Gemeindebesitz keine Freifläche zwischen öffentlicher Straße und den privaten Garagen bestehe. Dadurch könne der von der Bayerischen Bauordnung geforderte Mindestabstand von drei Metern nicht eingehalten werden. Günther Schöberl regte an, die Ausweisung einer öffentlichen Spiel- und Wohnstraße zu prüfen. Mit 15:1 Stimmen wurde der Antrag der LaBrique GmbH zur Errichtung der 14 Wohnungen schließlich befürwortet.

Nachdem es in der vorgezogenen Bürgerbeteiligung am 18. Juni vonseiten der Bürger keine Einwendungen gegen den einfachen Bebauungsplan Ringstraße - Fuchsengang - Mittel- und Dürerweg gegeben hatte, beschloss der Gemeinderat nun einstimmig die Billigung des erstellten Entwurfs und seine vierwöchige öffentliche Auslegung mit Beteiligung der Behörden.

(Bericht der Donau-Post, 16. Juli 2012)