Gemeinderatsthemen 2024

**Gemeinde will Bauhof erweitern ++

Machbarkeitsstudie geplant – Glascontainer zieht um, Biotonne bleibt stehen

Eine breite Palette an Themen stand in der ersten Sitzung des Tegernheimer Gemeinderates im neuen Jahr zur Beratung und Beschlussfassung an. Unter anderem wurde ein neuer Standort für den Glascontainer beschlossen sowie die weitere Entwicklung am Wertstoffhof und damit im Zusammenhang der Ausbau des Bauhofes besprochen und eine Anpassung der Vereinszuschüsse vorgenommen.

Nachdem die Aufstellung und Entfernung des Glascontainers in der Schulstraße innerhalb der Kindergarteneltern und der Bürgerschaft größere Diskussionen ausgelöst hatten, traf sich Bürgermeister Max Kollmannsberger mit Vertretern des Elternbeirats des Johanniter-Kindergartens und Bewohnern des „Betreuten Wohnens“ zu einer Aussprache über einen möglichen neuen Standort. In deren Verlauf wurde angeregt, den Glascontainer im Bereich des Parkplatzes an der Mehrzweckhalle aufzustellen und die Standorte des Bücherhäuschens und der Biomülltonne zu tauschen.

In der Diskussion sprachen sich Volker Rössler, Astrid Seitz und Herbert Wesselsky gegen den Standort des Glascontainers an der südlichen Einfahrt des Parkplatzes aus. Durch diese Lösung würden weitere zwei Parkplätze verloren gehen und vor allem bestehe die Gefahr, dass Glasscherben sowohl für Autofahrer wie auch Radfahrer eine ständige Gefährdung darstellten. Wesselsky schlug alternativ eine Aufstellung im Bereich der Einkaufsmärkte vor. Roberto Mazzotta sprach sich für die ehemalige Lösung aus und meinte, diese werde vor allem von den älteren Mitbürgern gewünscht. Nach eingehender Aussprache schlug der Bürgermeister vor, die bestehenden Standorte der Biomülltonne, derzeit gegenüber dem Kindergarteneingang, und des Bücherhäuschens beim Stockhaus zu belassen und den Glascontainer auf dem Parkplatz aufzustellen. Mit 12:5 Stimmen wurde dieser Vorschlag mehrheitlich angenommen.

Auf dem Wertstoffhof fallen Container weg

Aufgrund eines Kreistagsbeschlusses vom März 2023 wird im Landkreis die Gelbe Tonne eingeführt. Geplant ist diese Änderung bereits für Anfang 2025. In die neue Tonne können die Bürger alle Leichtverpackungen aus Kunststoff, Aluminium und Tetrapacks entsorgen. Dadurch entfallen eine Reihe von Containern auf dem Wertstoffhof, dessen Größe von 1600 auf 1200 Quadratmeter verkleinert wird. Außerdem werde das Personal zukünftig von drei auf zwei Mitarbeiter reduziert, erklärte der Bürgermeister. Die Öffnungszeiten sollen jedoch beibehalten werden, da alle übrigen „Wertstoffe“ wie bisher entsorgt werden müssen. Bedingt durch die Verkleinerung des Wertstoffhofes ergibt sich für die Gemeinde die Chance, den Bauhof zu erweitern. Trotz der Sanierungsarbeiten und kleineren Umbauten auf dem Bauhof in den letzten Jahren wurden von der Berufsgenossenschaft eine Reihe von Mängeln festgestellt. Unter anderem fehlt ein Büroraum, kleinere Lagerräume für Gefahrgut und weitere Unterstellmöglichkeiten für Fahrzeuge. Um eine Einschätzung der Kosten und mögliche bauliche Varianten zu erhalten, schlug die Verwaltung eine Machbarkeitsstudie durch ein Architekturbüro vor. Mit 15:1 Stimmen sprach sich das Gremium trotz der zeitlich noch nicht absehbaren Entwicklung für die Ausarbeitung der Studie aus.

