Gemeinderatsthemen 2011

Gremium Entwurf des zukünftigen Flächennutzungsplans mit Landschaftsplan vorgestellt

Tegernheim. (hw) Im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Tegernheimer Gemeinderates, die erstmals im neu renovierten und vergrößerten Sitzungssaal stattfand, stand die Vorstellung des Entwurfs des zukünftigen Flächennutzungsplans durch die. bei den Planungsbüros. Außerdem berieten die Gemeindevertreter noch über zwei Bauangelegenheiten. Zu Beginn der Sitzung gab Bürgermeister Meinrad Hirschmann bekannt, dass der Gemeinderat in der letzten nichtöffentlichen Sitzung Helmut Kindl zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt habe.

Anhand einer Präsentation stellten die Diplomingenieure Lotte Welck und Georg Eichinger vom A+S-Planungsbüro für Architektur und Städtebau sowie Annette Boßle vom Landschaftsarchitekturbüro "Lichtgrün" ihren Entwurf zur Fortschreibung des gemeindlichen Flächennutzungsplans aus dem Jahr 1985 und den dazugehörigen Landschaftsplan vor. Welck betonte eingangs die starke räumliche Begrenzung Tegernheims. Im Süden stoße der Ort bereits heute an den Hochwasserdamm der Donau und im Norden stellten die Berge beziehungsweise der davor verlaufende Grünzug eine natürliche Baugrenze dar. Da auch im Westen die nahe Stadtgrenze eine Ausweitung der Bebauung verhindere, könne Tegernheim zukünftig nur im Osten wachsen.

Anhand der derzeitigen Bevölkerungsprognosen rechne man für Tegernheim in den nächsten 15 Jahren mit einer Zunahme von rund 1000 Einwohnern. Dies ergebe rund 420 zusätzliche Wohneinheiten. Abzüglich bereits ausgewiesener Bebauungspläne und möglicher Verdichtungen im Ort errechnete sich ein weiterer Bedarf von 175 Wohneinheiten mit einem geschätzten Flächenbedarf von 7,4 Hektar. Zusätzlich habe man noch rund 1,8 Hektar für die Erweiterung des Bauhofs und ein Mischgebiet an der Straße "Am Hohen Sand" eingeplant, führte Welck aus.

Eine Erweiterung der Wohnbebauurig sehe der Entwurf südlich des Baugebietes "Obere Felder" sowie südöstlich des Baugebietes "Bachstraße" und in der Verlängerung des Baugebietes "Böhmerwaldstraße" vor.

Ausgleichsflächen nötig

Im Anschluss erläuterte Annette Boßle die landschaftlichen Gegebenheiten und die Planungen für die benötigten Ausgleichsflächen. Einschließlich bereits früher ausgewiesener Wohnbauflächen westlich und eine Ausgleichsfläche von rund 5,2 Hektar. Von den Fachstellen werde gefordert, dass die benötigten Ausgleichsflächen bereits bei der Aufstellung des Flächennutzungsplans räumlich festgelegt seien. Rund 3,5 Hektar könne man bereits ausweisen, stellte die Planerin heraus.

Neben einer Fläche westlich des Bauhofs seien auch der westliche Sportplatz und eine Fläche östlich des Gewerbegebietes als Ausgleichsfläche möglich. Diese Flächen müssten durch eine entsprechende Bepflanzung allerdings noch ökologisch aufgewertet werden. Die fehlende Restfläche könne auch außerhalb des Hochwasserdamms entstehen.

Bürgerbeteiligung geplant

Zum Abschluss ging Georg Eichinger noch auf die geplante Trassenführung der Schwabelweiser Nordumgehung ein. Die Umgehungsstraße, die auch im neuen Flächennutzungsplan der Stadt Regensburg vorgesehen sei, münde derzeit noch im Bereich der Straße "Am Hohen Sand" in die Staatsstraße ein. Man wisse derzeit zwar nicht, wann und ob die Straße überhaupt jemals gebaut werde, aber die Trassenführung beeinträchtige die Bebauung in Tegernheim zusätzlich. Daher habe man eine alternative Anbindung der Trasse an den Kreisverkehr im Westen entwickelt und werde diese Lösung mit dem Straßenbauamt und der Stadt Regensburg diskutieren.

Abschließend verwies Bürgermeister Hirschmann darauf, dass bereits im Vorfeld zahlreiche Gespräche mit den Fachstellen im Landratsamt und der Regierung stattgefunden hätten. Die endgültigen Festlegungen seien aber dem Gemeinderat vorbehalten. Außerdem werde zu diesem Thema auch eine Bürgerbeteiligung stattfinden und erst dann eine endgültige Entscheidung getroffen.

In der anschließenden Aussprache stand vor allem die Ausgleichsflächenregelung im Mittelpunkt. Franz Mirter regte an, den westlichen Sportplatz nicht als Ausgleichsfläche zu verwenden und über das Jahr 2016 für den Sportbetrieb zu erhalten. Auf Nachfrage von Herbert Wesselsky stellte die Landschaftsarchitektin klar, dass es für Ausgleichsflächen keine Mindestgrößen gebe und diese auch als Ortsrandbegrünung erfolgen könne. Die Forderung von Max Kollmannsberger, Tegernheim auch im Norden weiter zu bebauen, wurde von der Planerin mit dem Hinweis auf die von den Fachstellen geforderte Frischluftschneise zwischen Ortsrand und Mittelberg verworfen.

(Bericht der Donau-Post, 7. Februar 2011)