Gemeinderatsthemen 2011

Amortisierung der Anschaffung in eineinhalb Jahren - FC plant Bau von Sanitärräumen

Tegernheim. (hw) In Rekordzeit berieten die Tegernheimer Gemeinderäte um Bürgermeister Meinrad Hirschmann am Donnerstag die Tagesordnung. Mit großer Mehrheit sprach sich das Gremium für die Anschaffung eines Krötenzauns, den Austausch von Heizkreispumpen in verschiedenen gemeindlichen Gebäuden sowie für die Änderung des Bebauungsplans "Gewerbegebiet Nord" aus. Im nichtöffentlichen Teil erfolgte die Vergabe der Arbeiten zur Sanierung des Kanalhebewerkes.

Nach der Genehmigung des Protokolls und der Bekanntgabe einiger in der letzten nichtöffentlichen Sitzung beschlossener Grundstücksgeschäfte lag den Räten ein Antrag der Verwaltung zum Austausch von Heizkörperkreispumpen in verschiedenen gemeindlichen Gebäuden vor. Ein Ingenieurbüro hatte berechnet, dass durch den Austausch aller Pumpen in der Mehrzweckhalle sowie im Feuerwehrgerätehaus und Rathaus rund 83 Prozent der derzeit benötigten elektrischen Energie eingespart werden könne. Die Kosten für die Maßnahme betragen insgesamt rund 16.000 Euro. Beim derzeitigen Strompreis errechnet sich daraus alleine in der Mehrzweckhalle eine jährliche Ersparnis von 9.800 Euro und eine Amortisationszeit von rund eineinhalb Jahren. Das ungewöhnlich hohe Einsparpotenzial resultiere aus der Tatsache, dass in der Mehrzweckhalle 20 Pumpen mit einem Energieverbrauch von 56.000 Kilowattstunden im Einsatz seien, stellte Hirschmann auf Nachfrage heraus. Da die Pumpen auch bereits rund 20 Jahre alt sind, votierte das Gremium einstimmig für den Austausch.

Mehrheit für Krötenzaun

Eine kurze Diskussion entfachte der Antrag von Tanja Metz zur Anschaffung eines Krötenzaunes. Eine Bürgergruppe um die Antragstellerin hatte in den letzten Jahren zum Schutz wandernder Kröten im Bereich des Schluchtweges einen Krötenzaun des Bundes Naturschutz ausgeliehen und aufgestellt. Da dies für die kommenden Jahre nicht mehr gewährleistet ist, regte die Antragstellerin den Kauf eines eigenen Zaunes an. Die Kosten für die benötigten 170 Meter Zaun belaufen sich auf rund 1.800 Euro. Bürgermeister Hirschmann sah in der Anschaffung eine sinnvolle Maßnahme zum Schutz .unserer natürlichen Lebensgrundlagen und wichtige Unterstützung der Anlieger bei ihrem uneigennützigen Engagement. Für die SPD-Fraktion stellte deren Sprecher Herbert Wesselsky zudem heraus, dass der Krötenzaun mindestens. eine zehnjährige Lebensdauer aufweise und daher die Anschaffung jährlich weniger als 200 Euro koste. Alfred Federl sprach sich gegen die Anschaffung aus, da er den finanziellen Aufwand für die wenig befahrene Straße als zu groß empfand. Mit 12:1 Stimme wurde schließlich dem Kauf des Zaunes zugestimmt.

Abbiegeregelung kritisiert

Bei der Aufstellung des Bebauungsplans "Gewerbegebiet Nord" hatte das Staatliche Bauamt durchgesetzt, dass von der westlichen Erschließungsstraße, die rund 50 Meter östlich der derzeitigen Einmündung der Zufahrt zum ehemaligen Metallbaubetrieb Kaiser geplant ist, nur nach rechts in Richtung Regensburg abgebogen werden darf. Diese Regelung stelle ein großes Hindernis bei der Vermarktung der noch freien Grundstücke im Gewerbegebiet dar, erklärte der Bürgermeister.

Die bisherigen Interessenten würden nur dann ein Grundstück erwerben und bebauen, wenn auch ein Abbiegen in Richtung Tegernheim möglich sei. Ein Planungsbüro habe daraufhin einen Entwurf gefertigt, bei dem die neue Erschließungsstraße im Bereich der derzeitigen Zufahrt einmündet. Bei dieser Lösung wäre dann ein Abbiegen nach Tegernheim möglich. Nach Rücksprache mit dem Landratsamt sei für diese Trassenänderung eine vereinfachte Änderung des Bebauungsplans nötig. Ohne Gegenstimme beschlossen die Räte die von der Verwaltung vorgeschlagene Änderung des Bebauungsplans.

Kosten für Pumpensanierung

Mit 9:3 Stimmen befürwortete das Gremium einen Bauantrag zur Errichtung von Werbeanlagen für ein Versicherungsbüro in der Hauptstraße. Max Kollmannsberger und zwei weitere Ratsmitglieder sprachen sich gegen den Antrag aus, da auch in zwei Fenstern beleuchtete Werbeschriftzüge errichtet werden sollen. Im öffentlichen Teil der Sitzung gab Bürgermeister Hirschmann die Ausschreibungsergebnisse zur Sanierung des Hauptpumpwerkes bekannt. Die Endsummen lagen beim baulichen Teil zwischen rund 756.000 und 879.000 Euro und beim "Maschinenteil" zwischen 360.000 und 373.000 Euro. Auf Nachfrage von Peter Rempter erklärte Verwaltungsstellenleiter Klaus Hartenstein, dass die Summe beim baulichen Teil um rund 100.000 Euro über den geschätzten Kosten liege. Beim Maschinenteilliege das Angebot im geplanten Kostenrahmen. Die Vergabe erfolgte später im nichtöffentlichen Teil der Sitzung.

Der Bürgermeister informierte über den Abschluss des Pachtvertrages für den Kinderspielplatz im Bereich des Schillerhölzl's. Weiter gab er bekannt, dass die Einschränkungen für den FC durch die Vermietung der Mehrzweckhalle Dank der Bereitschaft der Bauhofmitarbeiter auf ein Mindestmaß reduziert werden konnten. In der Oktobersitzung werde die Jugendpflegerin im Gemeinderat über ihre Arbeit berichten. Der Bürgermeister verlas ein Schreiben des FC-Vorsitzenden Franz Mirter, in dem dieser erklärte, dass weder die Fußballabteilung noch der Hauptverein die vom Gemeinderat beschlossene Unterhaltskostenübernahme für die Umkleide- und Duschcontainer schultern könnten. Außerdem teilte er in dem Schreiben mit, dass der Vereinsbeirat beschlossen habe, Duschen und Umkleiden in Festbauweise im Norden der Mehrzweckhalle zu planen. Als Höchstbausumme wurden dafür 295.000 Euro veranschlagt.

(Bericht der Donau-Post, Pfingsten 2011)