Gemeinderatsthemen 2024

Gemeinderat lehnt Querungshilfe ab

Maßnahme erscheint einer Mehrheit an dieser Stelle ungeeignet – Kreisel wird aufgewertet

Eine bunte Themenpalette stand in der jüngsten Sitzung des Tegernheimer Gemeinderates zur Beratung und Beschlussfassung an. Im Mittelpunkt war die Errichtung einer Querungshilfe für Fußgänger im Kreuzungsbereich der Hauptstraße mit dem Kindl- und Dürerweg. Weitere Themen waren die Neugestaltung des östlichen Kreisels und der Baufortschritt beim „Neuen Rathaus“.

In der Bürgerversammlung im Oktober vergangenen Jahres stellte Alois Retzer den Antrag, zur Erhöhung der Verkehrssicherheit im Kreuzungsbereich der drei Straßen eine Ampel oder eine Querungshilfe zu errichten. Bei einer Verkehrsschau mit Vertretern des Landratsamtes und des Straßenbauamtes wurde eine Ampelanlage wegen der geringen Nähe zur bestehenden Fußgängerampel bei der Eisdiele abgelehnt. Eine Querungshilfe aus ausbetonierten Leitelementen sei jedoch möglich, signalisierte das Straßenbauamt. Aufgrund der benötigten Straßenbreite könne diese aber nur westlich des Kreuzungsbereiches errichtet werden. Nach Auffassung der Verwaltung sei die Querungshilfe an dieser Stelle für den Schulweg zu gefährlich, so dass die Kinder wie bisher die Ampelanlage bei der Eisdiele benützen sollen.

„Weit weg von der Realität“

In der Aussprache erinnerte Stefan Adler, dass sowohl von der CSU- wie auch SPD-Fraktion bereits vor rund zehn Jahren Anträge für eine Beampelung gestellt wurden. Die nun vorgestellte Lösung einer Querungshilfe westlich der Kreuzung sei für ihn „weit weg von der Realität“ und würde trotz VeRrbot, die Kinder zu einem Überqueren der Straße verleiten.

Astrid Seitz sah die Querungshilfe grundsätzlich positiv, da sie zu einer Verringerung der Geschwindigkeit in diesem Bereich führen würde. Allerdings sprach sie sich für eine Errichtung östlich der Kreuzung aus, da die Bürgersteige im Kindlweg und Dürerweg auf dieser Seite liegen. Da die Straßenbreite hier nicht ausreichend sei, regte sie an, mit dem Besitzer des angrenzenden Grundstücks zu sprechen.

Herbert Wesselsky sprach sich für die Errichtung einer Fußgängerampel östlich der Kreuzung an. Diese solle mit der bestehenden Ampel in einem Koppelmodus geschaltet werden. Ähnliche Anlagen gebe es bereits in Regensburg. Die geplante Querungshilfe sei weder für Fußgänger noch für Radfahrer ideal. Roberto Mazzotta erklärte, auch ihm wäre eine Ampel lieber. Von der geplanten Querungshilfe sei er wenig begeistert, allerdings würde sie für Erwachsene und Senioren die Gefahren beim Überqueren der Straße minimieren. 2.Bürgermeister Jürgen Beier sah in der geplanten Querungshilfe keine Verbesserung für Fußgänger und sprach sich gegen eine Errichtung aus. Da laut Aussage der Ämter eine Ampel nicht möglich sei, solle man auf diese Art des Übergangs verzichten.
Der Sachgebietsleiter Verkehrswesen im Landratsamt Karl Remling bestätigte, dass eine weitere Ampelanlage abgelehnt wird, da der Abstand zur bestehenden weniger als 100 Meter betrage. Eine Querungshilfe östlich der Kreuzung scheitere an der zu geringen Straßenbreite. Erforderlich seien zweimal mindestens 3,50 Meter Fahrbahnbreite sowie rund zwei Meter Breite für die Querung und kleinere Sicherheitsabstände. Er versprach aber, sich beim Straßenbauamt wegen der Errichtung einer koordinierten Ampel zu erkundigen.

