Gemeinderatsthemen 2019

Verkehrsaufkommen durch A3-Baustelle erhöht – Noch mehr Staus werden erwartet

Wieder einmal stand das Thema Verkehr im Mittelpunkt der Sitzung des Tegernheimer Gemeinderates. Zwei Vertreter des Planungsbüros GEO.VER.S.UM legten dem Gremium die neuesten Ergebnisse der Verkehrsentwicklung an der Hauptstraße und zur Situation in der Hochstraße vor. Außerdem berichtete die Sozialarbeiterin Daniela Liebl über die Jugendarbeit in der Gemeinde. Einstimmige Beschlüsse gab es für Zuschussanträge des Waldkindergartens, der katholischen Kirche und der Fußballabteilung des FC Tegernheim.

Auf Beschluss des Tegernheimer Gemeinderates untersuchte das Planungsbüro mehrere Schwerpunkte des innerörtlichen Verkehrs. Unter anderem die Anbindung der Ortsstraßen an die Staatsstraße sowie die Sicherheit von Fußgängern und Radfahrer entlang der Staatsstraße. Ferner sollte die Entwicklung des Verkehrsaufkommens durch die Nachverdichtung im Bereich nördlich der Staatstraße untersucht und ein Konzept für eine Beampelung im Bereich der östlichen Ringstraße erarbeitet werden.

16 000 Autos jeden Tag

Die Herren Geiler und Pressler stellten zu Beginn ihrer Ausführungen heraus, dass die in der letzten Verkehrszählung an der Hauptstraße gewonnenen Daten durch die Baustelle an der A3 verzerrt sind. Eine Hochrechnung der 2015er Daten ergibt rund 16 000 Fahrzeuge, die die Ortsdurchfahrt an Werktagen passieren. Die mögliche Nachverdichtung nördlich der Hauptstraße wird je nach Grad der Verdichtung zu rund 450 bis 650 zusätzlichen Fahrten nach Westen und 160 bis 250 nach Osten führen. Bereits heute ist der Knotenpunkt Weinberg-/Ring- und Hauptstraße in Spitzenzeiten stark frequentiert. Zukünftig muss mit noch längeren Staus vor allem von der Weinbergstraße aus gerechnet werden. Die Planer sprachen sich aber gegen eine Vollampel in diesem Bereich aus und plädierten lediglich für eine zusätzliche Anforderungsampel vor der Einmündung der Weinbergstraße. Außerdem regten sie an, den derzeitigen gemeinsamen Geh- und Radweg möglichst schnell umzubauen und zwei 1,50 Meter breite getrennte Wege anzulegen. Zusätzlich sollte die Bushaltestelle bei der Bäckereifiliale nach Osten verschoben werden. Alle Maßnahmen müssten aber mit dem Staatlichen Bauamt und dem RVV abgesprochen werden.

Fördergelder für Radwege

Ergänzend berichtete Bürgermeister Max Kollmannsberger, dass es ein staatliches Programm zur Verbesserung der Radwege gebe, bei dem man mit bis zu 50% Zuschuss rechnen kann. Er werde sich dafür einsetzen, dass nicht nur die Hauptstraße sondern auch der Weg nördlich des Ortes einen vernünftigen Radweg erhalte. Die vom Bürgermeister angeregte Vollbeampelung der Kreuzung sei aufgrund der nördlichen Bushaltestelle nicht möglich, erklärte der Planer in der anschließenden Aussprache. Auf Vorschlag von Kollmannsberger werde sich der Gemeinderat nach der Sommerpause mit dem Ausbau der Hauptstraße dann nochmals beschäftigen. Zum Thema Hochstraße führten die Experten aus, dass im Bereich zwischen Mittelweg und Altdorferstraße ein Ausbau mit Bürgersteig aufgrund der geringen Straßenbreite nicht möglich sei. Sie sprachen sich daher für ein Einbahnstraßenkonzept aus. Dieses stieß jedoch bei vielen Räten auf massiven Widerstand. Abgelehnt wurde auch der Vorschlag von drittem Bürgermeister Herbert Wesselsky, einen Bürgersteig in diesem Bereich aufzumalen und gleichzeitig ein Parkverbot zu erlassen. Da der Ausbau der Hochstraße erst für das Jahr 2024 geplant sei, schlug der Bürgermeister vor, zuerst noch die Grundstücksverhandlungen abzuwarten und dann nochmals in die Planung einzusteigen.

Gemeindliche Jugendarbeit

In ihrem kurzen Bericht zur gemeindlichen Jugendarbeit stellte Jugendpflegerin Daniela Liebl heraus, dass diese auf drei Säulen beruhe. Neben der offenen Jugendarbeit zählt das Ferienprogramm und die Kooperation mit der Grundschule und dem Jugendparlament zu ihrem Aufgabenbereich. Sehr gut angenommen werde derzeit der zweitägige Kindertreff am Mittwoch und Donnerstag. Zwischen acht und 15 Kinder würden jeweils daran teilnehmen. Zuletzt habe man gemeinsam mit einer Künstlerin einige Wände farbig gestaltet. Weniger gut nachgefragt sei der Jugendtreff am Freitag. Der ehrenamtlich betreute Treff werde nur von zwei bis vier Jugendlichen wahrgenommen, stellte die Jugendpflegerin auf Nachfrage heraus. Eine rege Beteiligung habe es beim Osterferienprogramm gegeben, wo ein Hip-Hop- und ein BMX-Workshop angeboten wurden.

Zuschussanträge

Ohne längere Aussprache genehmigte das Gremium einen Zuschussantrag zum Betrieb des Waldkindergartens „Zur Hohen Linie“. Zur Errichtung einer Überdachung und eines Toilettenhäuschens sowie eines Schuppens gewährt die Gemeinde einen Zuschuss von maximal 10 000 Euro. Für den Waldkindergarten sind fünf Tegernheimer Kinder gemeldet, erklärte der Bürgermeister. Wie in den Vorjahren bezuschusst die Gemeinde auf einstimmigen Beschluss auch heuer wieder die Ministrantenfahrt der Pfarrei mit 500 Euro. Einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 50% der Kosten, maximal 5000 Euro für Pflegearbeiten an den Fußballplätzen erhält der Sportverein auf einstimmigen Beschluss der Räte. Einstimmige Zustimmung erfuhr die neu vorgelegte Umbaumaßnahme im Rathaus. Auf Anregung von Herbert Wesselsky sieht die neue Planung lediglich den Einbau eines Büroraumes und den weitgehenden Erhalt des Rathaussaales vor. Die Kosten betragen rund 4200 Euro. Zum Abschluss des öffentlichen Teils der Sitzung gab der Bürgermeister bekannt, dass die Angebotssummen für den notwendigen Anschluss der Grundschule an das Glasfasernetz zwischen 35 000 und 195 000 Euro liegen. Außerdem verlas das Gemeindeoberhaupt ein Schreiben der Interessensgemeinschaft Historische Straßenbahn Regensburg, in dem um Mithilfe zum Bau einer Teststrecke zwischen Tegernheim und Donaustauf gebeten wurde.

(aus der Donaupost vom 28.05.2019)