Gemeinderatsthemen 2018

Aufbau einer Gruppe vorgesehen – Gemeinderat änderte Bebauungsplan „Jurastraße“

Eine bunt gemischte Tagesordnung hatten die Tegernheimer Räte in ihrer jüngsten Sitzung abzuarbeiten. Im Mittelpunkt standen die Änderung des Bebauungsplanes Jurastraße, die Situation bei den Kindergartenplätzen sowie zwei Anträge des Sportvereins. Ferner stand die per Unterschriftenaktion geforderte Befestigung eines Flurweges im östlichen Gemeindegebiet und der Pflegebeitrag für die neuen Urnenbeete zur Beratung an. Einstimmig befürworteten die Räte den Neubau eines weiteren Hotels Garni im Gewerbegebiet Tegernheim Nord. Nach der Genehmigung des Protokolls gab Bürgermeister Max Kollmannsberger bekannt, dass der Gemeinderat die Umrüstung der Straßenbeleuchtung im nordöstlichen Gemeindegebiet an die REWAG vergeben hat. Anschließend stellte Architekt Klaus Peter Fels seine Überlegungen zur Änderung des Bebauungsplanes „Jurastraße“ vor. Der Planer verwies darauf, dass die Siedlungsstruktur an der Ortsrandlage aufgrund der Grundstücksgröße nur eine behutsame Änderung zulasse. Eine Verdichtung durch höhere Gebäude sei allenfalls im Innenbereich des Gebietes möglich. Der nördliche Rand sollte als E+D-Bebauung fortgeführt werden, um „das gute Auskommen der Bewohner untereinander nicht zu stören“. Fels führte weiter aus, dass bei Änderungen des Baurechts die Nachbarn innerhalb eines Jahres einen Einspruch geltend machen können. Den Einwand von Alfred Federl, dass die Gebäude durch die vom Gemeinderat beschlossene E+1-Bebauung mit flachem Dach insgesamt nicht höher würden, bestätigte der Fachmann. Federl sprach sich daher auch für die Zulassung eines zweiten Vollgeschosses im nördlichen Bereich der Pröllerstraße aus, da dies dem heutigen Baustil entspreche. FWG-Sprecher Sebastian Zirngibl konnte sich zwar mit der Verdichtung im Innern des Gebiets anfreunden, wollte aber die E+D-Bebauung am Ortsrand unbedingt erhalten. FWG-Sprecher Stefan Adler forderte eine Gleichbehandlung aller Bürger und verwies auf die Änderung des Bebauungsplanes „Am Mittelberg“ vor einigen Jahren, wo nun auch eine Toskanahaus-Bebauung erlaubt sei. Dritter Bürgermeister Herbert Wesselsky sprach sich angesichts der bereits fast vollständig bebauten Häuserzeile am nördlichen Ortsrand gegen die höhere Bebauung aus. Er sah das Problem „des aus der Mode kommen“ alleine in der verzögerten Bebauung einiger weniger Grundstücke. Abschließend verwies der Bürgermeister darauf, dass es bereits einen Mehrheitsbeschluss zur Änderung des Bebauungsplanes gebe. Allerdings sei es schwierig gewesen ein Planungsbüro zu finden, das sich mit dieser nicht ganz einfachen Sache beschäftigen wollte. Er forderte den Planer auf, die rechtlichen Auswirkungen einer zweigeschossigen Bauweise zu prüfen, da die dadurch mögliche Wandhöhe von 3,70 auf rund 6,50 Meter steige und auch die Wohnfläche um rund 30% größer werde. Im Kindergartenjahr 2018/19 kann allen Kindern ab drei Jahren ein Platz zur Verfügung gestellt werden, erklärte das Gemeindeoberhaupt eingangs. Allerdings müssen dazu die Gruppen im Schutzengel- und Johanniter-Kindergarten leicht überbelegt und im Kinderhaus eine gemischte Gruppe aus Kita- und Kindergartenkindern gebildet werden. Insgesamt besuchen im kommenden Jahr 187 Kinder einen Kindergarten in der Gemeinde. Im Kindergartenjahr 2019/20 gebe es eine kleine Entspannung, da 62 Kinder in die Schule kämen und nur 44 Kinder in den Kindergarten. Allerdings erlaube die Regierung keine Mischgruppe mehr im Kinderhaus und durch die Fertigstellung der Bebauung in der Ortsmitte und am Feldweg gebe es eine planerische Mehrung um 13 Kinder. Kein ausreichendes Angebot stehe spätestens 2020/21 zur Verfügung. In diesem Zeitraum würden 75 Kinder drei Jahre alt werden und einen Anspruch auf einen Platz haben. Der Versorgungsgrad sinke dann auf rund 83% ab. Der Bürgermeister sprach sich dafür aus, einen Anbau einer Gruppe an das Kinderhaus vorzunehmen. Erste Gespräche dazu habe er bereits getätigt. Die Leitung des Kinderhauses begrüße den Vorschlag, da eine zweite Gruppe den Personaleinsatz verbessern helfe. Die geschätzten Kosten liegen bei rund 570 000 Euro, wovon die Gemeinde einen Zuschuss von etwa 320 000 Euro erwarten könne. Der Anbau selbst könne ohne größere Beeinträchtigung des Kindergartenbetriebs ausgeführt werden. Herbert Wesselsky regte an, den Anbau in Holzbauweise zu planen, da das ebenerdige Gebäudes und die Lage dies ohne Probleme ermöglichen.

(aus der Donaupost vom 02.05.2018)