Tegernheimer Echo 1999, Nr. 2 - (25. Jg.)

Entschuldigen S' bittschön, dass i Eahna ned ang'ruf'n hab, sondern wieda amol schreib, was i mir denk'. I hab' leider a Handy-Allergie. Immer, wenn i so a Telefon zum Spazier'ntrag'n siehg, wer' i stocknarrisch. No vul narrischer wia de Bürger, de jetz gegen de Mobilfunkantenne af d' Barrikad'n genga. Außer 'm Pfarrer, am Dokta, da Bolezei und da Feiawehr braucht doch koana a Handy!

Meintweg'n soll'n aa no de Leid, de beruflich vul unterwegs san, oans hab'n, aba dann miassad Schluß sa! Wenn ned jede Hausfrau ihran Mo im Betrieb anruf'n daad, ob's den Salat mit Jogurt oder mit Essig anmach'n soll, und wenn ned jeda zehnjährige Lausbua stundenlang mit seine Spezln telefonier'n daad, obwohl de bloß drei Häusa weida wohna, na kamad koa Mensch aaf de Idee, an jedam Eck', wo d'Hund' hibieseln, a Mobilfunkantenna aufzustell'n!

Daas imma mehra "Teenager" in d'Schuld'n neikemma, weil's im Monat für 500 Mark in Eahna Handy eineratsch'n, is anscheinend olle wurschd. "De ander'n hab'n 'S aa" - so a Krampf! Wenn de ander'n an Rinderwahn hab'n, möcht' ma 'n ja aa ned, oda? So vul wos mi g'freit, daas se de Bürga weg'n Eahnana G'sundheit rühr'n, so stinkt's ma aa, weil d'Leut' andere Sach'n, de no vul g'fährlicha san, ned sehn'g. Von dem Dreck, den de Autos jedan Tag ausseblas'n, kriag'n mia Mensch'n nachweislich an Krebs, owa da sagt koana wos - aussa mia! Dees is halt so, hoaßt's - is dees ned zum Narrischwerd'n? Ma kannt' ja aa im Winta amol aa paar Meter z'Fuaß geh' oder mit 'm Radl fahr'n, oda?

Z'ruck zum Handy: I hab' scho g'hört, daas d'Leid jed'n Tag fuchz'gmal Eahna "Mailbox" abhör'n, weil's inständig hoff'n, daas oana anruft, der aa grod ned woaß, wos a doa soll. Wia alloa miass'n se de fühl'n? Waar's nedg'scheida, wenn ma uns in da Familie, in da Vawandtschaft und im Freundeskreis öfta amol b'suacha und zuhör'n daadn? Ned blos an Weihnacht'n...

Da Mensch braucht koa Handy, sonst hätt' 's da Herrgott bei da Erschaffung mid ein 'baut, ned wahr?