Drei Büros stellten dem Gemeinderat ihre Ideen vor - Geheime Wahl in zwei Wochen
Tegernheim. (hw) Drei Planungsbüros stellten in der jüngsten Sitzung des Tegernheimer Gemeinderates sich und ihre Überlegungen zur zukünftigen Nutzung und Gestaltung des Dorfplatzes vor. Die Entscheidung soll in einer geheimen Abstimmung in zwei Wochen gefällt werden.
Mehr als ein Jahr beschäftigte sich eine Projektgruppe aus Bürgern und Gemeindevertretern mit der Aufwertung der Ortsmitte. Für den Dorfplatz wünschte sich die Gruppe eine ansprechende Umgestaltung mit gleichzeitiger Nutzung als Festplatz. Auf Vorschlag von Bürgermeister Meinrad Hirschmann stellten nun drei Büros ihre Planungsvorschläge vor.
Strukturen aufnehmen
Architekt Markus Rösch aus Regensburg stellte zwei Konzepte vor, die im Wesentlichen die vorhandenen Strukturen aufnehmen. So sollen sowohl der Brunnen wie auch der vordere Baum und der Gedenkstein 1100-Jahre-Tegernheim an ihren Standorten bleiben. Allerdings will er das Brunnenumfeld und den Gedenkstein durch eine entsprechende Pflasterung aufwerten und zum Teil mit Sitzbänken versehen. Im hinteren Teil der derzeitigen Grünfläche sieht das Konzept die Errichtung eines geschwungenen Pavillons mit Bühne in Holzbauweise vor. Die Verbindung der Platzteile erfolgt über ein ebenfalls geschwungenes und farblich abgesetztes Pflasterband. Das zweite Konzept sah eine moderne Variante mit verschiedenen Gestaltungsfeldern vor, die die einzelnen Teile aufwerten. Der Kostenrahmen bewegt sich zwischen 340.000 und 400.000 Euro. Rösch sprach sich ferner dafür aus, im Zusammenhang mit der ersten Dorfplatzplanung einen "Materialkanon" für die gesamte Aufwertung auszuarbeiten, damit bei den weiteren Maßnahmen eine gewisse Materialgleichheit vorherrsche.
Bühnenfläche geplant
Auch das zweite Konzept vom Büro "Land-Impuls" aus Regenstauf wollte Brunnen und Stein an den bisherigen Plätzen belassen. Landschaftsarchitektin Anne Wendl sah im Dorfplatz einen von drei innerörtlichen Plätzen gegeben, der dem dörflichen Gemeinschaftsleben dienen solle. Sie schlug vor, die Grünflächen weitestgehend zu erhalten. Außerdem sah ihr Vorschlag auch eine Aufwertung des Brunnenumfeldes vor.
Mit einer Pflasterung, einer runden Sitzgelegenheit und einer entsprechenden Eingrünung könne der Brunnen besser hervorgehoben werden.
Etwa im Bereich des jetzigen Pavillons plante sie eine Bühnenfläche, die mittels Sonnensegel beschattet werden sollte. Im hinteren Teil sieht das Konzept die Errichtung einer Sitz- und Spielschlange aus verschiedenen Steinen oder Holz als Spielfläche für Kinder vor. Der bestehende Fußweg und der Freiraum zwischen Feuerwehr- und Mehrzweckgebäude könnte durch mit Wein bewachsene Holzpergolen optisch eingebunden werden.
Die Kosten bezifferte die Planerin auf rund 160.000 bis 180.000 Euro.
Das Konzept des Regensburger Architekten Gerhard Plöchinger sah eine Verlegung des Brunnens an die Ringstraße vor. Am derzeitigen Standort komme der schön gestaltete Brunnen nur wenig zur Geltung. Als Standort für einen Pavillon mit Bühne schlug er einen Platz entlang der östlichen Wand gegenüber dem Feuerwehrgebäude vor.
Grüne Eingrenzung
An dieser Wand wie auch im Bereich zwischen dem Feuerwehr- und Mehrzweckgebäude soll der Platz eine "grüne Eingrenzung" durch Hecken- und Bäume erhalten. Eine Begrünung sei auch an der Wand des Anwesens Zahnweh wünschenswert, stellte Plöchinger heraus. Die bisherige Grünfläche könne mit einem entsprechenden Schotterrasen versehen als Festzeltstandort genutzt werden. Eine konkrete Kostenschätzung könne er nicht abgeben, sagte der Planer. Allerdings gehe er von deutlich unter 100.000 Euro aus.
Umbau 2013 möglich
Alle Planer bestätigten auf Nachfrage, noch heuer mit der Planung und entsprechender Bürgerbeteiligung beginnen zu können, damit 2013 der Umbau erfolgen kann. Ohne Aussprache folgten die Gemeinderäte dem Vorschlag von Bürgermeister Hirschmann, in zwei Wochen in einer geheimen Wahl mittels Stimmzettel über den zukünftigen Planer abzustimmen.
(Bericht der Donau-Post, 1. Mai 2012)