Gelände mit BMX-Bahn und Beachvolleyball-Feldern
Eine Reihe gemeindlicher Themen beschäftigten die Tegernheimer Räte in der letzten Sitzung des Jahres 2015. Neben der Renaturierung des Hardtgrabens stand vor allem die Änderung des Bebauungsplanes „Zentralsportanlage“ im Bereich des Bolzplatzes im Mittelpunkt der Beratungen. Weitere Themen waren die Sanierung der inneren Wiedmannstraße im Rahmen der Dorferneuerung sowie die Ergänzung der gemeindlichen Ehrenordnung und die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Kultur. Den Abschluss bildeten die Rückblicke der Fraktionssprecher und des Bürgermeisters.
Auf Einladung von Bürgermeister Max Kollmannsberger stellte der Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes Josef Sedlmeier die Planung für die Renaturierung des Hardtgrabens vor. Das Projekt wurde 2009 im Rahmen eines Gewässerentwicklungskonzeptes angestoßen und nach dem Starkregenereignis von 2013 wieder aufgenommen. Allerdings erwies sich der erste Planungsansatz zur Öffnung und Verlegung des rund 500 Meter langen verrohrten Teilstücks des Baches nach Süden wegen der Geländehöhen als undurchführbar.
Wegfall des Weges beklagt
Die neue Planung sieht nach Sedlmeiers Worten eine Entfernung der Rohre und Öffnung des Bachlaufes im Bereich des jetzigen Fußweges vor. Die Kosten für diese Maßnahme würden je nach Ausbauart zwischen 87 000 und 126 000 Euro zuzüglich rund 25 000 Euro Planungskosten liegen. Während der Bürgermeister die Schaffung eines Biotops als ökologisch sinnvoll betrachtete, wurde in der Aussprache von allen Rednern der Wegfall des derzeitigen asphaltierten und beschatteten Weges beklagt. Da auch der Nutzen einer verbesserten Starkregenableitung durch den Fachmann nicht belegt werden konnte, sprach sich das Gremium trotz einer Bezuschussung von 65% mehrheitlich gegen das Projekt aus. Einstimmig befürwortete das Gremium dagegen die 9.Änderung des Bebauungsplanes „Zentralsportanlage“. Ziel dieser Änderung ist die Verwirklichung eines Spielareals für Kinder und Jugendliche auf dem derzeitigen Bolzplatz an der Kellerstraße. Auf Anregung zahlreicher Jugendlicher sollen auf dem Gelände eine BMX-Bahn, zwei Beachvolleyball-Felder sowie ein Hartplatz und ein Rasenkleinfeldplatz errichtet werden. Zusätzlich sind im nördlichen Teil überdachte Sitzgelegenheiten geplant. Jugendbeauftragte Heidi Federl regte an, im Bebauungsplan eine Fläche für eine spätere Verlegung des Jugendtreffs und einen Grillplatz zu berücksichtigen. Außerdem würde von den Jugendlichen ein Häuschen als Unterstellmöglichkeit gewünscht. Während sich Roberto Mazzotta vehement gegen ein Häuschen aussprach und lediglich sportliche Betätigungen zulassen wollte, sahen SPD-Sprecher Reinhard Peter und zweiter Bürgermeister Jürgen Beier ein berechtigtes Interesse seitens der Jugend gegeben. Man müsse schon die Interessen der Jugendlichen und das gewählte Jugendparlament ernst nehmen, stellte Peter heraus. Nachdem sich dritter Bürgermeister Herbert Wesselsky für eine über 20 Uhr hinaus verlängerte Öffnungszeit ausgesprochen hatte, kam man überein, auf eine zeitliche Nutzungsbeschränkung komplett zu verzichten. Einstimmig beschloss das Gremium, die Bebauungsplanänderung um eine Geländemodellierung im Norden, einen Grillplatz sowie ein Baufenster für ein Jugendgebäude und den Wegfall einer zeitlichen Nutzungsbeschränkung zu ergänzen.
Ausbau Wiedmannstraße
Ebenfalls einstimmig fassten die Räte einen Grundsatzbeschluss zum Ausbau der inneren Wiedmannstraße im Rahmen der Dorferneuerung. Dazu sollen im Januar Gespräche mit den betroffenen Anliegern stattfinden und im Laufe des Jahres die Erneuerung des Leitungssystems durch die Rewag erfolgen. Der Ausbau selbst ist für 2017 geplant. 2017 oder 2018 soll nach dem Willen der Verwaltung auch die Sanierung der Altdorfer- und Asamstraße durchgeführt werden. Zur Einstufung des Anteils der beteiligten Grundstücksbesitzer im Rahmen der Straßenausbaubeitragssatzung soll ein Gutachten eingeholt werden. Roberto Mazzotta regte an, im Zuge der Erneuerung auch über eine verkehrsberuhigende Neugestaltung nachzudenken. Die Kosten für die Maßnahme beläuft sich auf rund 430 000 Euro.
Einstimmig beschlossen die Räte eine vom Ausschuss Jugend, Familie, Senioren und Vereinsangelegenheiten ausgearbeitete Ergänzung der gemeindlichen Ehrenordnung. Neben der Bürgermedaille und der Ehrenbürgerwürde soll zukünftig an langjährig ehrenamtlich tätige Mitbürger eine Ehrenamtsmedaille vergeben werden. Auf Vorschlag der jeweiligen Organisationen sollen Vereinsvorsitzende, der 1.Feuerwehrkommandant und gemeindliche Beauftragte nach 12 jähriger Tätigkeit und 2.Vorsitzende, Schriftführer, Kassiere, Jugend- und Abteilungsleiter sowie der 2.Kommandant nach 15 Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit mit der Medaille ausgezeichnet werden. Dabei sollen auch Tätigkeiten in mehreren Vereinen anerkannt werden. Ebenfalls ohne Gegenstimme beschloss das Gremium die Gründung einer „ARGE Kultur“. Dazu hatte der Bürgermeister bereits im Vorfeld geeignete Personen angesprochen. Neben dem Bürgermeister sollen der ARGE 13 weitere Mitbürgerinnen und Mitbürger angehören. Aufgabe der Arbeitsgemeinschaft soll es sein, das kulturelle Leben in Tegernheim zu erweitern. Die Mitglieder sollen in Eigenverantwortlichkeit Vorschläge erarbeiten und Projekte dem Gemeinderat vorstellen.
Unter Informationen gab Bürgermeister Kollmannsberger bekannt, dass die Errichtung des Fahrradratsplatzes am Donauweg und der Vogelbeobachtungsstation durch das landkreisweite Leader-Programm mit 50% bezuschusst wird.
(aus der Donaupost vom 21.12.2015)