Gemeinderatsthemen 2024

Reihenhäuser wieder abgelehnt

Gemeinderat vergab Holzbauarbeiten für das Rathaus und entschied über Bauanträge

Neben einigen privaten Bauanträgen gab stellvertretender Bürgermeister Jürgen Beier das Ergebnis der Ausschreibung für die Holzbauarbeiten beim neuen Rathaus bekannt. Nachdem das erste Ergebnis noch rund 50% über den geschätzten Kosten lag, lagen die Angebotssummen für eine geänderte Ausführungsvariante nun deutlich darunter. Die vier eingegangenen Angebote bewegten sich nun zwischen 1,25 und 1,7 Millionen Euro. Die Vergabe erfolgte dann in nichtöffentlicher Sitzung.

Wenig Diskussionsbedarf gab es zum Bauantrag zur Errichtung eines Fitnessraumes und einer Außentreppe ins Obergeschoss. Nach Auskunft der Verwaltung überschreitet das Vorhaben zwar die GRZ und GFZ, aber nachdem der Rohbau bereits weitgehend abgeschlossen ist und auch alle Nachbarn ihre Zustimmung erteilt haben, könne man dem Vorhaben im Feldweg zustimmen, meinte Bauamtsleiterin Jessica Schmid. Alfred Federl verwies darauf, dass beide Maßnahmen bereits früher genehmigt wurden und in dem Baugebiet bereits zahlreiche Ausnahmen genehmigt worden seien. Astrid Seitz regte an, wegen der schwierigen Befahrbarkeit der hinteren Garage eventuell einen weiteren Stellplatz zu schaffen. Letztlich befürwortete das Gremium einstimmig das Vorhaben. Ebenfalls einstimmig sprachen sich die Räte für den geplanten Anbau eines Balkons und den Einbau von zwei Fenstern auf der Südseite eines Wohnhauses in der Jahnstraße aus. Regen Diskussionsbedarf gab es zum erneut vorliegenden Bauantrag zum Neubau von vier Reihenhäusern in der Donaustraße. Nachdem der Ausschuss das Vorhaben bereits in der letzten Sitzung wegen seiner Massivität und der zahlreichen Abweichungen vom einfachen Bebauungsplan abgelehnt hatte, lag den Räten nun eine leicht geänderte Planung vor. So reduzierte der Bauwerber die Firsthöhe von 10,70 auf 10,55 Meter und die Wandhöhe von 6,70 auf 6,40 Meter, Dadurch reduzierte sich auch der Kniestock um 30 Zentimeter und das Dachgeschoss ist nun keine Vollgeschoss mehr.

Nur eine Zufahrt pro Grundstück erlaubt

Das größte Problem neben der Größe des Baukörpers war für die meisten Räte die Stellplatzproblematik. Laut der gemeindlichen Stellplatzverordnung dürfen je Grundstück nur maximal eine Ein- bzw. Ausfahrten errichtet werden. Um dieses Dilemma zu umgehen, plante der Bauwerber für die Garagen jeweils eigene Grundstücke. Alfred Federl erklärte, dass nach seiner Meinung drei Reihenhäuser eher in die Umgebung passen würden und dadurch auch die Stellplatzsatzung besser eingehalten werden könne. Astrid rechnete vor, dass durch den Wegfall des vierten Hauses der Grundstücksanteil nur geringfügig vergrößert und die Kostensteigerung bei rund 50 000 Euro zu liegen käme. Die Straßenseite des Grundstücks besteht nur aus Aus- bzw. Einfahrten. Dazu kämen noch fünf Stellplätze auf dem Nachbargrundstück, die ebenfalls direkt auf die Donaustraße führen.

Wolfgang Kollmannsberger sah in der geplanten Bebauung einschließlich Garagen einen rund 37 Meter langen Baukörper entstehen, der die umgebende Bebauung deutlich übersteigt. Außerdem missfielen ihm die neu geplanten fünf Stellplätze auf dem Nachbargrundstück.

Herbert Wesselsky vertrat die Auffassung, dass sich das Einfügegebot nicht nur auf das Bauwerk sondern auch in seiner Wirkung auf die Umgebung, hier besonders auf die gegenüberliegenden Häuser und deren Bewohner beziehe. Einschließlich der fünf Stellplätze auf dem Nachbargrundstück müssten 13 Fahrzeuge jeweils rückwärts in die Donaustraße ausparken, was in der stark befahrenen Donaustraße nicht unproblematisch sei. Roberto Mazzotta verwies auf die große Wohnungsnot im Land und sprach sich daher für die geplante Bebauung mit vier Reihenhäusern aus. Mit 1:9 Stimmen wurde das Vorhaben letztlich deutlich abgelehnt.

Donaupost 13.01.24