Vorentwurf von Flächennutzungs- und landschaftsplan einstimmig angenommen
Tegernheim. (hw) Die Fortschreibung des Flächennutzungs- und Landschaftsplanes sowie die Gebührenfestsetzung für Leistungen der Freiwilligen Feuerwehr standen im Mittelpunkt der ersten Sitzung des Tegernheimer Gemeinderates im neuen Jahr. Nach eingehender Beratung billigte das Gremium einstimmig den vorgelegten Planungsentwurf und dessen öffentliche Auslegung.
Zu Beginn der Sitzung gab Bürgermeister Meinrad Hirschmann bekannt, dass im nichtöffentlichen Teil der Dezembersitzung die Arbeiten zur Erstellung eines einfachen Bebauungsplanes für den Bereich Ringstraße, Fuchsengang sowie Mittel- und Dürerweg an das Architekturbüro Plöchinger vergeben wurden. Anschließend stellten Diplom-Ingenieur Georg Eichinger vom Büro A.S. und Landschaftsarchitektin Anette Bossle vom Büro Lichtgrün den Vorentwurf für die Fortschreibung des Flächennutzungsplans (FNP) und Landschaftsplans (LP) vor. Neben den vorgebrachten Anregungen wurde zwischenzeitlich auch eine Fläche für regenerative Energienutzung und eine Anfrage wegen einer Flächenausweisung für einen Christbaumverkauf sowie die Ausweitung der Wohnbaufläche eingearbeitet, so Bossle.
Eichinger erläuterte die Grundzüge und Ziele der Planung. Tegernheim solle durch die Ausweisung von Bauland und eine geordnete Nachverdichtung als Wohnstandort gestärkt werden. Diesem Zweck dient auch die geplante neue Anbindung der so genannten Schwabelweiser Umgehung. Eine Ausweisung neuer Gewerbeflächen sei nicht vorgesehen, sagte Eichinger. Konkret sehe der FNP unter Einbeziehung bereits ausgewiesener Flächen eine Erweiterung der Wohnbebauung um 8,3 Hektar oder rund 350 Wohneinheiten vor. Außerdem seien westlich der Straße Am Hohen Sand eine Sondermischgebietsfläche von 2,4 Hektar sowie eine Fläche zur Nutzung regenerativer Energien eingeplant, hob der Planer hervor.
Anschließend erläuterte Bossle die Grundzüge des Landschaftsplanes. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten könne die Gemeinde Tegernheim in fünf verschiedene Landschaftsabschnitte aufgeteilt werden. Diese sind die Donauaue zwischen Fluss und Hochwasserdamm, der Siedlungsraum, die anschließenden Trockenhänge, der Donaustaufer Forst und eine Hochfläche mit kleinteiliger Nutzung auf der Keilberger Höhe. Vor allem in der Donauaue biete sich eine gute Möglichkeit zum Erwerb der noch fehlenden Ausgleichsflächen von rund 3,2 Hektar, meinte die Planerin. Weiter schlug sie vor, dass im Auenbereich wegen der Hochwassergefahr alle Flächen in Grünland umgewandelt werden sollten. Günstig wären ferner die Ausbildung von begrünten Ortsrändern und fußläufige Nord-Süd-Verbindungen zum Spazierengehen.
Nur Wunschvorstellungen
In der anschließenden Aussprache lehnten beide Planer eine Ausweisung von weiterem Bauland im Bereich des Mittelberges ab. Eine geringfügige Vergrößerung entlang des Mittelweges sei aber möglich. Diese sollte aber in Verbindung mit der öffentlichen Auslegung behandelt werden. Auf Nachfrage von Herbert Wesselsky, ob die im Landschaftsplan (LP) angeregte Umwandlung von Ackerflächen in Grünland und andere Planvorstellungen auf rechtlichen Grundlagen beruhten, verneinte die Planerin. Der LP enthalte lediglich Wunschvorstellungen ohne Zwang für private Besitzer.
Roberto Mazzotta wollte wissen, warum die ausgewiesene Fläche für regenerative Energien, wie etwa Freilandphotovoltaik, direkt am Ortsrand liege. Hierzu erklärte die Planerin, dass derartige Flächen in Bayern nur in Verbindung mit einer Gewerbe- oder Mischgebietsfläche ausgewiesen werden dürften. Mit 16:0 Stimmen sprachen sich die Räte für die Auslegung des Vorentwurfs zum Flächennutzungs- und Landschaftsplans aus.
Nachdem die Kosten für Einsätze und Hilfeleistungen der Feuerwehr letztmals vor rund fünf Jahren erhöht wurden, seien die Sätze entsprechend einer Empfehlung des Kommunalen Rechnungsprüfungsverbandes anzupassen, trug der Bürgermeister vor. Gemeinderat und Kommandant Günther Schöberl erläuterte verschiedene Kostensätze. Die zum Teil großen Steigerungen, etwa für das LF 16 Löschfahrzeug, erklärte er mit den gestiegenen Kosten für die Abschreibung und Wartung des größeren Fahrzeugs. Ohne Gegenstimme sprach sich das Gremium für den von der Feuerwehr vorgelegten Gebührenkatalog aus.
Bürgermeister Hirschmann gab bekannt, dass vor einiger Zeit ein Freundeskreis Szczytna gegründet worden sei, um die Partnerschaft zwischen Tegernheim und der polnischen Gemeinde weiter zu vertiefen. Außerdem teilte er mit, dass nach rund zweieinhalb Jahren der Verwertungsplatz für Altreifen und Autos ohne Flüssigkeiten neben dem gemeindlichen Bauhof vom Landratsamt genehmigt wurde.
(Bericht der Donau-Post, 1. Februar 2012)