Mehr Urnengräber
Otzstermin auf dem neuen Friedhof: Wand mit 48 Kammern soll errichtet werden
Zahlreiche private Bauanträge und -voranfragen standen auf der jüngsten Sitzung des Tegernheimer Bauausschusses zur Beratung an. Unter anderem ging es erneut um den Neubau von vier Reihenhäusern in der Donaustraße. Vor Sitzungsbeginn trafen sich die Ausschussmitglieder mit Bürgermeister Max Kollmannsberger und Pfarrer Andrzejeas Kuniszewski sowie Siegfried Ebneth von der Kirchenverwaltung wegen der Gestaltung der neuen Urnenwand zu einem Ortstermin am Friedhof. Um dem steigenden Bedarf nach Urnengräbern nachzukommen wird die Gemeinde im westlichen Teil des neuen Friedhofs eine Urnenwand mit 48 Kammern errichten. Nach dem Willen der Verwaltung soll die Wand aus Fertigbetonteilen erstellt und mittels unterschiedlich hoher Sockel ästhetisch ansprechend gestaltet werden, erklärte der Bürgermeister. Die Ausschussmitglieder und die Vertreter der Pfarrei sprachen sich für die größeren quadratischen Urnenkammern aus, die maximal drei Urnen aufnehmen können. Die gesamte Anlage wird rund 7,70 Meter lang und zwischen 2,15 und 2,45 Meter hoch. Die Kosten liegen bei rund 50 000 Euro. Wichtig war allen Beteiligten, dass vor jeder Urnenkammer eine kleine Ablagefläche für Blumen oder andere persönliche Dinge besteht.
Nein zu vier Reihenhäusern in der Donaustraße
In der anschließenden Sitzung stand erneut der Neubau von vier Reihenhäusern in der Donaustraße auf der Tagesordnung. Auf dem rund 1000 Quadratmeter großen Grundstück will ein Bauwerber vier Reihenhäuser sowie vier Garagen und vier Stellplätze errichten. Nach Meinung der Verwaltung ist fraglich, ob das geplante Vorhaben dem einfachen Bebauungsplan entspricht und „eine angemessene Nachverdichtung“ darstellt. Außerdem sieht die Verwaltung die Festsetzungen der gemeindlichen Stellplatzverordnung nicht eingehalten, da die vier Garagen- und Stellplatzausfahrten allesamt auf die Donaustraße führen. Um der Verordnung Genüge zu tun, hat der Bauwerber das Grundstück in insgesamt sechs Einzelgrundstücke teilen und vermessen lassen. Während vom Landratsamt diese Aufteilung als mit übereinstimmend mit der Stellplatzverordnung beurteilt wird, ist dies nach Ansicht der Verwaltung nichtzutreffend.
Seitz: Zu starke Versiegelung
In der Diskussion sprach sich Alfred Federl gegen die geplante zu dichte Bebauung des Grundstücks mit vier Reihenhäusern aus, da die Grundstücksflächen für die mittleren beiden Häuser mit rund 170 Quadratmeter zu klein seien. Er warb erneut für eine Bebauung mit drei Wohnhäusern.
Astrid Seitz sprach sich ebenfalls gegen die gewünschte Bebauung aus, da neben den acht Einfahrten auf dem Baugrundstück noch fünf weitere Einfahrten auf dem Nachbargrundstück entstehen müssten. Dies stelle insgesamt eine zu starke Versiegelung dar und auch sei auch verkehrstechnisch für den Straßenabschnitt zu viel.
Herbert Wesselsky sah die Bebauung als zu dicht an. Neben der Zufahrtsproblematik sei für ihn auch der fehlende Zugang zu den Freiflächen im Süden ein Problem. Die Tatsache, dass die Hausgruppe und die Garagen jeglichen Zugang zu den Gärten versperren, sei für ihn nicht zustimmungsfähig.
Roberto Mazzotta sprach sich aufgrund der Wohnungsnot für eine Zustimmung zum Vorhaben aus. Er sah in der Stellplatzverordnung eine überholte gemeindliche Vorgabe, da nicht mehr alle Familien zwei Autos besitzen würden und immer mehr Menschen auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Rad umsteigen würden.
Mit 9:2 Stimmen lehnte schließlich eine deutliche Mehrheit der Ausschussmitglieder das Vorhaben erneut ab.
Mit 8:3 Stimmen befürwortete das Gremium die Bauvoranfrage zur Aufstockung eines bestehenden Einfamilienhauses im Bienenweg. Für das Vorhaben wurden eine Reihe von Ausnahmen vom Bebauungsplan erteilt. Unter anderem wird durch das neue Geschoss die Wandhöhe um rund 1,50 Meter überschritten.
Schmale Zufahrten verursachen Probleme
Mit 10:1 Stimmen wurde nach ausführlicher Aussprache der Bauantrag zur Errichtung von vier Einfamilienhäusern auf einem 1350 Quadratmeter großen Grundstück an der Hauptstraße abgesegnet. Hauptdiskussionspunkte waren die überlange und nur drei Meter breite Zufahrt bis zum vierten Haus sowie die vor allem für Wolfgang Kollmannsberger zu enge Zufahrt und Wendemöglichkeit vor den Garagen. Nach Aussage des Bürgermeisters würden bereits bestehende ähnliche Zufahrten immer wieder zu Problemen innerhalb der Besitzer führen. Einstimmig erteilten die Räte ihre Zustimmung zu einer Verlängerung der Baugenehmigung für ein Einfamilienhaus Am Mittelberg und zum Bauantrag zum Ausbau des Dachgeschosses und dem Neubau von zwei Dachgauben in der Bachstraße. Ohne Gegenstimme befürwortete das Gremium ebenfalls einen Bauantrag zum Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Doppelgarage in der Hermmann-Gmeiner-Straße.
Neue Angebote für Elektroinstallation sind da
Der Bürgermeister gab bekannt, dass das neue Ausschreibungsergebnis für die Elektroinstallation im neuen Rathaus mittlerweile vorliege. Die Angebotssummen liegen zwischen 600 000 und 780 000 Euro und damit deutlich geringer als bei der ersten Ausschreibung. Die Vergabe erfolgte im nichtöffentlichen Teil der Sitzung. Kollmannsberger informierte das Gremium über kleinere Probleme bei den starken Niederschlägen vor einigen Tagen. Diese seien vor allem in der Schlucht und an der Adlerseige aufgetreten, hätten aber zu keinen Schäden geführt. Stefan Adler forderte für die nächste Gemeinderatssitzung eine Vorlage des Bauzeitenplanes für das neue Rathaus. Die Nachfrage von Christian Mühlbauer, ob in der Gemeinde Messstellen für die Grundwasserhöhe bestünden, wurde vom Bürgermeister verneint.
Donaupost 10.05.24