Tegernheimer Echo 2000, Nr. 1 - (26. Jg.)

...oder: Warum doch mancher Bürger bzw. Verein schlechter behandelt wird als der andere"

Karl Hofer betont in der Öffentlichkeit gerne und häufig, dass "parteipolitische" Streitereien nichts im Gemeinderat zu suchen hätten und alle Bürgerinnen und Bürger bzw. Vereine gleich behandelt werden sollen. Diese Aussagen wiederholt er bei jeder Gelegenheit, so zuletzt beim 10-jährigen Gründungsfest der FWG, wo er vor allem seine Überparteilichkeit herausstellte. Dass er als ehemaliges CSU-Mitglied aber dennoch mit den meisten Vorschlägen und Wünschen der CSU-Räte einverstanden ist und seiner eigenen FWG-Gruppierung gelegentlich einfach das Wort abschneidet, spricht meines Erachtens nicht gerade für seine Überparteilichkeit.

Die gleiche Erfahrung mussten in der Vergangenheit auch verschiedentlich Bürger und Vereine machen. Auch hier klaffen Anspruch und Wirklichkeit doch sehr weit auseinander. So haben sich in jüngster Zeit verstärkt Bürger, vor allem die Gegner der Mobilfunkantenne, an mich gewandt und um Unterstützung gebeten, da sie sich vom Bürgermeister nicht ausreichend vertreten fühlten. Sehr häufig werden Wünsche und Anträge von Bürgern und Vereinen als "eigennützig" und deshalb verwerflich dargestellt.

Diese Erfahrung musste zuletzt auch die Tennisabteilung machen. Beim Sportverein bzw. einzelnen Abteilungen werden Anträge und Wünsche schon mal als "zu teuer" oder als "überwiegend von Auswärtigen genutzt" von Herrn Hofer dem Gemeinderat zur Ablehnung empfohlen, auch wenn er den Sportverein und seine Veranstaltungen durchaus "werbewirksam" (zumeist mit Bild) zu nutzen weiß.

Dass er dabei von den CSU-Räten nach Kräften unterstützt wird, wurde in der Maisitzung des Gemeinderates erneut deutlich.

Anstatt die Arbeit einer Sportabteilung zu loben und wie bei der Tennisabteilung deren Eigeninitiative anzuerkennen (die Plätze wurden für 160 000 DM in Eigenleistung erstellt, obwohl dies eine Gemeindeaufgabe gewesen wäre), wurde ihr von Hofer im wahrsten Sinne das "Wasser abgegraben". Die willkürliche und unangekündigte Absperrung des Wassers war für mich nur ein Racheakt des Bürgermeisters, auch wenn er dies jetzt als "Satzungsvollzug" darstellt. Seine Aussage, es sei ihm egal, "ob die Plätze wegen des fehlenden Wassers zerstört werden" spricht für sich. Auch die Weigerung, der Abteilung die Kanalgebühren für das Beregnungswasser zu erlassen, ist der Versuch, Stimmung gegen einzelne Abteilungen bzw. den FC insgesamt zu machen und dem Sportverein bzw. nicht ergebenen Abteilungen eins auszuwischen. Eine derartige Politik trägt nicht zur Verbesserung des Klimas in unserem Ort bei.

Herbert Wesselsky (2.Bürgermeister)

PS: Vielleicht hat es die Tennisabteilung einfach nur versäumt, Hofer zum Schirmherrn oder "Schau"-Spieler für ein Turnier oder eine Dorfmeisterschaft zu ernennen, gemäß dem Motto: Wes' Wasser ich brauch', des' Lied ich sing!