Anpassung der Vereinszuschüsse

Im Jahr 2014 wurde vom Ausschuss für Jugend, Senioren und Vereinsangelegenheiten festgelegt, die Zuschüsse an die örtlichen Vereine im dreijährigen Turnus neu zu berechnen. Bedingt durch Corona wurde dieser Zeitraum um ein Jahr überschritten. Die Anpassung soll nun dieses Jahr erfolgen. Die Verwaltung schlug vor, die Sockelbeträge zu belassen, aber die sogenannte Kopfpauschale für Kinder und Jugendliche von 0,50 auf 0,60 Euro sowie für Senioren über 60 Jahre von einem auf 1,20 Euro zu erhöhen. Beibehalten werde solle zudem der Zuschuss für soziales Engagement in Höhe von 100 bzw. bei besonderem sozialem Engagement eines Vereins von 150 Euro. Auf der Basis der bekannten Mitgliederzahlen würde sich für den Sportverein der gemeindliche Zuschuss von derzeit 1482 auf 1659 Euro und damit um rund 11% erhöhen. Beim Obst- und Gartenbauverein würde der Zuschuss von 448 auf 478 Euro und damit um knapp sieben Prozent steigen. Ohne Aussprache stimmten die Räte einstimmig für die Erhöhung der Vereinszuschüsse.

Einstimmig votierte das Gremium auch für den Plan des neuen Kinderspielplatzes im Baugebiet „Obere Felder II“. Dieser ist Teil der Erschließungsmaßnahme und soll noch heuer erstellt werden. Neben einigen vorhandenen Spielgeräten aus dem bisherigen Ersatzspielplatz sollen ein größeres Klettergerüst, ein Sandspielplatz sowie weitere Gerätschaften aus Recycling-Kunststoff auf dem Gelände aufgestellt werden. Pascal Nick regte zudem eine Bepflanzung mit schattenspendenden Bäumen und kleineren Büschen an. Die Kosten, die vom Erschließungsträger übernommen werden, bezifferte der Bürgermeister auf rund 60 000 Euro.

Ohne Aussprache stimmten die Gemeinderatsmitglieder einstimmig der Verlängerung der Stellplatzförderung um ein weiteres Jahr zu. Hausbesitzer können auf Antrag 10% bzw. maximal 500 Euro erhalten, wenn sie auf ihrem Grundstück einen zusätzlichen Stellplatz errichten. Nach Auskunft des Bürgermeisters sei die Förderung seit Einführung nur von einigen Bürgern in Anspruch genommen worden.

Unter Informationen und Anfragen teilte das Gemeindeoberhaupt mit, dass die neue Bürgerbroschüre mittlerweile verteilt wurde. Großer Beliebtheit erfreue sich mittlerweile auch die Heimat-App, stellte er heraus. Im vergangenen Jahr seien über 46 000 Push-Nachrichten versandt und angeklickt worden. In diesem Zusammenhang bedauerten Herbert Wesselsky und Stefan Adler, dass über die elektronische Infotafel der Gemeinde in der Kirchstraße keine Vereinsnachrichten abrufbar seien. Auf Nachfrage von Volker Rössler zum weiteren Vorgehen bei der neuen Streuobstwiese hinter dem Grüngutplatz teilte Kollmannsberger mit, dass die Bäume bereits im Herbst gepflanzt wurden und heuer mit den Kindergärten beschriftet und gepflegt würden.

Keine neuen Infos zu Windrädern

Astrid Seitz fragte nach, wann mit weiteren Ausschreibungsergebnissen für den Rathausneubau, z. B. Elektro-, Heizungs- und Sanitärarbeiten gerechnet werden könne. Der Bürgermeister sagte zu, dass dies bereits in der nächsten Sitzung des Bauausschusses erfolgen werde. Außerdem wollte Seitz wissen, ob es neue Informationen zum Thema Windräder gebe. Hierzu erklärte Kollmannsberger, dass er derzeit keine neuen Kenntnisse habe.
Herbert Wesselsky beklagte die „wilde Parkerei“ am Hochwasserdamm im Bereich der geförderten Wohnungen. Die Gemeinde müsse rasch Maßnahmen ergreifen, damit Radfahrer und Autofahrer diesen Bereich wieder gefahrlos befahren können.

Donaupost 29.01.2024