Gemeinderatsthemen 2016

Gemeinderat befasst sich mit der angespannten Verkehrssituation in der Hochstraße

Breiten Raum nahmen in der jüngsten Sitzung des Tegernheimer Gemeinderates die Verkehrssituation in der Hochstraße und die Unfallstatistik 2015 für das gesamte Gemeindegebiet ein. Außerdem beriet das Gremium über die Einführung von „Windelsäcken“ für junge Familien und die Vorschläge der ARGE Kultur .

Auf Antrag des Seniorenbeauftragten Roberto Mazzotta und verschiedener bei der Gemeinde eingegangener Beschwerden beschäftigten sich die Gemeinderäte mit der Verkehrssituation in der Hochstraße. Ausgehend von den Zählungen im Rahmen des Verkehrsgutachtens sei die Hochstraße mit 2235 Fahrzeugen die am höchsten belastete Wohn- und Nebenstraße Tegernheims, stellte der Antragsteller heraus. Zusätzlich fehlt in Teilstücken ein Bürgersteig. Wie bereits im Gutachten festgestellt, kann ein Gehweg aufgrund der geringen Straßenbreite nur durch eine teilweise Einbahnstraßenregelung erstellt werden. Ergänzend zum Antrag lag auch ein Schreiben eines Ehepaares aus der Mozartstraße vor, die sich über das hohe Verkehrsaufkommen und die gefahrene Geschwindigkeit beschwerten. Nach Auskunft des Bürgermeisters habe man bei der Auslesung des Geschwindigkeitsmessgerätes festgestellt, dass in der Hochstraße tatsächlich überdurchschnittlich schnell gefahren werde. Laut einer Messung im Oktober 2015 seien nur 27% der Fahrzeuge unter den erlaubten 30 Stundenkilometer gefahren. Weitere 16% seien 31 -35 km/h und weitere 18% zwischen 36 und 40 km/h schnell gewesen. Weitere 17% der Fahrzeuge waren zwischen 41 und 45 km/h unterwegs. Der Spitzenwert lag tatsächlich bei 108 kmh, führte Kollmannsberger aus. Als Möglichkeiten zur Verringerung der Geschwindigkeit seien Fahrbahnverengungen, optische Bremsen und verstärkte Kontrollen möglich. Zweiter Bürgermeister Jürgen Beier zeigte sich vom Antrag etwas überrascht, da das Problem wortwörtlich im Gutachten beschrieben werde. Während Geschwindigkeitsbeschränkungen rasch umgesetzt werden könnten, benötigen Veränderungen in der Verkehrsführung eine umfangreiche Planung und sollten nicht zu Lasten anderer Straßen gehen. Rolf Wedl, der als Anwohner die Situation bestens kennt, sprach sich dafür aus, den Durchgangsverkehr wegzubringen. 2500 Fahrzeuge in dieser Straße seien zu viel, sagte er.

Anwohner einbeziehen

Dritter Bürgermeister Herbert Wesselsky stellte heraus, dass die genannte Zahl der Fahrzeuge erst im Bereich zwischen Luther- und Von-Heyden-Straße erreicht werde. Vor der Einmündung der Altdorferstraße seien es im 24-Stunden-Mittel nur 1385 Fahrzeuge. Bei Umplanungen müsse man berücksichtigen, dass auch der Mittelweg und die Altdorferstraße keinen Bürgersteig besitzen. Abschließend wurde beschlossen, die Verwaltung mit weitergehenden Planungen zur Umsetzung der Forderungen des Seniorenbeauftragten und der Anwohner zu beauftragen. Der Bürgermeister verwies darauf, dass bauliche Veränderungen nur mit den betroffenen Anwohnern geschehen könnten, da diese dafür auch einen finanziellen Beitrag leisten müssten.

Windelsäcke für Familien und Senioren

Gemeinderat beschließt Verteilung – Vorschläge der ARGE Kultur diskutiert

Nach ausführlicher Beratung stimmten die Tegernheimer Räte mit 15;2 Stimmen letztlich auf Anregung von Günther Hößl für die Einführung von „Windelsäcken“ für Familien mit Kindern sowie für die vom Bürgermeister und den Fraktionen von SPD und CSU beantragten Abgabe an Senioren, die krankheitsbedingt Windeln benötigen.

Auf Vorschlag der Verwaltung erhalten künftig Familien pro Kind unter drei Jahren monatlich einen kostenlosen Restmüllsack als „Windelsack“. Die Kosten für diese familienfreundliche Maßnahme bezifferte der Bürgermeister bei einer 60%-igen Annahme mit rund 5000 Euro. Zusätzlich sollten nach der Vorstellung der Verwaltung auch Senioren in den Genuss eines kostenlosen Müllsackes kommen, die krankheitsbedingt Windeln benötigen. Reinhard Peter (SPD) und zweiter Bürgermeister Jürgen Beier (CSU) lobten die Initiative und sprachen sich namens ihrer Fraktionen für die zusätzliche Einbeziehung älterer Mitbürger aus. Sebastian Zirngiebl (FWG) wollte auf die Entscheidung des Kreistages warten, da in diesem Gremium bereits eine ähnliche Forderung gestellt wurde. Außerdem sah Zirngiebl in der Maßnahme ein Unterlaufen der konsequenten Mülltrennung. Er selbst sei bei seinen drei Kindern mit der Restmülltonne ohne Probleme ausgekommen. Einstimmig befürwortete das Gremium den Antrag der neugegründeten Schießleistungsgruppe „SLG Tegernheimer Kellerschützen e.V. zur Verwendung des Gemeindewappens. Mit 3:14 Stimmen lehnten die Räte den Antrag zur weiteren Erhöhung des Kniestockes für ein Wohnhaus in der Mittefeldstraße ab. Dem Antragsteller war bereits eine Erhöhung von 0,75 auf 1,20 Meter zugestanden worden. Bürgermeister Max Kollmannsberger informierte über das Ausschreibungsergebnis über die Landschaftsbauarbeiten zur Erneuerung des Spielplatzes an der Vilsstraße. Die Angebotssummen bewegen sich zwischen 17 900 und 30 000 Euro. Ein durchaus gespaltenes Meinungsbild gab es zu den verschiedenen Vorschlägen des Arbeitskreises Kultur. So soll die Idee zur Einführung eines Bauernmarktes zwar grundsätzlich weiterverfolgt werden, Peter Rempter sah aber den geplanten Termin am Samstagnachmittag als wenig erfolgversprechend an. Vor allen das Angebot und die Frische der Waren seien am Samstagnachmittag nicht ansprechend. Insgesamt positiv bewerteten die Räte die jährliche Durchführung eines Dorffestes sowie eines Kinder- und Jugendsportfestes. Unterschiedlich bewertet wurde die Anschaffung von 60 Biertischgarnituren und Holzbuden, die sowohl für Gemeindfeste wie auch von den Vereinen verwendet werden können. Letztlich stimmte man mehrheitlich dem Vorschlag des Bürgermeisters zu, aus Platzgründen nur 30 Biertischgarnituren anzuschaffen und auf Buden vorerst zu verzichten.

(Aus der Donaupost vom 23.04.2016)