Gemeinderatsthemen 2011

100.000 Euro Zuschuss für den FC genehmigt - Aus der Sitzung des Gerneinderates

Tegernheim. (hw) Neben der "Sanierung des Kanalhebewerkes" (wir berichteten) standen der "Zuschussantrag des Sportvereins zur Errichtung von Umkleiden und einer überdachten Tribüne" und der "Ausbau des Breitbandnetzes" auf der Tagesordnung des Tegernheimer Gemeinderates, Nach teilweise heftiger Diskussion bewilligten die Räte mit 9:6 Stimmen 100.000 Euro Zuschuss an den FC Tegernheim. Ferner wurde der Ausbau des Breitbandnetzes durch die Telekom beschlossen.

Nachdem bei einem Treffen zwischen den Verantwortlichen des Sportvereins und Vertretern der Gemeinde die Baupläne und Kostenaufstellung zur Errichtung von Umkleiden und einer überdachten Tribüne bereits vorgestellt wurden, bat der Verein nun um Bezuschussung der Deckungslücke von 115.000 Euro sowie um weitere 5.000 Euro zur Errichtung eines Kinderspielplatzes auf dem Sportgelände. In einer eigens angefertigten Aufstellung wurden die Kosten für die benötigten Umkleide- und Sanitärcontainer mit 140.000 Euro und für die überdachte Tribüne mit 200 Sitzplätzen mit 156.000 Euro angegeben.

Elf Container geplant

Die Planung des Vereins sieht die Errichtung von insgesamt elf Containern westlich des Hauptfußballfeldes vor. Acht sollen im Erdgeschoss für Duschen und Umkleiden und drei im Obergeschoss als Besprechungs- und Geschäftszimmer verwendet werden. Die gesamte Anlage sowie die rund 200 Sitzplätze würden mittels einer Stahlkonstruktion überdacht.

In der von Kämmerin Petra Krempl ausgearbeiteten Beschlussvorlage wurde festgestellt, dass dem Sportverein zum Einbau von Duschen und Umkleiden in der bisherigen Pächterwohnung bereits 30.000 Euro zugesagt wurden. Eine weitergehende Bezuschussung lehnte die Kämmerin mit dem Verweis auf die Pflichtaufgaben der Gemeinde und die speziell für die Fußballabteilung geleisteten laufenden Zuschüsse ab.

Neben den ungedeckten Betriebskosten in der Mehrzweckhalle in Höhe von rund 90.000 Euro erhält der Verein einen jährlichen Zuschuss von 925 Euro sowie seit 2009 .einen Zuschuss für das Mähen der Fußballplätze von 1.600 Euro. Weiter wurde darauf verwiesen, dass die Gemeinde nach der weiteren Überlassung eines Fußballplatzes am Damm eine etwa gleich große Ausgleichsfläche für rund 40.000 Euro kaufen müsse. Bürgermeister Hirschmann verwies bei einer Zustimmung auch auf die Gefahr eines "Präzendenzfalles" für andere Abteilungen oder Vereine im Ort.

FC-Vorsitzender und Gemeinderat Franz Mirter übte scharfe Kritik an der Beschlussvorlage, weil der Sachverhalt insgesamt "negativ" dargestellt wurde. Dem FC als Mieter der Halle deren Defizit anzulasten sei geradezu "unanständig". Hirschmann erklärte, dass die Zahlen von der Kämmerin korrekt ermittelt wurden und drohte Mirter mit dem Entzug des Wortes. Im Übrigen vermisse er eine Eigenleistung, wie sie von anderen Vereinen auch erbracht würden, sagte das Gemeindeoberhaupt.

Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung und ständiger Beschwerden über die mangelnde Sauberkeit in den Hallenumkleiden sprach er sich für den Zuschuss von 120.000 Euro aus. Er verwies darauf, dass die Gemeinde mit viel Geld das Haus der Begegnung saniert und damit indirekt auch die darin vorhandenen Nutzer gefördert habe.

Max Kollmannsberger erklärte, dass Teile der FWG-Fraktion die Maßnahme mit 100.000 Euro bezuschussen würden, wenn der Verein im Gegenzug die Reinigung und die Hälfte der Nebenkosten übernehme. Außerdem könnte die Summe um weitere 15.000 Euro erhöht werden wenn eine "alternative Heizung" eingebaut und das Dach für Fotovoltaik ausgebildet werde.

Für die SPD-Fraktion erklärte deren Sprecher Herbert Wesselsky, dass man sich mehrheitlich für einen Zuschuss in Höhe von 60.000 Euro (30.000 Euro bereits bewilligt und. 30.000 Euro wegen des frei werdenden Nebenzimmers) ausspreche. Statt der geplanten Containerlösung sollten jedoch gemauerte Umkleiden und Duschen errichtet werden.

Hitzige Diskussion

Im Verlauf der zum Teil recht hitzigen Diskussion wurden zahlreiche weitere Argumente ausgetauscht. Vor allem Bürgermeister Hirschmann setzte sich dafür ein den vom BLSV gewährten Zuschuss in Höhe von 120.000 Euro und das damit verbundene Darlehen in Höhe von 60.000 Euro sowie den Gemeindezuschuss von 30.000 Euro nur für die dringend benötigten Umkleiden und Duschen und nicht für nur "prestigeträchtige Tribünen" zu verwenden.

Mit 5:11 Stimmen lehnten die Räte einen Antrag von Reinhard Peter ab, die Thematik zu vertagen und ein weiteres Gespräch mit dem Sportverein zu führen. Mit 9:6 Stimmen befürwortete schließlich eine Mehrheit den Vorschlag von Max Kollmannsberger auf' Gewährung von 100.000 Euro Zuschuss. Allerdings wurde ausgeschlossen, dass gemeindliche Gelder für den Bau der Tribüne verwendet werden dürfen. Weitere 15.000 Euro werden gewährt, wenn der Verein ein energiesparendes Heizsystem einbaut.

Mit 14:1, nur Alfred Federl votierte dagegen, sprach sich eine deutliche Mehrheit für den Ausbau des Breitbandnetzes durch die Telekom aus. Neben den 100.000 Euro Staatszuschuss muss die Gemeinde weitere 150.000 Euro aufwenden, damit zukünftig jeder Tegernheimer Haushalt sowie die Gewerbebetriebe einen ausreichend leistungsfähigen Internetzugang haben.

(Bericht der Donau-Post vom 4. August 2011)