Auslegung erfolgt umgehend - Aus der Sitzung des Bau- und Umweltausschusses
Tegernheim. (hw) Neben verschiedenen Bauanträgen beschäftigten sich die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses erneut mit dem Bebauungsplan "Feldweg". Einstimmig billigten die Ausschussmitglieder nach eingehender Beratung den mit den Anliegern ausgehandelten Entwurf und dessen Auslegung. Mit 4:2 Stimmen wurde die vom Bebauungsplan abweichende Bebauung zweier Grundstücke im Bereich "Hardtgraben" abgelehnt.
Seit 2004 beschäftigt die Bebauung eines rund 1 ,5 Hektar großen Flurbereichs im Südosten des Ortes die Tegernheimer Räte. Auch der zuletzt vom Planungsteam FLU vorgelegte Planentwurf stieß bei den Angrenzern auf großen Widerstand. Nun legten die Planer ein mit den Anliegern und der Verwaltung abgesprochenes Konzept vor. Dieses sieht im Anschluss an die bestehende Altbebauung nur mehr Einzelstatt Doppelhäuser mit leicht vergrößerten Grundstücken vor. Die Doppelhausbebauung befindet sich nun in der Mitte des Baugebietes sowie der Verlängerung der Bachstraße. Ferner wurde bei der Überplanung eine neue Straßenführung gewählt.
Insgesamt sollen in dem Gebiet 15 Einfamilienhäuser mit niedrigem Zelt, Walm- oder Satteldach und neun Doppelhäuser mit Dächern bis 40 Grad entstehen. Entgegen der letzten Planung wurde die Zahl der Wohneinheiten um zwei auf 33 verringert, stellte der anwesende Planer heraus. Da man zudem die Bebauungsfläche um rund 1.200 Quadratmeter vergrößert habe, sei die Bebauung insgesamt aufgelockert. Der Ortsrandlage angepasst liegen die Grundstücksgrößen zwischen rund 230 bis 285 Quadratmeter für eine Doppelhaushälfte und 490 bis 585 Quadratmeter für ein Einfamilienhaus. Die Erschließung des Gebietes erfolgt im Südwesten über den Feldweg und im Nordosten über die Bachstraße. Nachdem Herbert Wesselsky zu Bedenken gegeben hatte, dass die lange gerade Straße leicht zu Geschwindigkeitsübertretungen verleite, forderte Max Kollmannsberger den Einbau einer verkehrsberuhigten Zone. Der Planer versprach, dies bei der endgültigen Ausbauplanung zu berücksichtigen. Einstimmig billigten die Ausschussmitglieder den nun vorliegenden Bebauungsplansentwurf "Feldweg" und dessen umgehende Auslegung.
Mit 4:3 Stimmen sprach sich eine Ausschussmehrheit auf Antrag von Hermann Meier für die Vertagung eines Bauantrags zur Aufstockung eines Wohngebäudes in der Vilsstraße aus, da der endgültige Plan nicht vorgelegen habe. Einstimmig befürwortet wurden der Bauantrag zur Errichtung eines Wintergartens in der Vilsstraße und der Bau einer landwirtschaftlichen Nutzhalle östlich der Ortsausfahrt nach Donaustauf. Neben der Unterbringung landwirtschaftlicher Geräte soll dort zukünftig der Christbaumverkauf abgewickelt werden. Ohne Gegenstimme erteilten die Räte ferner das gemeindliche Einvernehmen zur Vergrößerung der Freisitzfläche für eine Eisdiele im Bereich der Von-Heyden-Straße.
Kontroverse Diskussion
Eine längere und zum Teil kontroverse Diskussion ergab sich zum Antrag eines Bauwerbers auf Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes "Hardtgraben". Der Antragsteller will auf zwei Parzellen ein größeres Einfamilienhaus mit Garagen errichten. Im Gegensatz zum geltenden Bebauungsplan sieht die Planung neben einer Abweichung vom Baufenster auf der Garage und einem Teil des Hauptgebäudes ein Flachdach vor. Aufgrund des optisch harmonischen Gesamteindrucks und der östlichen Randlage sowie der aufgelockerten Bebauung empfahl die Verwaltung, der Befreiung zuzustimmen. Herbert Wesselsky erinnerte daran, dass man vor einigen Wochen einem Bauwerber die Änderung der Dachfarbe mit dem Verweis auf die Einhaltung des Bebauungsplanes verweigert habe. Um dem Gleichheitsgrundsatz zu genügen, sprach er sich gegen die gewünschte wesentlich massivere Änderung bei der Dachform aus. Auch Werner Beutl votierte gegen die "intensive Abweichung vom Bebauungsplan". Reinhard Peter und Hermann Meier lehnten auch den von Bürgermeister Meinrad Hirschmann gemachten Kompromissvorschlag ab. Dieser beinhaltete eine Überdachung der Garage und ein Flachdach über dem Wohnzimmer. Mit 4:2 Stimmen wurde schließlich die Planung mit Flachdächern abgelehnt, der Abweichung vom Baufenster stimmte das Gremium jedoch geschlossen zu.
Bürgermeister Meinrad Hirschmann informierte die Räte, dass er mit dem Eigentümer des Rewe- und Rossmann-Marktes Kontakt wegen zusätzlicher Fußgängerzugänge aufgenommen habe. Herbert Wesselsky beklagte, dass der Kleidercontainer im Bereich des Parkplatzes an der Mehrzweckhalle seit Wochen voll und von Altkleidersäcken umlagert sei. Hermann Meier fragte nach, wann auf der Grünfläche im Mittelweg und an der Weinbergstraße die geplanten Rastbänke aufgestellt werden.
(Bericht der Donau-Post, 23. April 2012)