In der Abstimmung votierte eine deutliche Mehrheit von 16:2 Stimmen gegen die geplante Querungshilfe westlich des Kreuzungsbereiches Hauptstraße/Kindl- und Dürerweg. Mit 11:7 Stimmen sprach sich das Gremium zudem dafür aus, momentan keine weiteren Schritte zur Verbesserung der Verkehrssicherheit in diesem Bereich zu planen.

Aufwertung des östlichen Kreisels

Nach Fertigstellung des Hauptstraßenausbaus regte die Verwaltung eine Umgestaltung des östlichen Kreisels an. Dazu wurde der Tegernheimer Künstler Rudolf Schwab beauftragt, einen Vorschlag zur Neugestaltung zu machen. Als Ergebnis lag den Räten ein Entwurf einer rund 4x1,50 Meter großen Tafel aus Edelstahl und angerosteten Flächen vor. Da der vorgestellte Entwurf nicht auf große Begeisterung stieß, schlug Bürgermeister Max Kollmannsberger vor, dass die Mitglieder des Bauausschusses gemeinsam mit dem Künstler mehrere Vorschläge erarbeiten sollen. Rathausneubau: So ist der Stand Nachdem in der letzten Sitzung des Bauausschusses der Wunsch geäußert wurde, Informationen über den geplanten Baufortschritt zu erhalten, gab der Bürgermeister bekannt, dass ab der 24.Kalenderwoche die Fertigung der Außen- und Innenwände im Holzbaubetrieb beginnen werde. Ab der 27.Kalenderwoche solle dann mit dem Aufstellen der Wände begonnen werden und ab der 30.Kalenderwoche könnte dann der Aufbau des Daches folgen. Derzeit habe man eine Bauzeitverzögerung von ca. vier bis sechs Wochen, stellte Kollmannsberger zum Abschluss heraus. Nach der Erhöhung der Kindergartenbeiträge wurde vom Träger der Johanniter-Kinderkrippe angeregt, auch die Krippenbeiträge anzupassen. Diese liegen in Tegernheim bei derzeit 250 Euro im Monat für fünf Stunden Betreuung und damit im Mittelfeld der Landkreisgemeinden. Die Verwaltung schlug vor, die Beiträge um 15 Euro je Buchungszeit zu erhöhen.

Pascal Nick sprach sich gegen Erhöhung aus

In seinem Redebeitrag sprach sich Pascal Nick gegen die Erhöhung aus. Für ihn sollte die frühkindliche Erziehung für die Eltern grundsätzlich kostenlos sein. Astrid Seitz stellte fest, dass die meisten kleineren Gemeinden im Landkreis deutlich niedrigere Beitragssätze haben. Mit 16:2 Stimmen nahm das Gremium den Vorschlag der Verwaltung letztlich an.

48 Urnenkammern

Vor der letzten Bauausschuss-Sitzung trafen sich die Mitglieder am „Neuen Friedhof“, um sich vor Ort über die Art und Größe der neuen Urnenwand ein Bild zu machen. Die Mitglieder einigten sich auf einen dreireihigen Aufbau mit 48 Urnenkammern, da hier Breite und Höhe am besten miteinander harmonieren. Aufgrund dieser Vorgaben holte die Verwaltung vier Angebote ein, die zwischen 48 000 Euro und 70 000 Euro liegen. Die Vergabe erfolgte in nichtöffentlicher Sitzung. Der Bürgermeister gab bekannt, dass die Photovoltaikanlage am Haus der Begegnung aufgebaut ist. Außerdem informierte er das Gremium, dass der Grundwasserspiegel im Gemeindegebiet immer noch sehr hoch sei. Abschließend dankte er allen Wahlhelfern und den Verwaltungsmitarbeitern für die reibungslose Durchführung der Europawahlen.
Herbert Wesselsky fragte nach, ob heuer noch mit der Erstellung der Beleuchtung des Donauradweges zwischen Tegernheim und Schwabelweis zu rechnen sei. Dazu erklärte das Gemeindeoberhaupt, dass die Arbeiten schon vergeben seien, die Genehmigung durch den Grundstücksbesitzer leider noch nicht erfolgt ist.

Donaupost 22.06.24