Zu wenig Grünflächenanteil übrig - Aus rotem Dach darf kein graues werden - Gesuche genehmigt
Tegernheim. (hw) Zahlreiche Bauangelegenheiten standen auf der Tagesordnung der Sitzung des Tegernheimer Bau- und Umweltausschusses unter Leitung von Bürgermeister Meinrad Hirschmann. Nach längerer Aussprache lehnten die Räte die Errichtung einer Reihenhausanlage in der Wiedmannstraße ab.
Nach der Genehmigung des Protokolls lag den Räten ein Antrag zur Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes "Hardtgraben" vor. Der Bauwerber wollte statt des vorgeschriebenen roten Daches ein graues errichten. Während die Verwaltung vorschlug, den Antrag aus Gleichbehandlungsgründen abzulehnen, sprachen sich Roberto Mazzotta und Jürgen Beier für die gewünschte Befreiung aus. Beier vertrat außerdem die Auffassung, zukünftig die Dachfarbe in Bebauungsplänen nicht mehr vorzuschreiben. Herbert Wesselsky und Max Kollmannsberger lehnten die Befreiung mit dem Hinweis ab, dass eine einmal gemachte Ausnahme in diesem Gebiet weitere Änderungswünsche hervorrufen würde. Mit 5:2 Stimmen lehnte schließlich eine deutliche Mehrheit das Befreiungsgesuch ab.
Einstimmig befürwortete der Ausschuss die Errichtung eines Einfamilienhauses Am Hang 25. Ebenfalls ohne Gegenstimme gestattete der Ausschuss eine flachere Dachneigung im Baugebiet "Obere Felder", da ähnliche Ausnahmen in diesem Baugebiet bereits zugelassen wurden. Nach kurzer Aussprache stimmten die Räte dem Umbau und der Erweiterung einer Produktionsballe mit Betreiberwohnung im westlichen Mittelweg zu. Auch der östliche Grundstückseigentümer habe der doch recht massiven Bebauung zugestimmt. Die benötigten Stellplätze werden in einer Tiefgarage errichtet.
Werbeanlage erlaubt
Eine grundsätzliche Diskussion über die Art und Größe von Werbeanlagen ergab sich aus einem Antrag der Rossman GmbH. Der Bauwerber beantragte die Anbringung eines zweiten Schriftzuges an der linken Gebäudeseite, der ebenfalls die im Bebauungsplan festgesetzte Größe von fünf Quadratmetern überschreiten würde.
Roberto Mazzotta fand die Größe der aufgestellten Werbetafeln und Beschriftungen am Ortseingang von Tegernheim insgesamt wenig ansprechend. Reinhard Peter sah in der Vielzahl der Tafeln und Lichtreklamen bereits die Gefahr einer "Las Vegaisierung" der Tegernheimer Orts einfahrt. Max Kollmannsberger forderte die Verwaltung auf, eine Überprüfung durchzuführen, ob für alle der mittlerweile aufgestellten Schilder und Werbetafeln eine Genehmigung vorliege. Trotz der grundsätzlichen Bedenken sprachen sich die Räte einstimmig für die Anbringung der zweiten Werbebeschriftung an dem Gebäude aus.
Keine Zustimmung erfuhr der Antrag eines Bauträgers zur Errichtung einer Reihenhausanlage mit vier Gebäuden auf einem Hinterliegergrundstück in der Wiedmannstraße. Das Bauvorhaben überschreite mit einer Grundflächenzahl von 0,705 erheblich die im Bebauungsplan festgelegte Obergrenze von 0,6. Dadurch werde auch der geforderte Grünflächenanteil von 40 Prozent nicht eingehalten, erklärte der Bürgermeister. Die Räte lehnten die gewünschte Bebauung einstimmig ab.
Unter Punkt "Informationen und Anfragen" teilte Bürgermeister Hirschmann mit, dass ab kommender Woche die Erneuerung der Wasserleitung in der Hauptstraße fortgeführt werde. Nach deren Abschluss im April soll dann der gesamte Straßenbelag mit eine neuen Feinschicht versehen werden. Reinhard Peter informierte über eine Aktion der Anwohner im Mittelweg die den von Baufahrzeugen stark verschmutzten Straßenabschnitt in Eigenregie gereinigt hätten, nachdem entsprechende Aufforderungen an die Verursacher durch die Verwaltung nicht befolgt worden seien. Max Kollmannsberger berichtete über einen Vorfall mit angetrunkenen Jugendlichen bei der Faschingsdisco des FC. Nach seiner Kenntnis seien dieselben Jugendlichen bereits mehrmals nachts unbefugt in die Mehrzweckhalle eingedrungen. Der Bürgermeister bestätigte die Vorfälle und sagte zu, die Eltern anzuschreiben. Auf Nachfrage von Herbert Wesselsky wegen der Parkschilder im Bereich der Apotheke teilte Bürgermeister Hirschmann mit dass diese in den nächsten Tagen von den Bauhofmitarbeitern aufgestellt würden.
(Bericht der Donau-Post, 10. März 2012)